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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)
Autoren: Susan Schwartz
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Schlund eines riesigen Mauls, auf den sie zusteuerte, hilflos wie eine hypnotisierte Maus vor der Schlange. Das Gefühl des
Nichts
war dementsprechend unbeschreiblich. Es war auch nicht so, als hätten sich Geist und Körper getrennt, wie bei einer Todeserfahrung. Zum einen glaubte Shanija nicht daran, zum anderen hatte sie nicht das Gefühl, als würde sich ihr Geist schwebend entfernen; zumindest, stellte sie sich vor, müsste sie einen Blick nach unten werfen können. Es gab auch keinen Tunnel mit Licht oder irgendetwas anderes, nur den riesigen dunklen Fleck.
    Immer wieder versuchte Shanija, mit einer Hand das Gesicht zu berühren, mit den Fingern an den Lippen zu prüfen, ob sie sich bewegten, ob sie Atem ausstieß oder Worte. Aber es gelang ihr nicht, nicht einmal mit Vorstellungskraft.
    Sie hatte nur noch den Blick auf den Blauen Riesen und das Bewusstsein ihrer selbst. Alles andere war verschwunden, selbst der Kopfschmerz.
    Und die Erinnerungen waren weg, sie hatte keine Ahnung mehr, wo sie war, und wie sie hierher gekommen war, und sie dachte vor allem darüber nicht nach.
    Mühsam raffte sie ein paar letzte Gedanken zusammen, um noch bei sich zu sein, sich selbst festzuhalten, während sie zusehends auseinander driftete.
    Das ist der Blaue Riese
.
    Ich bin Shanija Ran, Colonel der W ILD R AMS
.
    Ich habe eine wichtige Mission, die ich … erfüllen muss?
    Die Mission … ist … ja
.
    Das ist der … der … Blaue … Dings. Groß. Irgendwie
.
    Ich bin Shanija
.
    Das ist der … wo ich

    Ich … bin

    Ich


    »Falscher Austrittspunkt!«, meldete PONG mit seltsam schwankender Stimme. »Alarm! Massive Maschinenausfälle, Reparatur unmöglich! Steuern ein System an, das extreme Anomalien aufweist! Besatzung muss sich auf Notausschleusung vorbereiten!«
    Shanija Ran blinzelte verstört und spürte plötzlich das Gewicht ihres Körpers, alles lastete schwer auf ihr, und sie bewegte vorsichtig die verkrampften Finger.
    »Was ist geschehen?«
    Der
Sturmvogel
wurde so heftig durchgeschüttelt, dass es sie trotz der Gurte aus dem Sitz hob. Eine klare Sicht war nicht möglich. Bolzen und Schrauben flogen um sie herum, ein Schirm war ausgefallen, der andere zeigte verzerrte Muster. Sämtliche Anzeigen standen auf Alarm, in der Gesamtübersicht waren einige Bereiche nicht mehr rot, sondern dunkel. Der Jäger war dem Tod geweiht. Aber warum?
    »Wiederhole, wir sind in eine Anomalie geraten«, antwortete das Gefechtsmodul. »Wir wurden eingesogen und irgendwohin geschleudert, ich versuche die Koordinaten festzustellen.«
    Shanija sah durch das Geschüttel hindurch verschwommen zwei Sonnen und einen großen Gasplaneten, auf den der
Sturmvogel
zuhielt. Eindeutig war das nicht mehr der Doppelstern bei den Deneb-Koordinaten. »Äh … da ist uns etwas im Weg …«, merkte sie an. Sie versuchte, Hand an die Steuerung zu legen, aber es war bei dem Rütteln unmöglich, sie zu halten. Noch weniger war es ihr möglich, gezielt irgendwelche Tasten oder Felder zu berühren. Sie konnte sich nur festhalten, während die Kabine des Jägers um sie herum auseinandergerissen wurde. Druck entwich in zischendem Dampf, Funken schlugen aus diversen aufgebrochenen Geräten, weitere Teile rissen sich los und zischten an ihr vorbei.
    Der weißrote Gasriese kam rasend schnell näher.
    Es wurde hell, viel zu hell, denn hinter ihm kam plötzlich eine dritte, grellgelbe Sonne zum Vorschein.
    »Bring-uns-hier-raus-PONG!«, stieß sie abgehackt hervor. Sie rang nach Luft; die Systeme des Anzugs funktionierten nicht mehr richtig.
    »Negativ«, erklärte das Modul. »Habe Position festgestellt. Das System ist bisher nur kartographisch bekannt und weist starke Abweichungen von der Norm auf. Das Militär hat die Annäherung strikt verboten, aus gutem Grund, wie wir jetzt erkennen müssen. Wir werden durch eine mir unbekannte Kraft angezogen. Ich kann nicht mehr steuern. Abgesehen davon, dass der Schiffscomputer sowieso längst im Eimer ist, trallala.«
    »Was war das?«
    »Was war was?«
    »Was, beim Henker von Schastar, gibst du da von dir?«
    »Keine Ahnung, wovon du sprichst. Bereite dich lieber mal aufs Sterben vor. Soll übrigens eine einzigartige Erfahrung sein. Ich verstehe ja nichts davon, das ist alles ganz neu für mich. Juppidu.«
    Shanija überlegte, ob sie es riskieren konnte, den Anzug aufzumachen. Doch den kostbaren Datenkristall einer offensichtlich übergeschnappten Maschine zu überlassen, konnte sie noch viel weniger
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