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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)
Autoren: Susan Schwartz
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der Sprungtriebwerke das Schiff förmlich eingesogen wurde, in einen Schlauch, der sich unabhängig von Zeit und Raum durch das Universum zog, mit vielen Verzweigungen, wie ein Netz. Die Entdeckung des Phänomens hier an den »Deneb-Koordinaten« hatte seinerzeit das Augenmerk der Menschen vorwiegend auf den Schwan gerichtet; es bot unglaubliche Möglichkeiten der Überwindung gewaltiger Entfernungen. Als ob man einfach um die Ecke bog. Der einst frenetisch gefeierte Überlichtflug zur Überwindung des Einsteinraums in ein übergeordnetes Kontinuum verblasste dagegen und wurde heutzutage eher als normal betrachtet, obwohl auch das noch immer ein Wunder für sich war.
    Die Quinternen hatten diesen Zugang noch nicht gefunden; nur das hatte sie bisher daran gehindert, das Heimatsystem der Menschen zu finden. Aber wie es aussah, waren sie dem Ziel inzwischen sehr nahe gerückt.
    »Sie fallen zurück«, meldete PONG; kein Wunder, die Quinternen-Technik hatte sich dem Phänomen hinter der Barriere, die das
Fenster
vor neugierigen Blicken verborgen hielt, noch nicht ausreichend angepasst. Wenn sie dem
Sturmvogel
zu nahe kamen, nahmen ihre hochsensiblen Maschinen möglicherweise Schaden. Innerhalb der Barriere war ohnehin keine Ortung mehr möglich. Eine Zwickmühle.
    »Wir haben es gleich …«
    »Nein«, sagte das Gefechtsmodul.
    »Was?«
    »Zu niedrige Geschwindigkeit, zu wenig Leistung. Wir können nicht mehr springen. Ich kann die Zapfer nicht aktivieren.«
    »
Fuck!
« Wenn sie allein war, gestattete sie sich solche Ausbrüche. Erst recht in dieser Lage. Shanija schlug mit der geballten Faust auf die Konsole. »Unsinn, wir sind fast da, die Quinternen sind abgeschlagen, wir …«
    »Es tut mir leid«, sagte PONG mechanisch kühl.
    »Einen Scheiß tut’s dir!« Shanija konnte ihre ohnmächtige Wut kaum mehr im Zaum halten. »Du hast keine Gefühle.«
    »Ich habe Parameter entwickelt, die eine Art Bedauern simulieren können. Ich weiß, dass die Situation aussichtslos ist, und das Ergebnis ist auch für mich nicht zufrieden stellend. Mein Selbsterhaltungsprogramm sieht nicht vor, einfach aufzugeben und sich dem Nichts anzuvertrauen. Es ist mir nicht gleichgültig. Außerdem habe ich den eindeutigen Befehl, dein Leben zu schützen, was mir …«
    »Still!«, schrie Shanija. Sie überlegte fieberhaft, was sie noch tun konnte, während sie den Jäger verlangsamte und auf eine Bahn um die Zielkoordinaten schwenkte, darauf bedacht, dem
Fenster
nicht zu nahe zu kommen. Sie hatte keine Ahnung, was passieren würde, wenn sie mit ihren kleinen Schwarzen Löchern, über die sie keine volle Kontrolle mehr hatte, zu dicht herankam, ohne dass die Zapfer auf Leistung gehen konnten. Vielleicht wurde sie trotzdem eingesogen. Vielleicht implodierte sie auch, und die vier kleinen Schwarzen Löcher in den Zapffeldern brachen aus und machten gemeinsame Sache und feierten eine ziemlich lange andauernde Party ungeahnten Ausmaßes …
    Nicht Abschweifen, das bringt uns nicht weiter
.
    Sie hatte höchstens zwei Minuten, bis die Quinternen merkten, dass etwas nicht stimmte. Außerdem konnte sie sich nicht zu lange in dem Störbereich hinter der Barriere aufhalten, der auch ihre Systeme nachhaltig schädigen würde.
    Es schien ganz so, als könnte nichts verhindern, dass Shanija Ran in Gefangenschaft geriet. Mit den Plänen über die Zukunft der Menschheit. Und … mit dem technischen Know-How, das dem Feind plötzlich das
Fenster
öffnen könnte. Alles würde sich beschleunigen. Die Quinternen würden den Krieg beenden, und zwar für immer und ewig.
    Shanija hatte nicht viel für die Menschheit im Allgemeinen übrig. Es gab nur wenig Grund zum Optimismus. Globale Arbeitslosigkeit, achtzig Prozent der Menschheit an der Armutsgrenze oder darunter, fünfzehn Prozent braver, aber neidischer Mittelstand, und vierkommaneun Prozent Reiche, und das restliche nullkommaeins Prozent waren Superreiche, die über das Wohl und Wehe aller entschieden und den Regierungen sagten, was sie zu tun hatten. Neun Milliarden Menschen, und kein Ende abzusehen. Was nützten da schon Stationen auf dem Mond und dem Mars, Expansionen nach außerhalb des Sonnensystems und der bisher fruchtlose Versuch weiterer Besiedlungen mittels Terraforming?
    Ein paar, hieß es, überleben. Die Natur findet immer einen Weg, sagte man.
    Aber die würde es ja gar nicht mehr geben. Die Erde, der Mond, wahrscheinlich auch der Mars würden mit der Waffe des Feindes vollständig zerrissen und
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