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Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Titel: Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)
Autoren: Pamela Beason
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Freund geborgt. Kein Puma soll Menschen mehr für freundliche Kreaturen halten.«
    Der FBI-Beamte trug eine fleecegefütterte Lederjacke über einem irischen Fischerpullover und Jeans. Die tiefe Falte zwischen seinen Brauen war verschwunden.
    »Du siehst … entspannter aus«, sagte sie.
    »Du hast dich auch gemacht seit unserem letzten Treffen. Hat der SWF dich geschickt?«
    Sie nickte. »Nachfolgestory.«
    »Ich habe dich in den Nachrichten gesehen an dem Abend, als wir Zack zurückgebracht haben.«
    »Uns. Du warst auch im Bild.«
    Er lächelte. »Deinen Abschlussartikel habe ich ebenfalls gelesen.«
    »Mmmmmh.« Darüber wollte sie lieber nicht reden.
    »Wie bist du an das Unterwasser-Video gekommen?«
    Die Sequenz stammte natürlich von Mad Max, dem Videozauberer. Panisch in stürmischem Wasser rudernd droht unsere Heldin in den Tod zu stürzen.
    »Dir ist sicher entfallen, dass ich Zack und die Kamera bei mir hatte«, beschied sie Perez.
    Ein vertrautes Leuchten glimmte in seinen Augen auf. »Sicher. Wildnis Westin hat immer die Kamera dabei, nicht wahr?«
    Sie spürte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg. In den letzten Wochen war sie mehr als einmal kurz davor gewesen, Perez in Salt Lake City ausfindig zu machen, hatte den Gedanken aber immer als völlig unprofessionell verworfen. Feige traf es noch besser.
    »Ich gehe davon aus, dass du ein paar Stunden erübrigen könntest, wenn wir deine Zeugenaussage brauchen?«, fragte er.
    Dann sprachen sie also über die Arbeit. »Weißt du schon wann? Thanksgiving bin ich in Kansas. Mein Vater hat sich gerade verlobt, und ein paar Leute haben eine Feier organisiert. Wird also ein wenig größer als das übliche Beisammensein während der Feiertage.«
    Sie freute sich darauf und fürchtete sich gleichzeitig. Ihre Verwandten würde versuchen, ihr Einzelheiten über einen Mann aus der Nase zu ziehen – über irgendein männliches Wesen – der potenziell zum Heiratskandidaten taugte. Sie konnte das Gegacker jetzt schon hören. Adam war Nachrichtenmoderator in San Diego geworden; sie würden sich in Zukunft wohl kaum über den Weg laufen. Vielleicht sollte sie den alten Glucken erzählen, dass sie mit Blake zusammenlebte – dann hätten die wenigstens was, worüber sie quatschen konnten.
    Sam holte tief Luft. Wenn alle weg waren, würde sie noch ein paar Fotos machen. Im Winter trugen die geologischen Formationen Pastellfarben, traten Texturen von Baumrinden und Felsen stärker hervor, leuchtete das Wasser und glitzerte der Schnee.
    Perez sprach ihre Gedanken aus. »Ein wunderschöner Ort.«
    Sie spürte die Wärme der nur wenige Zentimeter entfernten Hand.
    »Dennoch ein eigentümlicher Platz für einen Garten Eden.«
    Über ihnen schrie ein Habicht. Es klang so einsam.
    »Karl Davinski tut mir leid«, sagte sie. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass ein so freier Geist in eine Zelle gesperrt wurde.
    »Davinski braucht dein Mitleid nicht. Die Chancen stehen gut, dass man ihn für unzurechnungsfähig erklärt. Wahrscheinlich kommt es gar nicht erst zur Verhandlung.«
    Sie war froh, dass Karls gespielter Wahnsinn für andere überzeugend war. So würde er sicher in einer Nervenheilanstalt landen, doch nicht allzu lange dort bleiben, da er nicht gewalttätig war. »Er hat alles verloren: Barbara Jean, David, sein Zuhause.«
    »Alles verloren haben Barbara Jean und David«, konterte Perez. »Kannst du dir vorstellen, wie es ist, in einer Höhle zu leben?«
    Nach den Beschreibungen, die sie gehört hatte, hatten sich Karl und Barbara Jean im Curtain gemütlich eingerichtet. Die Ruinen waren ihr Hof, die Hochebenen und Schluchten ihre Spielwiese. Das hörte sich in Sams Ohren gar nicht so schlecht an. »Du hältst es für einen verrückten Gedanken, in unberührter Natur leben zu wollen?«, fragte sie.
    »Ich halte es für verrückt, der Realität nicht ins Auge zu sehen. Das Land hat sie nicht ernährt, sie haben die Leute auf den Campingplätzen bestohlen. Und Barbara Jean ging es nicht viel besser als einer Gefangenen.«
    »Sie wollte mit Karl zusammen sein, das haben jedenfalls ihre Freunde behauptet. Er habe sie gerettet, hat sie ihnen erzählt, habe sie mit seinem Sinn für Romantik einfach umgehauen.« Den sie selbst bei ihren Begegnungen mit Kojoten-Charlie auch bemerkt hatte. Ihr fielen wieder die Trauben ein, die er ihr gegeben hatte, die Art, wie er ihr übers Haar gestrichen hatte. Das Bild, wie er wild und frei den Mond anheulte.
    »Das war
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