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Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Titel: Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)
Autoren: Pamela Beason
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Maultierhirsche auf. Kühe und Kälber flohen in alle Richtungen. Ein Kalb versuchte in Panik auf einen hohen Felsen zu springen, krachte dagegen und brach am Fuß des Felsens zusammen.
    Sam legte die Hand an die Scheibe und beugte sich vor.
    »Bambi!«, piepste Zack auf ihrem Schoß. »Bambi wehtan.« Er drückte die Nase gegen das Glas.
    Sie seufzten beide erleichtert, als das Kalb die langen Beine streckte und mit staksigen Schritten der Mutter hinterherlief.
    Die zweite Jägergruppe fanden sie ein paar Kilometer vor der nördlichen Grenze; sie schienen erleichtert zu sein, zu ihren Fahrzeugen zurückkehren zu dürfen. Der Pilot fragte über Funk nach dem Standort der dritten Gruppe. Er zog den Hubschrauber hoch und flog in einem Bogen dorthin zurück, von wo sie gekommen waren.
    »Sie sind auf der Horseship Mesa«, sagte er. »Nahe der Rainbow Bridge.«
    Kalte Furcht ergriff Sam. Das war Letos Revier. Der Schatten des Hubschraubers bewegte sich über die Hochebenen und Schluchten. Von hier oben schien das Leben weit weg zu sein und viel zu schnell zu vergehen. In einem Tal sah sie zwei schwarze Kolosse im spärlichen Unterholz zwischen den Espen kauern. Schwarzbären? In ihrer Zeit als Ranger hatte sie zwar Bärenkot entdeckt, nie aber tatsächlich einen zu Gesicht bekommen.
    Unter ihnen tauchte die Zickzack-Passage auf, dann die gelben Markierungen und die blauen Jacken zweier Kriminaltechniker, die zusammenstanden und irgendetwas besprachen. Sie sahen hoch, erkannten Perez auf dem Beifahrersitz und winkten.
    Die Schlucht breitete sich unter ihnen aus, und der Pilot schwebte suchend über den Abgrund. Perez sah es als Erster. »Dort!« Er wies zum Bergkamm.
    Östlich der Rainbow Bridge sprangen zwei gelbbraune Schatten über den unebenen Boden zum Rand der Schlucht. Sam hielt den Atem an. Leto und Artemis. Hinter einer weiter entfernten Gruppe von Hoodoos tauchte eine dritte Raubkatze auf und rannte in Höchstgeschwindigkeit hinter den anderen beiden her, gefleckte Jagdhunde dicht auf den Fersen. Um Gottes Willen, das war Apollo!
    Zack zappelte auf ihrem Schoß und drückte eine harte kleine Kniescheibe in ihren Oberschenkel, als er sich näher an die Scheibe presste. »Pumi!«, piepste er. »Pumi lauf!«
    Die Berglöwen waren etwa dreißig Meter von den Felstürmen entfernt, als vier Wildhüter in Tarnkleidung erschienen, die hinter den Hunden herrannten. Einer blieb stehen und legte die Flinte an, gab dann aber auf und rannte weiter. Selbst im Hubschrauber hörte man das Kläffen der Hunde.
    Perez nahm das Funkgerät. »Jäger dort unten, Jäger dort unten. Hier spricht das FBI. Jagd beenden. Ich wiederhole, Jagd beenden! Legen Sie die Waffen nieder!«
    Die Jagd ging unvermindert weiter. Die Pumaweibchen hatten die Felsenbrücke erreicht und liefen hinüber, drückten sich eng an die feuchten Steine. Der vom Gestein aufsteigende Dunst gab der Szene etwas Surreales – Berglöwen, die durch Wüstennebel rannten. Sam hoffte, dass die Flucht über die Brücke die Jagd beendete, doch Apollo blieb davor stehen und stellte sich den Hunden. Die Jäger stoppten ebenfalls. Zwei knieten sich hin und stellten ein Bein auf. Sie hoben die Flinten.
    »Gehen Sie runter«, schrie Sam. »Wir müssen landen.«
    Der Pilot schüttelte den Kopf. Apollo und die Hunde umkreisten sich, die Hunde schnappten nach der Raubkatze, zogen sich dann aber von den gefletschten Zähnen und scharfen Krallen zurück. Der Hubschrauber war jetzt direkt über ihnen, das aufgeregte Kläffen deutlich zu hören.
    »Haben Sie einen Lautsprecher?«, schrie Perez dem Piloten zu. Der Mann legte einen Schalter um und gab Perez einen Kopfhörer mit einem kleinen Mikrofon.
    »Jäger dort unten!«, schrie Perez. »FBI. Nicht schießen! Hier spricht das FBI. Nicht schießen!«
    Ein Wildhüter sah kurz hoch. Doch dann spritzte der Sand neben Apollos Pfoten auf, und der Jäger legte auch seine Flinte wieder an.
    »Maximale Lautstärke!«, befahl Perez.
    »Ist schon an«, sagte der Pilot. »Vielleicht funktioniert es nicht.«
    »Feuer einstellen! Waffen runter!«, bellte Perez ins Mikrofon.
    Er hätte genauso gut aus dem Fenster rufen können, so wenig Effekt hatte er. Sam sah mit Schrecken, dass ein Jäger vom Rückschlag seiner Waffe nach hinten geworfen wurde. Diesmal spritzte Sand unter Apollos Leib auf. »Verdammter Mist!«, schrie sie wütend.
    Zack bewegte sich in ihrem Gurt und fing an zu weinen. Sams Blick glitt suchend durch den Innenraum des
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