Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Titel: Summer Westin: Todesruf (German Edition)
Autoren: Pamela S. Beason
Vom Netzwerk:
Auftritt fuhr sie mit flatternden Nerven zum Konferenzzentrum. Fühlten sich so Todeskandidaten auf dem Weg zum elektrischen Stuhl? Sie hatte das Gefühl, sie würde beobachtet, und bekam eine Gänsehaut. Ihr Instinkt trog nicht. Jemand hatte sie eindeutig beobachtet, wie sie vom Parkplatz aus zum Gebäude ging, denn Nicole Boudreaux erreichte gleichzeitig mit ihr den Eingang. Sam war überrascht, nicht Chase, sondern seine Partnerin mit den rotbraunen Haaren zu treffen. Noch mehr überraschte sie das Schild an ihrer Brust: K ONFERENZKOORDINATORIN . N icole schüttelte ihr die Hand und stellte sich vor, als würden sie sich eben erst kennenlernen. Sam folgte ihrem Beispiel.
    Unmittelbar hinter der Tür stand an jener Stelle, wo man sich eintragen lassen musste, ein bewaffneter Wachposten. War das bei allen Konferenzen so üblich oder hatte sich das FBI die Prozedur speziell für diese einfallen lassen? Der Wachmann schrieb die Angaben aus Sams Führerschein ab, und als Nicole erklärte, Sam begleite sie, notierte er auch das.
    Während ihres Aufenthalts in Kansas war das Programm der Konferenz in ihren Briefkasten geflattert, komplett mit einer vierfarbigen Werbung auf der Rückseite: Lesen Sie The Edge : Ihre Informationsquelle für Abenteuertouren und Luxusreisen. Ihrer Erfahrung nach schlossen sich Abenteuertouren und Luxusreisen in der Regel gegenseitig aus. Luxus assoziierte man mit gemütlichem Ambiente und Gourmetküche, oder? Abenteuertouren zeichneten sich hingegen nicht selten durch herabstürzende Felsbrocken, Schlammlöcher, die einen in den Abgrund zogen, oder hin und wieder auch reißende Flüsse aus, die einen in Angst und Schrecken versetzten. Und wenn es bei ihren Abenteuertouren schon einmal was zu essen gab, dann höchstens einen uralten Proteinriegel oder einen Streifen steinhartes Dörrfleisch.
    Nicole führte Sam blitzblank polierte Flure entlang zum größten Saal, dem Saal A. Die vielen, in Reihen aufgestellten Stühle riefen in Sam ein Gefühl der Beklemmung hervor. Auf der linken Seite des Raums stellten Arbeiter immer noch mehr Sitzgelegenheiten auf. Auf der Bühne stand ein Mann im Overall, der ihnen einen kurzen Blick zuwarf, ehe er sich wieder daranmachte, an der Vorderseite des Podests einen Messingzylinder zu befestigen.
    Ein winziges Pult. Eine riesige Bühne. Konnte sie sich morgen tatsächlich da oben hinstellen und ihre Rede halten, ohne die Fassung zu verlieren? Ob sie das Zeug zur Rednerin hatte, musste sich erst noch herausstellen. Außerdem gab es da auch noch … das andere kleine Problem. Jemand hatte es auf ihr Leben abgesehen.
    Das Rednerpult wirkte so verloren, so hervorgehoben. Ihr Mund trocknete aus, ihre Kehle schnürte sich zusammen. Morgen würde sie keinen derartigen Anfall bekommen, oder? Möge es Gott verhüten.
    »Alles in Ordnung?«, sagte sie leise zu Nicole.
    »Bis morgen ganz bestimmt.«
    Nicht gerade eine Antwort, die ihr Mut machte. »Wo ist Chase?«
    »Es ist wichtig, dass ihr nicht zusammen gesehen werdet«, antwortete Nicole so leise, dass Sam sich anstrengen musste, sie zu verstehen. »Wir filmen alles und jeden.« Demonstrativ sah Nicole zum Projektionsraum über ihren Köpfen. Sam folgte kurz ihrem Blick, konnte aber nur ein dunkles Fenster erkennen.
    »Nichts zu sehen.«
    »Dann sieht hoffentlich auch sonst niemand etwas.«
    »Ist Ihnen schon irgendwas Verdächtiges aufgefallen?«
    »Nein.« Der Frust in Nicoles Stimme war nicht zu überhören.
    Sam seufzte. »Vielleicht ist alles nur falscher Alarm.«
    »Davon können wir nicht ausgehen, Summer.«
    Sam ließ den Blick über die Arbeiter im Saal schweifen. »Sollten Sie nicht mehr machen, als bloß zu filmen?«
    »Wenn alles vorbereitet und keiner mehr hier drinnen ist, durchsuchen wir den gesamten Saal gründlich nach Sprengstoff und versteckten Waffen.«
    Als Sam klar wurde, dass sie sich vielleicht in einem Raum mit einer Bombe oder einem Waffenversteck befand, rutschte ihr das Herz in die Hose. Nervös wanderte ihr Blick durch den Saal. Der fette Typ mit dem Kabel machte einen guten Eindruck. Aber das würden wohl alle, oder etwa nicht? Der Kerl, der sich am Pult zu schaffen machte, sah erneut kurz in ihre Richtung. In Sam spannte sich alles an.
    Sanft packte Nicole sie am Arm. »Immer mit der Ruhe. Sie sehen aus, als litten Sie Todesangst.«
    »Das kommt davon, dass ich tatsächlich Todesangst habe.«
    »Dann lassen Sie es sich wenigstens nicht anmerken. Was ziehen Sie morgen an?«
    Was
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher