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Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Titel: Summer Westin: Todesruf (German Edition)
Autoren: Pamela S. Beason
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oder Wanderer. Ich dachte, du wärest hinter diesen Dieben in Salt Lake her. Die mit dem gepanzerten Wagen.« Den Bericht hatten sie vor etwa zwei Wochen im Fernsehen gesehen. Oder war es schon drei Wochen her? Oder vier?
    »War ich auch. Bin ich noch immer. Die Spur führte nach Boise, und jetzt sieht es so aus, als wären die Täter im Staat Washington. Wir jagen diese Typen schon seit Monaten quer durch drei, nein vier Staaten. Inzwischen rauben sie auch Banken aus.«
    Das klang nach Verbrechen im großen Stil. »Und wieso können sie euch immer wieder entwischen?«
    »Weil sie immer zur gleichen Zeit Ablenkungsmanöver anzetteln, um die örtliche Polizei zu beschäftigen. Allmählich glauben wir, dass es sich um eine ziemlich große Gruppe handeln muss, nicht nur um ein paar Einzeltäter. Das ist organisiert wie die Tournee eines Stars.« Er seufzte. »Wir bekamen einen Tipp, deshalb haben wir uns heute die Nacht auf der First Interstate in Olympia um die Ohren gehauen, aber es hat sich nichts getan.«
    Das erklärte die Bartstoppeln. »Wo ist Nicole?«, fragte Sam. Nicole war Chases Partnerin.
    »In einem schicken Hotel auf den San Juan Inseln. Ihr Mann hat sie mit seinem Privatflugzeug für ein romantisches Wochenende abgeholt.«
    Sam musste an Lilis Schulfreundin denken. Wieso besaßen die Leute eigentlich alle Privatflugzeuge? Lebte sie wirklich so weit entfernt vom Durchschnitt?
    Sie schloss die Tür auf, und sie traten in den Flur, von dem man in Macks Kompaktküche kam. Von einem Stuhl hing eine Jeans, aber wenigstens lagen diesmal keine Jockey-Shorts oder zusammengeknüllte Strümpfe herum.
    Sie öffnete den Kühlschrank und durchsuchte ihn nach der Kaffeepackung. Dann gab sie die letzten noch übrigen dunkel gerösteten Bohnen in die Kaffeemühle und drückte den Knopf.
    Chase legte die Hände auf die Arbeitsplatte und beugte sich nah zu ihr, um sich über den Lärm hinweg verständlich machen zu können. Seine Lippen kitzelten sie am Ohr. »Ich hatte mir ebenfalls Hoffnung auf ein romantisches Wochenende gemacht.« Sein Ton versprach stürmische Umarmungen, doch dann atmete er plötzlich tief ein, zog die Nase kraus und trat einen Schritt zurück.
    Sie ließ den Knopf der Kaffeemühle los und grinste. »Ich weiß. Rauch. Verbranntes Haar. Schweiß. Sogar ich ekle mich vor mir. Ich hatte mich schon gewundert, wieso du nichts zu meinem Äußeren sagst.«
    Er sah sie verblüfft an. »Wieso? Hat sich was verändert?«
    »Ich habe mir nicht nur meine Frisur ruiniert« – sie strich über ein paar verklebte Strähnen –, »ich habe mir auch den Kopf angeschlagen und mir auf die Zunge und die Lippe gebissen. Es wundert mich, dass ich überhaupt sprechen kann.« Sie knüllte die leere Kaffeepackung zusammen und zielte damit nach seiner Nase.
    Er fing die Packung problemlos auf und knüllte sie noch kleiner zusammen. »Und ich dachte schon, mit dem sexy Lispeln wolltest du mich verführen.«
    So viel zum Thema Mitgefühl. Sie stellte die Espressokanne auf den Herd und zündete ihn an. »Pass auf die Kanne auf, okay? Wenn sie aufhört zu zischen, ist der Kaffee fertig. Ich gehe unter die Dusche.«
    Er lächelte. »Ich komme mit.«
    »Diesmal nicht, Mr FBI.«
    Sie schloss die Badezimmertür hinter sich. Ihre Beziehung mit Chase Perez gründete sich auf ein Entführungsdrama, das sie in Utah gemeinsam durchgestanden hatten, und ein paar Begegnungen hier im Staat Washington, wenn er auf der Durchreise war. Dieses gelegentliche Techtelmechtel lief jetzt schon seit zehn Monaten, aber übers Flirten waren sie bis jetzt nicht hinausgekommen. Irgendwie war nie der richtige Zeitpunkt gewesen. Genau wie jetzt. Sie war dreckig, hatte eine dicke Lippe und Kopfweh und fühlte sich alles andere als sexy.
    Sie hielt das Gesicht in den Strahl der Dusche. Als das Wasser auf die Blase an ihrer Wange traf, zuckte sie zusammen. Mithilfe einer nicht zu knappen Menge Mandelseife gelang es ihr, die Schicht aus Schweiß und Ruß abzuwaschen, die in einem dunklen Wirbel im Abfluss verschwand.
    »Erzähl mal von deinem Frisurunglück«, drang Chases Stimme von der anderen Seite des Duschvorhangs zu ihr, ungefähr von da, wo der Toilettentisch stand. Vermutlich lehnte sein hübscher Hintern gerade an dem beigefarbenen Resopal-Teil.
    Behutsam rieb sie etwas Shampoo über die Wunde an ihrem Hinterkopf und genoss den Vanillegeruch. Kein Wunder, dass Mack immer wie eine Zuckerstange roch.
    »Das hätte dir gefallen«, erwiderte sie. »Das
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