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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)
Autoren: David J. Dives
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Wahl. Er schloss die Augen für eine Sekunde, presste Maschinenpistole und Kampfmesser an sich, und warf sich in einer Hechtrolle in den offenen Raum.  
    Sofort flogen Salven von Serienfeuer durch den Raum. Die Lampen an der Decke krümmten und beugten sich wie getroffene Irrlichter, zersplitterten und fielen herunter.  
    Takeda erwiderte das Feuer blind, ohne sich aus seiner Deckung zu erheben.
    Jemand sprintete von links heran, sprang über ihn hinweg und rollte sich auf dem Boden ab. Der Beschuss des Molossers stoppte abrupt.  
    Takeda richtete sich auf; alles zerfiel in Zeitlupe.  
    Etwa zwanzig Schritt rechts von ihm erhob sich der Molosser hinter einem hüfthohen Stapel Mehlpackungen und eröffnete das Feuer erneut.  
    Weiter links tauchte der junge Krieger mit weit aufgerissenen Augen auf und schoss zurück, ehe er von Treffern des Molossers herumgerissen wurde.  
    Takeda zielte und feuerte die letzte Kugel ohne langes Zielen in Richtung des Molossers. Eine Explosion von weißem Staub füllte den Raum.  
    Takeda warf die leergeschossene Maschinenpistole weg und sprintete los. Er bewegte sich außerhalb des Sichtfeldes des Molossers um zwei hohe Regale herum und näherte sich ihm von hinten wie ein reißgieriger Tiger. Mit ein paar schnellen Schritten erreichte er sein Opfer. Er riss den Kopf des Attentäters an den Haaren nach hinten, sein Messer drang durch Lunge und Herz. Der Mann war sofort tot.  
    Takeda nahm den Koffer an sich und rannte zum regungslosen Körper des jungen Mannes.  
    Der Verwundete spuckte Blut, seine Augen bewegten sich rastlos hin und her. Er stammelte unverständliche Sätze, unterbrochen von Zittern und Hustenanfällen. Takeda hob seinen Oberkörper vom Boden auf und beruhigte ihn.
    «Du bist ein mutiger Krieger. Ich verneige mich vor dir.» Takeda senkte seinen Kopf, um seinen Respekt zu zeigen.
    «Ein … mutiger … Mann. Danke … Sir. Ich … Ich wollte … das alles … nicht.» Der Blick des Sterbenden erstarrte.  
    Takeda schloss seine Augenlider. Er wischte das Blut vom Griff seines Kampfmessers ab und legte es dem am Boden liegenden Toten in die rechte Hand.

    21

    Takeda lief durch die Hintertür, umrundete den Innenhof und ging zurück zum abgestellten Chrysler. Nach einem kurzen Telefongespräch mit Havering machte er sich auf den Weg zum Treffpunkt. Kaum hatte er den Motor gestartet, flitzten zwei Streifenwagen mit eingeschalteten Sirenen und Blaulicht an ihm vorbei. Seit dem Betreten des Supermarktes waren knapp zwei Minuten vergangen.  
    Gerade noch rechtzeitig! Der Aufruhr drüben in Manhattan hat wahrscheinlich die Polizeikräfte auf Trab gehalten, sonst wär’s eng geworden.

    22

    Der schwarze Van mit Havering, Vince und Tony parkte auf dem Brachland irgendwo in Queens. Ein paar verlassene Häuser lagen in der Nähe.  
    Havering beendete seinen Anruf und ließ das Mobiltelefon sinken. «Ich hatte eben einen Kollegen vom FBI am Apparat. Sie haben den Koffer bereits gefunden. Er war im Lager des Supermarktes in einem Lüftungsschacht versteckt, wie mir Naoto vor einer halben Stunde per Telefon mitgeteilt hat. Ein cleverer Schachzug von ihm, den Koffer an Ort und Stelle zu hinterlegen. Unser Ticket in die Freiheit.»  
    Eine schwarze Sportlimousine fuhr auf das Grundstück und stoppte. Takeda stieg aus und trat heran. Er musterte Tony und seine Begleiter. Ein verwundeter Mann, welcher Tony ein wenig glich, saß mit geschlossenen Augen auf einem der Rücksitze. Er war bleich.
    Takeda schloss die Augen für einen Moment und neigte den Kopf nach vorn. Die für ihn typische Kurzverbeugung als Zeichen des Respekts.
    «Ich hoffe, der entscheidende Hinweis mit dem Koffer wird reichen, um euch von der schweren Last des Verdachtes zu befreien. Für heute ist mein Werk vollbracht. Die nächste Aufgabe erwartet mich bereits. Ich werde jetzt gehen, ich werde hier nicht länger gebraucht. Mögen euch die Götter wohlgesinnt sein!»
    Tony macht einen Schritt auf Takeda zu und reichte ihm Hand. «Danke. Ohne dich hätten wir das nicht geschafft.»  
    Takeda erwiderte den Abschiedsgruß. Sein Griff war kräftig und kurz. Er verneigte sich nochmals kurz und wandte sich ab. Der Japaner stieg in den schwarzen Chrysler und startete den Motor. Er fuhr zurück zur Straße und bog ab. Die Luft über dem Asphalt flimmerte im gleißenden Licht der Sonne.  

Epilog

    Der Lauf der Dinge

    Der Nachrichtensprecher legte Wert auf eine dramatische Betonung. Im Hintergrund war ein
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