Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)
Autoren: David J. Dives
Vom Netzwerk:
seinen Augen vorbei. Takeda drückte das Gaspedal bis an den Anschlag durch. Der helle Van vor ihm raste mit 120 Sachen in Richtung Süden, die Fifth Avenue hinunter. Der Fahrer des Fluchtfahrzeuges wusste, was er tat. Er bewegte sich haarscharf am Limit, aber er verstand es, ständig die richtige Mischung aus Slalom, Vollgas und Fahrt auf der Gegenfahrbahn zu finden. Die Streifenwagen, welche ihnen nach der halsbrecherischen Wegfahrt aus der Tiefgarage gefolgt waren, hatten sie längst abgehängt.
    Du entkommst mir nicht. Nicht dieses Mal! Mögen die Gunshin mich leiten.
    Der weiße Van bog nach links ab. Takeda riss das Lenkrad herum und touchierte mit dem Heck eines der gelben Taxis, welche ihm in einem nie enden wollenden Strom entgegenkamen. Der SUV wurde herumgewirbelt und schleuderte über die Kreuzung. Takeda trat kurz auf die Bremse und gab sofort wieder Vollgas, um den Wagen zu stabilisieren. Der beißende Geruch von qualmenden Reifen stieg in das edle hellbraune Leder-Cockpit. Takeda lenkte seinen Wagen wieder auf die Spur seines Zieles ein.  
    Oh Götter der Straßen und des Zorns. Was habt ihr heute mit mir vor? Lasst mich meine Pflicht erfüllen, ich werde euch ewig huldigen.
    Der weiße Van raste weiter nach Osten, überquerte einige Kreuzungen und bog wieder nach rechts ab.  
    Takeda verkürzte die Distanz zum Ziel, indem er auf den Gehsteig auswich und mit der linken Hand die Hupe hinunterdrückte, bis ihn das Gefühl in seiner Hand im Stich liess. Zahlreiche Passanten sprangen erschrocken zur Seite.  
    Weg da! Als Takeda die Kreuzung erreichte, wo der Van abgebogen war, konnte er einen Blick auf die Straßenschilder erhaschen.
    1 st Avenue. Der Mann will wohl zu einer der Brücken im Süden.
    Takeda kannte sich im Groben aus mit den Stadtteilen von New York City. Er hatte seinen verstorbenen Meister auf ein halbes Dutzend Reisen hierhin begleitet in der Vergangenheit. Geschickt lenkte er den wuchtigen SUV in halsbrecherischem Tempo Kreuzung um Kreuzung nach Süden. Um ein Haar wäre er in ein langsam patrouillierendes Polizeiauto gekracht, welches unvermittelt vor ihm auftauchte.  
    Polizeisperre! Leicht gepanzerte Hum-Vees. Da komm ich nie durch.
    Kaum hatte er die Situation erfasst, raste ihm der Van entgegen und flitzte an ihm vorbei.  
    Aha! Ich bin nicht der Einzige, dem das nicht gefällt.  
    Takeda riss die Handbremse hoch, das Steuerrad nach links. Das Gaspedal bis zum Anschlag durchgedrückt und schon driftete er in weitem Bogen über die sechs Spuren der Avenue. Sein geistesgegenwärtiges Manöver hatte die Distanz zu seinem Ziel erheblich verkürzt. Der weiße Van rast die 14 th Street nach Osten. Takeda war ihm mit vier Wagenlängen Rückstand auf den Fersen.  
    Die Fahrt ging um eine weitere Kurve scharf nach rechts, bald kam der East River in Sicht.
    Aha! Er will auf den FDR Drive. Der Franklin Delano Roosevelt East River Drive. Bevor man den ganzen Namen ausgesprochen hat, ist man im Financial District. Einen schnelleren Weg zu den Brücken gibt’s nicht. Cleverer Mann! Wir werden sehen, wer das bessere Ende für sich hat.
    Takeda vernahm ein wuchtiges rhythmisches Geräusch in der Luft. Er blickte nach oben. Ein Polizeihelikopter folgte dem weißen Van durch die Straßen und Blocks von Manhattan.  
    Wir kriegen Gesellschaft. Sehr gut! Welch würdiger Kampf! Welch würdiger Tod!

    14

    «Nimm ein bisschen Tempo weg! Wir können den Koffer nicht verlieren, und es wäre sinnvoll nicht die halbe Polizeiarmada des NYPD an unseren Rockzipfel zu locken. In Handschellen sind wir Takeda keine Hilfe.»  
    Vince verlangsamte die Fahrt. «Okay. Aber zügig muss schon sein. So wie es aussieht sind die Bullen hinter dem Molosser mit Takeda im Schlepptau her. Wir müssen ihm helfen. Um jeden Preis!»
    Havering schaltete das Autoradio ein, in der Hoffnung eine Information zur Verkehrslage zu erhalten. Musik erklang, ein populärer Rocksong. Plötzlich gab es ein Knacken in der Leitung; eine Nachrichtensprecherin meldete sich mit eindringlicher Stimme zu Wort: «Wir unterbrechen unser Programm für eine Eilmeldung aus Israel. Augenzeugen berichten von einer gewaltigen Detonation im Stadtzentrum von Tel Aviv. Es ist von mehreren hundert Toten die Rede. Es handelt es sich um einen Bombenanschlag nie gesehener Dimension in der Stadt. Die Explosion ereignete sich um 16.32 Uhr Ortszeit in der Nähe der Frishman, einer belebten Avenue. Viele Einwohner befanden sich zu dem Zeitpunkt auf dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher