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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)
Autoren: David J. Dives
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New York Police Departments, auf deren Bekanntschaft er in seinem Zustand nicht die geringste Lust hatte. Es gab da ein Erlebnis mit einigen schwarz uniformierten Beamten in seiner Kindheit, das ihm immer noch Unbehagen bereitete, wenn er daran dachte.  
    «Alors, Töny, Lös! Lass ihn röllärn!»
    Tony wischte sich mit dem Handrücken über das Gesicht. Der Wagen strotzte vor Kraft. Tony packte das lederne Sportsteuerrad mit beiden Händen, und warf einen prüfenden Blick nach hinten aus dem Seitenfenster. Er ließ die Kupplung langsam los und der Bolide setzte sich in Bewegung.  
    Tony bog auf die Straße ein und drückte leicht auf das Gaspedal. Der Wagen donnerte los wie ein wildgewordener Stier. Tony schaffte es gerade noch rechtzeitig, etwas Schub wegzunehmen, bevor die Tachonadel in exorbitant kriminelle Bereiche drehte. Sekunden später gelangten sie zur Avenue of the Americas. Tony bog nach links ab und folgte der fünfspurigen Straße nach Norden.  
    Der bullige Sportwagen entpuppte sich als Ungetüm mit Gespür für Feinheiten. Es gelang Tony immer besser, das Fahrzeug entspannt vor sich hin gleiten zu lassen. Die Ladys auf dem Rücksitz schäkerten unentwegt mit dem Franzosen zu Tonys Rechten. DuCrois war nicht angegurtet. Er hielt es für wichtiger, sich zur Seite zu drehen und mit den beiden Schnecken im Fond herumzualbern, als seinen betrunkenen Kopf samt Eingeweide vor einem etwaigen Flug durch die Frontscheibe zu schützen.  
    Ein Grund mehr, keinen Unfall zu bauen. Wäre verdammt schade um das Mandat! Und um den Franzmann.
    Eine halbe Meile weiter nördlich kam inmitten der stillen Fassaden ein Fast-Food-Schuppen in Sicht.  
    «Ey Mädäls, voulez-vous eine Burger? Putain, isch hab mächtig Hünger. Tony! Hält doch kürz da voan, bin isch *hicks* gleisch ssurück.»  
    Auch das noch!  
    Tony trat auf die Bremsen – etwas stärker als nötig – und stoppte den Wagen auf dem Parkstreifen.  
    Stephan angelte sich umständlich aus dem roten Schalensitz und schwankte zum Burgerladen.  
    Tony ließ den Motor noch einen Moment laufen. Er mochte das sonore Brummen. Es hatte eine beruhigende Wirkung auf ihn. Endlich drückte er doch auf die Start-Stopp-Taste.
    Ein paar Minuten später kam der Franzose mit einem hellbraunen Papiersack voll Junkfood und einer ganzen Sammlung Pappbecher zurück. Er hatte die Tür beim Aussteigen offen gelassen, was ihm jetzt zugute kam.  
    Er plumpste wieder auf den Autositz und verteilte das Sammelsurium von allen möglichen vollmundig riechenden Riesen-Burgern und Fritten unter den Passagieren.  
    Tony lehnte den fettigen Klumpen ab, nahm sich aber einen der Pappbecher. Er zog am Strohhalm, schloss die Augen und trank.  
    Die Nacht und der Alkohol hatten ihn durstig gemacht. Die Cola schmeckte mehr nach Desinfektionsmittel als nach etwas anderem. Übersüßte Chlorsuppe eisgekühlt. What else?
    Er verstaute den Becher im Getränkehalter und drückte die Kupplung samt Bremspedal durch. Er spürte, wie sein High wieder aufloderte und sich mit dem Adrenalin in seinen Adern vermischte.  
    Tony betätigte den Startknopf des Motors, das Ungetüm erwachte erneut. Diesmal klang es noch tiefer und böser, der Motor und die Abgasrohre waren allmählich warmgelaufen.  
    Er setzte den Blinker und fuhr los. Der Wagen dröhnte, die kompakte Kontrolle und die präzise Steuerung waren beeindruckend. Er konnte die geballte Kraft deutlich spüren. Fantastisch!
    Die drei Passagiere mampften und stampften. Tony ignorierte die rauschige Truppe so gut es ging. Dies war einfacher gedacht als getan, denn DuCrois hatte die Musik laut aufgedreht, und wie letzte Nacht donnerten warme Basslinien und tiefschwarze Elektro-Beats durch das Interieur. DuCrois hatte die CD eingelegt, die er vom DJ ein paar Stunden zuvor im Tausch gegen eine Flasche Dom Perignon erhalten hatte.  
    Zum Glück ist immer noch weit und breit niemand zu sehen.  
    Eine einzige Limousine hatte ihren Weg gekreuzt auf dem Weg nach Norden durch die verlassene Stadt.  
    DuCrois zu Tonys Rechten zuckte und zog Grimassen im Takt des lauten Sounds, in der einen Hand einen triefenden Cheeseburger, in der anderen eine Superportion Cola.  
    Boom-Zz-Boom-Zz-Boom-Tschaka-Taka-Taka. Sein Gezappel reichte fast bis in Tonys Sichtfeld. Dieser blickte für einen kurzen Moment nach rechts und schrie «Können Sie bitte Ihre …»
    Um ein Haar hätte Tony die Kreuzung samt Rotlicht und Abbiegung nach rechts an der West 14th Street
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