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Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle

Titel: Sukkubus 02 - One Way Ticket in die Hoelle
Autoren: Jackie Kessler
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mehr, als Er mir b e reits angetan hatte.
    Er sagte: »Ich werde dir den Kopf abreißen und mit ihm zum Gipfel Abaddons fliegen. Und ich werde ihn aufspießen und all denjenigen zur Warnung aufstellen, die meinen, sie könnten sich mir widersetzen!«
    »Nein, Herr.« Meine Stimme war fest und ruhig. »Ihr werdet nichts dergleichen tun.«
    »Du wagst es, so mit mir zu reden?« Sein Blick durchlöcherte mich. Er war grün angelaufen wie der Neid in Person. »Wer bist du, kleine Schlampe, dass du mir erzählst, was ich nicht tun werde?«
    Ich lächelte, während ich an meinen wahren Herrn dachte, den einzigen König, dem ich jemals aus freien Stücken folgen würde. »Ich werde Euch sagen, wer ich nicht bin. Ich bin nicht mehr der Dämon Jezebel. Ihr hattet ein Problem mit ihr, nicht mit mir. Ihr setztet eine Belohnung auf ihren Kopf aus, nicht auf meinen. Und Luzifer persönlich hat gesagt, dass jener Vertrag null und nichtig ist -wegen meiner menschlichen Seele. Meiner reinen menschlichen Seele.«
    Wäre der Thronsaal nicht ohnehin schon ein Eisschrank gew e sen, hätte Sein Bück die Temperatur locker um zehn Grad sinken lassen.
    »Das ist eine Tatsache, Herr«, fuhr ich fort, von Seinem unau s gesprochenen Zorn angefeuert. »Unschuldige Seelen kommen nicht in die Hölle, es sei denn Ihr habt vor, sie dem Himmel zu stehlen. Und wenn dies auch für den Teufel eine höchst am ü sante Tätigkeit sein mag, habe ich so die Vermutung, dass Euer Boss davon nicht allzu begeistert wäre.«
    »Jetzt behauptest du auch noch, den Willen des Allmächtigen höchstpersönli ch zu kennen?« Er lächelte matt. »Wenn das kein Hochmut ist, dann weiß ich es nicht.«
    »Nein, Herr, kein Hochmut. Es ist eine schli chte Tatsache: Die Hölle wurde aus dem Himmel ausgegli edert , nicht umgekehrt.« Urplötzli ch machte es klick. »Deshalb habt Ihr Lillith vernichtet, richtig? Sie hat die eine Sache getan, für die selbst Ihr in den Augen des Allmächtigen würdet Rechenschaft ablegen müssen. Man darf die Unschuldigen nicht strafen. Zumindest nicht über einen längeren Zeitraum.«
    Er erwiderte: »Unschuld ist subjektiv.«
    »Nicht, wenn es um die Seele geht. Paul war unschuldig. Und ich habe ebenfalls nichts getan, das mir dauerhaft einen Platz in der Hölle verschaffen würde.«
    »Du hast dich freiwillig entschieden herzukommen.«
    »Ich wurde in meiner Entscheidung manipuliert.«
    Michael starrte mich an – finstere Gedanken funkelten in seinen smaragdgrünen Augen. »Du bist eine Schlampe, die Sterbliche mithilfe von Lust verführt.«
    Und Er war ein selbstgefälliges Arschloch, aber das behielt ich lieber für mich. Sieh mal an, ich hatte tatsächlich bessere M a nieren als der König der Hölle. Es geschahen noch Zeichen und Wunder. »Meine Art der Unterhaltung hält Sterbliche davon ab, jener Lust entsprechend zu handeln, Herr. Und Ihr wisst es. Ihr könnt die Menschheit nicht aufgrund ihrer Träume verurteilen. Ihr könnt sie nicht aufgrund ihrer Fantasien verdammen. Nur aufgrund ihrer Taten, Herr.«
    »Auch Absichten zählen, kleine Hure.«
    »Vielleicht«, sagte ich. »Aber Taten wiegen schwerer.«
    Er schnaubte verächtlich. »Deine Taten verraten so manches über dich. Du bist geflohen.«
    »Als Albtraum konnte ich hier nicht bleiben«, erwiderte ich. »Ich konnte die Menschen nicht ohne jeden tieferen Sinn erschr e cken.«
    »Das war deine Aufgabe.«
    »Es war nicht die richtige. Ich war dafür bestimmt, eine Ve r führerin zu sein, keine Erschreckerin.«
    Er beobachtete mich wie ein Bengalischer Tiger eine Antilope.
    »Und ich war für Größeres bestimmt als für den Höllenschlund. Und doch bin ich hier.«
    Oh, erspar mir das Gejammer. Ich verschränkte die Arme vor dem Körper. »Es tut mir leid, dass Ihr Euch die Federn verbrannt habt. Vielleicht seid Ihr ja zufrieden damit, Euch einfach nur zurückzulehnen und zu schmollen. Ich für meinen Teil konnte mich nicht in eine Rolle zwängen lassen, die ich zutiefst vera b scheute.« Ich musste daran denken, wie Meg freiwillig zugela s sen hatte, bestraft zu werden. »Wenn man vor eine Wahl gestellt wird, zieht manch einer seine Pflicht den eigenen Wünschen vor. Doch andere tun es nicht. Ich tat es nicht. Und wenn Ihr Euch dafür entscheidet, eine Aufgabe zu erfüllen, obwohl Ihr sie ve r abscheut, dann gebt niemand anderem die Schuld dafür als Euch selbst.«
    »Schuld.« Ein Lächeln huschte über seine rot befleckten Lippen – zerquetschte Kirschen auf feinem
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