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Suesses Gift Der Liebe

Suesses Gift Der Liebe

Titel: Suesses Gift Der Liebe
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ein direkter Nachkomme von Sylvester Jones, dem Gründer der Society war, hätte sie Caleb als starkes Talent erkannt.
    Es brannte aber noch etwas anderes in ihm, eine alles verzehrende Intensität, eine Zielstrebigkeit, die ein zweischneidiges Schwert sein konnte, wie sie wusste. Ihrer Erfahrung nach existierte oft nur ein ganz schmaler Grat zwischen intelligenter Konzentration auf ein Objekt und krankhafter Besessenheit. Sie argwöhnte, dass Caleb diesen Grat mehr als einmal überschritten hatte. Dieses Wissen und die Disharmonie in seiner Aura waren beunruhigend, doch ihr blieb jetzt keine andere Wahl. Jones war wahrscheinlich das Einzige, was zwischen ihr und einer Mordanklage stand.
    Sie hüllte sich gemütlich in das unsichtbare Korsett ihrer Beherrschung und machte sich bereit, mit ihrem Plan fortzufahren.
    »Jetzt verstehen Sie, warum ich Sie heute zu mir bat, Mr Jones«, sagte sie. »Sie sollen den Diebstahl meines Farns untersuchen. Wenn Sie den Dieb ausfindig machen, werden Sie auch entdecken, dass er das Gift zusammenbraute, das meiner Überzeugung nach Lord Fairburn tötete. Sie werden ihn finden und ihn Inspektor Spellar mit den Beweisen seiner Schuld übergeben.«
    Calebs Brauen hoben sich. »Und das alles, ohne Ihren Namen in die Sache hineinzuziehen, vermute ich?«
    Sie runzelte die Stirn. »Ja, natürlich. Das ist doch der entscheidende Punkt, wenn man jemanden wie Sie für private Ermittlungen engagiert. Man erwartet garantierte Vertraulichkeit in diesen Dingen.«
    »So ist es.«

    » Mr Jones .«
    »Ich bin in dieser Branche noch ziemlich neu, habe aber festgestellt, dass Klienten der Meinung sind, es gäbe eine Anzahl von Regeln, die ich befolgen müsste. Ich finde diese Annahme langweilig und ärgerlich.«
    Sie war entsetzt. »Mr Jones, falls Sie heute unter Vorspiegelung falscher Tatsachen kamen, werde ich nicht zögern, mich beim neuen Vorsitzenden der Society über Sie zu beschweren, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen.«
    »Meinen Vetter Gabe lässt man im Moment besser in Frieden, da er alle Hände voll damit zu tun hat, den Obersten Rat neu zu organisieren. Er bildet sich ein, er könnte die alten senilen Tapergreise, die nicht von der Alchemie lassen können, endlich kaltstellen. Ich warnte ihn, dass einige gefährlich werden können, falls sie entdecken, dass ihnen Entmachtung droht, er aber beharrte darauf, dass ein wenig Demokratie genau das ist, was der Society den Weg ins neue Jahrhundert eröffnen wird.«
    »Mr Jones«, sagte sie streng. »Ich versuche, meinen Fall mit Ihnen zu besprechen.«
    »Richtig. Wo waren wir? Ach ja, Vertraulichkeit.«
    »Also, was ist? Sind Sie bereit, mir zu garantieren, dass Sie alles, was diesen Fall betrifft, vertraulich behandeln werden?«
    »Miss Bromley, es mag für Sie überraschend sein, doch ich behandle die meisten Dinge vertraulich. Ich bin ungesellig. Fragen Sie alle, die mich kennen. Ich hasse Salonkonversation und beteilige mich nie an Klatschereien, wiewohl ich sie mir immer anhöre, da sie oft Quelle nützlicher Informationen sind.«

    Das glaubte sie gern. »Ich verstehe.«
    »Sie haben mein Versprechen, dass ich Ihre Geheimnisse für mich behalten werde.«
    Erleichterung erfasste sie. »Danke.«
    »Mit einer Ausnahme.«
    Sie erstarrte. »Und die wäre?«
    »Während die Dienste meiner Firma allen Mitgliedern der Arcane Society offenstehen, steht außer Frage, dass meine erste Verpflichtung dem Schutz der Geheimnisse der Organisation gilt.«
    Sie tat den Einwand ungeduldig ab. »Ja, ja, das machte schon Gabriel Jones klar, als er die Gründung Ihrer Firma ankündigte. Ich versichere Ihnen, dass mein Problem nichts mit den Geheimnissen der Arcane Society zu tun hat. Es geht hier um Pflanzendiebstahl und Mord. Mein einziges Ziel ist es, nicht hinter Gittern zu landen.«
    Belustigung flackerte in einen Augen auf. »Ein vernünftiges Ziel.« Er griff in die Innentasche seines elegant geschnittenen Jacketts und holte ein kleines Notizbuch und einen Bleistift hervor. »Schildern Sie mir den Diebstahl.«
    Sie stellte ihre Tasse ab. »Vor einem Monat bekam ich Besuch von einem gewissen Dr. Knox. Er berief sich auf eine angebliche Empfehlung eines alten Freundes meines Vaters. Wie Sie, Mr Jones, gehe ich nicht in Gesellschaft. Trotzdem freue ich mich, wenn ich ab und zu mit anderen Botanikern Kontakt habe.«
    »Ich nehme an, Knox zeigte reges Interesse für seltene Pflanzen?«
    »Ja. Er bat mich um eine Führung durch mein Gewächshaus. Er hätte
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