Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sueße Verfuehrung an der Cote d'Azur

Sueße Verfuehrung an der Cote d'Azur

Titel: Sueße Verfuehrung an der Cote d'Azur
Autoren: Christina Hollis
Vom Netzwerk:
gewonnen.“
    Michelle schwieg, um sich nicht um Kopf und Kragen zu reden.
    „Diese Nacht gehört uns, Michelle. Niemand beobachtet uns, niemand hört uns zu. Wir dürfen ganz wir selbst sein.“ Er ließ seinen Blick über ihren Körper wandern.
    Wie ein in die Enge getriebenes Kaninchen fühlte sie sich. Doch das sollte er nicht merken. Also nahm sie ihren Mut zusammen und setzte sich wieder.
    Alessandros Augen sprühten Funken. Auch er nahm noch einmal Platz, legte die Unterarme auf die Seitenlehnen seines Schaukelstuhls und streckte die Beine lang aus. Offen und entspannt wirkte das. Mit dem gestressten Geschäftsmann hatte er keinerlei Ähnlichkeit mehr.
    Michelle fand ihn wunderbar. Wunderbar, aber gefährlich. Oder wunderbar gefährlich? Sie schnappte nach Luft. Etwas in seinem Blick sagte ihr, dass sie vorsichtiger sein musste. Sie durfte ihn nicht ermutigen. Er würde aus ihrem Leben ebenso rasch wieder verschwinden, wie er hineingeplatzt war.
    „Möchten Sie noch etwas Champagner?“, fragte sie, um ihm zu zeigen, dass sie nicht vorhatte, aus ihrer Rolle als Hausangestellte zu schlüpfen.
    Er schüttelte den Kopf. Wahrscheinlich hielt er sie für vollkommen naiv, weil sie ihm zu trinken anbot, obwohl doch ein ganz anderes Angebot in der Luft lag. Möglich, dass er sie sogar für beschränkt hielt. Sollte er ruhig! Sie hatte Schlimmeres verkraften müssen. Ihre Mutter hatte ihr ständig einzureden versucht, sie sei dumm. Es war schwer gewesen, aber sie hatte es geschafft, ihr nicht zu glauben.
    „Also, wie lautet Ihre Antwort? Erlauben Sie mir, in Terence’ Atelier zu malen? Der Tausch wird uns beiden guttun. Glauben Sie mir.“
    Ihm glauben? Nein, viel lieber hätte sie ihm bewiesen, dass sie keineswegs das Dummchen war, für das er sie hielt. Doch hatte sie das nötig? Alessandro war schließlich der Bedürftige. Er brauchte Entspannung und Erholung. Regelrecht angegriffen hatte er ausgesehen bei seiner Ankunft. Eine Maltherapie würde ihm seelisch und körperlich guttun. Für sie war es ein Leichtes, auf das Atelier zu verzichten. Sie kam ohnehin nicht dazu, darin zu arbeiten.
    „Sie können das Atelier haben“, stimmte sie zu, ohne lange nachzudenken, und nahm sich fest vor, sich nie wieder von ihm um den kleinen Finger wickeln zu lassen. Dies war der letzte persönliche Gefallen, den sie ihm tun wollte. Auch ihre Gutmütigkeit hatte Grenzen.
    Er lachte leise. „Michelle, Sie machen einen armen abgearbeiteten Mann sehr glücklich.“
    Das sollte ironisch klingen. Doch sie merkte, dass er nichts als die Wahrheit gesagt hatte. Ein Schauer durchlief sie.
    „Ihnen ist kalt. Ich darf Sie hier draußen nicht länger aufhalten, Michelle. Sie gehören ins Bett.“
    Er stand auf, nahm ihre Hand und führte sie an die Lippen. Der flüchtige Kuss brannte wie Feuer auf ihrer Haut.
    „ Buona notte . Träumen Sie süß!“, verabschiedete er sich.
    Sie sah ihm nach, bis auch sein weißes Hemd nicht mehr auszumachen war und die Dunkelheit ihn verschluckt hatte. Erst dann erhob sie sich und ging gedankenverloren hinein.
    Zweifelsohne war Alessandro Castiglione ein gewiefter Unternehmer, doch heute Abend hatte sie ihn als ebenso gewieft charmanten Mann kennengelernt.
    Michelle hatte ihren Wecker auf vier Uhr gestellt, wachte aber auf, bevor er klingelte, und stellte ihn aus. Ihr erster Gedanke galt Alessandro und seinem nächtlichen Besuch.
    In Windeseile packte sie ihre Siebensachen und stellte sie an die Tür des Ateliers. Danach duschte sie und zog einen Bikini an. Sie hatte zu wenig geschlafen, Schwimmen würde sie munter machen und ihr Energie geben. Für den Weg bis zum Swimmingpool, der in der Nähe der Villa lag, reichte der Bademantel.
    In der Morgendämmerung gefiel ihr der Garten fast noch besser als in der Abenddämmerung. Er wirkte so friedlich und doch so verheißungsvoll. Die noch von Meeresdunst verschleierte Sonne hatte sich gerade über dem Horizont erhoben. Ihre Strahlen wärmten noch nicht. Im Wasser war es gewiss wärmer als an der Luft. Michelle beschleunigte die Schritte. Als sie durch die Öffnung der Hecke trat, die den Pool umgab, blieb sie wie angewurzelt stehen.
    Alessandro kraulte bereits seine Bahnen, als sei Wasser sein wahres Element.
    „ Buongiorno , Michelle!“ Er hob zur Begrüßung die Hand. Wasser tropfte an seinem Arm hinunter. Mit ein paar kräftigen Stößen schwamm er zum Beckenrand, legte die Arme darauf und schaute sie anerkennend an.
    „Schwimmen ist der beste
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher