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Sueße Verfuehrung an der Cote d'Azur

Sueße Verfuehrung an der Cote d'Azur

Titel: Sueße Verfuehrung an der Cote d'Azur
Autoren: Christina Hollis
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wie eisgekühlter Weißwein. Nach jedem kleinen Schluck, den sie nahm, legte sich ein genießerisches Lächeln auf ihre Lippen. Hatte sie denn noch nie Champagner getrunken?
    Ihr dünnes Nachthemd, unter dem sich ihre Brüste abzeichneten, trug sie nun völlig ungezwungen. Nur eine Frau, die viel Zeit damit verbracht hatte, die Formen anderer Körper zu studieren, konnte in Bezug auf die eigene Schönheit so gleichgültig sein. Alle anderen Frauen, die er kannte, und er hatte viele kennengelernt, wussten um ihre Wirkung auf Männer. Verglichen mit ihnen, wirkte Michelle völlig unschuldig.
    „Am besten, Sie essen die Früchte erst, wenn sie sich mit Champagner vollgesaugt haben“, empfahl er.
    Michelle lächelte und steckte doch lieber sofort eine Erdbeere in den Mund. Sie schmeckte anders als jede, die sie zuvor gegessen hatte. So süß und einschmeichelnd, wie sie sich den Kuss eines Liebhabers vorstellte.
    Unwillkürlich schaute sie Alessandro an, und sie konnte seine männliche Vollkommenheit bewundern. Der Mund sah geradezu vielversprechend aus. Wie gemacht für zärtlich geflüsterte Worte und für Küsse. Sie konnte förmlich hören, was seine Lippen ihr zuraunten, und auf der Haut ihre Liebkosungen spüren. Es war ein ungewöhnliches und zerbrechliches Glück, ihm hier und jetzt so nah zu sein, während der Wind ihre nackten Arme und Beine streichelte, Insekten für sie summten und zirpten, der Duft von Blumen und reifenden Früchten sie umhüllte. Nicht einmal die Fledermäuse, die ihr sonst Schrecken einjagten, konnten diesen Moment zerstören.
    Alessandro bemerkte, wie verzaubert Michelle war. „Erdbeeren, Champagner und die Gesellschaft eines fremden Menschen können eine Nacht vollkommen machen“, sagte er spöttisch. „Mir scheint, Sie verstehen, das Leben in vollen Zügen zu genießen, Michelle.“
    Der bittersüße Ton seiner Worte entging ihr nicht, er sandte einen Schauer durch ihren Körper.
    Alessandrao deutete ihr Zittern falsch. „Sie frieren, und ich kann Ihnen nicht einmal eine Jacke anbieten. Warum gehen Sie nicht hinein und holen sich etwas zum Überziehen?“
    „Ich wüsste nicht, was“, log sie, weil sie fürchtete, den Zauber des Augenblicks zu zerstören.
    „Dann rücken Sie wenigstens dichter an mich heran, damit ich Sie wärmen kann.“
    „Aber mir ist gar nicht kalt.“ Das stimmte sogar, denn die Luft war noch angenehm mild. Sie seufzte.
    Was sollte sie tun, wenn er darauf bestand, dass sie bei ihm Schutz suchte? Ablehnen wäre richtig. Nachgeben das Falsche, aber tausendfach verlockender. Doch bald hatte sie das Problem vergessen, weil sie dem Konzert der Insekten lauschte und Düfte sie betörten. Der schwüle Duft von Jasmin, der süße der Rosen. Das alles kam ihr vor wie ein schöner Traum. Sie konnte nicht anders, als sich wieder dem Augenblick hinzugeben.
    „So habe ich mir immer einen englischen Garten auf dem Land vorgestellt“, sagte sie irgendwann.
    „Dann haben Sie also Heimweh, Michelle?“
    „Entschuldigen Sie, Mr Castiglione. Das ist mir so herausgerutscht.“
    „Keine Sorge.“
    Seine Stimme kam ihr sehr verführerisch vor.
    „Außerdem sollten Sie mich Alessandro nennen, wenn ich Sie Michelle nennen darf.“
    Michelle schwieg und schaute auf die Erdbeeren in ihrem Glas. Als er ihr einen Löffel in die Hand drückte, holte sie eine nach der anderen heraus, schob sie sich in den Mund und konzentrierte sich auf den köstlichen Geschmack.
    „Sie haben mir noch nicht geantwortet, Michelle. Haben Sie Heimweh?“
    „Nein, kein bisschen. Es sei denn, man versteht das Wort als Weh von Zuhause.“ Sie hielt inne, erinnerte sich daran, dass dieser Abschnitt ihres Lebens beendet war, und lächelte. „Aber auch das liegt hinter mir. Ich bin jetzt mein eigener Herr.“
    Er hob fragend die Brauen. Sie fühlte sich zu einer Erklärung genötigt.
    „Das heißt … ich wollte sagen … Ich bin nicht mehr in England zu Hause. Und ich habe dort auch nie in einem schönen kleinen Cottage mit Rosen vor der Tür gewohnt.“
    „Aber das hier ist kein Haus, Michelle, sondern ein Atelier. Eines, in dem ich gerne arbeiten würde“, sagte er sanft.
    Sie reagierte sofort auf das Bedauern, das in seiner Stimme mitschwang. „Es ist durchaus möglich, im Haupthaus zu arbeiten, Mr Ca… ich meine, Alessandro. Sie hätten mir erlauben sollen, Ihnen alles zu zeigen. Es gibt dort ein perfekt ausgestattetes Büro mit Internetanschlüssen, Satellitenübertragung
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