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Sueße Kuesse nur aus Rache

Sueße Kuesse nur aus Rache

Titel: Sueße Kuesse nur aus Rache
Autoren: Julia James
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hätte tun sollen.
    Nur wenige, die sich Angelos Petrakos’ Willen widersetzten, hatten noch etwas zu lachen.
    Es war noch hell an diesem Frühsommerabend, als Thea die Stadtbibliothek verließ und entschlossenen Schrittes zurück zu ihrem Apartment ging. Sie fühlte sich nun gelassener, ruhiger. Giles würde morgen zurück nach London kommen, also gab es nichts, was ihr Angst machen oder worum sie sich sorgen müsste. Erleichterung und Dankbarkeit, das waren die einzigen Gefühle, die sie zulassen würde.
    Als sie ihr Apartmenthaus erreichte, nahm sie nur vage die schnittige Limousine am Straßenrand war, maß dem Wagen aber keine Bedeutung bei. Da sie in der Nähe der Oper wohnte, vermutete sie in der Limousine einen Chauffeur, der hier auf seinen Arbeitgeber wartete. Vor dem Haupteingang blieb sie stehen, den Schlüssel schon in der Hand. Plötzlich schreckte sie alarmiert auf, als sie Schritte hinter sich hörte. Dann stand ein Mann da und versperrte ihr den Weg.
    „Bitte keine Aufregung, Miss“, sagte der Fremde.
    Er stieß die Tür auf und schob Thea in die Lobby. All das geschah so schnell, dass Thea einen Augenblick wie gelähmt war. Dann wirbelte sie herum und zog instinktiv das Knie hoch. Der Mann stöhnte auf, doch als sie den Arm hob, die Faust ballte und gerade mit ihrem Stöckelschuh zutreten wollte, war plötzlich noch jemand da und riss sie entschlossen zurück.
    Mit einem dunklen, harten Blick sah er auf sie hinunter. Sie wich zur Wand zurück, die Augen geweitet.
    Vor Schock. Panik. Angst.
    Doch weit stärker als all das war ihr Hass. Abgrundtiefer Hass.
    Etwas in seiner Miene veränderte sich. Dann sprach er.
    „Immer noch die Straßengöre?“, sagte Angelos Petrakos. Kurz warf er einen Blick über die Schulter. „Ab jetzt übernehme ich.“ Damit war sein Bodyguard entlassen, der noch atemlos war von dem unerwarteten Tritt zwischen seine Beine.
    Dann wandte Angelos sich wieder der Frau zu, die sich gegen die Wand presste, die Augen nun schmal wie die einer wachsamen Katze. Die Ader an ihrem Hals verriet ihm, wie schnell ihr Puls schlug. Er spürte, wie das Adrenalin durch ihre Adern schoss.
    Genau wie bei ihm.
    „Nach oben“, befahl er.
    Ihre Augen wurden zu Schlitzen. „Fahr zur Hölle.“ Ohne den Blick von ihm abzuwenden, griff sie nach ihrem Handy. „Ich werde die Polizei anrufen.“
    „Nur zu“, gab er vergnügt zurück. „Das sollte in den Zeitungen morgen für interessante Schlagzeilen sorgen. Besonders in denen von Yorkshire.“
    Sie hielt inne, dann ließ sie die Hand wieder sinken. Ihr Herz hämmerte und ihr war schwindlig. Sie musste wieder Kontrolle über sich selbst gewinnen, ebenso wie über diese Situation. Entschlossen stieß sie sich von der Wand ab, straffte sich und nahm Haltung an. Zumindest das schaffte sie.
    „Was soll dieser Hausbesuch?“, fragte sie, bemüht um einen leichten, desinteressierten Ton.
    „Ich habe dir gesagt, dass du mich anrufen sollst.“ Seine Stimme klang scharf.
    Thea hob die fein geschwungenen Augenbrauen. „Wozu?“
    Seine Augen verdunkelten sich. „Lass uns oben darüber sprechen.“ Er merkte, dass sie zögerte. „Es ist nur in deinem Interesse.“
    Ihm selbst war es egal, und das wusste sie auch.
    Abscheu flammte in ihren Augen auf, doch sie wandte sich schließlich um und ging zur Treppe. Ihm war sofort klar, warum. Ihre Wohnung lag im vorletzten Stock, und sie wollte um keinen Preis mit ihm so lange im Aufzug eingesperrt sein.
    Er ließ sie vorgehen und hatte so einen Blick auf ihre graziöse Gestalt, die in lässiger Kleidung steckte. Um den Pulli hatte sie lässig einen Gürtel geschlungen, dazu trug sie Leggings und Stiefeletten, aus feinstem weichem Leder gearbeitet. Und der Pullover war aus Kaschmir. All das trug sie mit einer Eleganz, die er für angeboren hielte, wüsste er es nicht besser.
    Sie hatte sich diese Haltung angeeignet so, wie alles andere, was ihre Erscheinung ausmachte. Angefangen von den gepflegten langen blonden Haaren, die sie mit einer juwelenbesetzten Spange hochgesteckt hatte, bis zu dem kultivierten Ton, in dem sie ihn angeherrscht hatte, er solle zur Hölle fahren.
    All das war nur Illusion – eine Lüge. Und er würde sie jetzt dieser Illusion berauben und die Lüge offenlegen.
    Als sie oben waren, ließ sie ihn eintreten und stellte die Schultertasche auf dem Boden ab. „Also, rede“, meinte sie kurz angebunden. Sie stand da, die Hände in die Hüften gestemmt und das Kinn angehoben. Trotz und
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