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Sueße Kuesse nur aus Rache

Sueße Kuesse nur aus Rache

Titel: Sueße Kuesse nur aus Rache
Autoren: Julia James
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bitteren Jahren mit den Worten verabschiedet hat, ich sei eine …
    Sie verbat sich selbst jeden weiteren Gedanken. Nein! Hör auf, daran zu denken! Du darfst dich nicht erinnern  – nicht einmal für einen kurzen Moment!
    Also zwang sie sich, Giles zuzuhören, der inzwischen weitersprach. Kämpfte die Gefühle nieder, die mit krankmachendem Terror in ihr wüteten. Zwang sich zu leugnen, was gerade geschehen war. Dass Angelos Petrakos, der Mann, der sie zerstört hatte, eben aus dem Nichts aufgetaucht war, wie ein dunkler, böser Dämon …
    Erneut wurde sie von Panik erfasst, die ihr gleichsam mit messerscharfen Klauen ins Fleisch schnitt.
    „Vielleicht will er dich engagieren.“ Giles sah sie jetzt wieder an. „Scheint mir aber trotzdem eine seltsame Art zu sein. Sehr unzivilisiert. Wie auch immer …“ Sein Tonfall änderte sich. Nun klang er plötzlich verlegen und gehemmt. „Aber du musst nicht noch mehr Engagements annehmen … falls du … Na ja, wenn du …“
    Er räusperte sich.
    „Die Sache ist die, Thea“, nahm er den Faden wieder auf. „Was ich eigentlich sagen wollte, bevor dieser Typ uns unterbrochen hat, ist … könntest du dir vorstellen …?“
    Wieder stockte er, während Thea ihn anstarrte. Sie konnte sich nicht bewegen, nicht einmal atmen.
    Für einen Moment sah Giles sie nur hilflos an, ohne ein Wort herauszubringen. Dann hob er das Kinn und sagte mit einer Stimme, die nicht mehr zögerlich klang, sondern ruhig und gefasst: „Könntest du, meine liebe Thea, dir vorstellen, mir die große Ehre zu erweisen, mich zu heiraten?“
    Sie schloss die Augen. Spürte, dass Tränen hinter ihren Lidern brannten.
    Mit einem Mal legte sich der Sturm, der in ihrem Kopf wütete. Der Schock, die Panik, das verzweifelte Bedürfnis, sich an irgendetwas festklammern zu müssen, um nicht in die entsetzliche Tiefe zu stürzen, die sie mit sich zu reißen drohte – all das fand plötzlich ein Ende.
    Langsam öffnete sie die Augen. Dankbarkeit erfüllte sie. Und eine tiefgreifende, alles überwältigende Erleichterung.
    „Natürlich will ich, Giles“, antwortete sie mit leiser, erstickter Stimme. Die Tränen in ihren Augen glitzerten wie Diamanten.
    Sie war gerettet, in Sicherheit. Zum ersten Mal in ihrem Leben. Und niemand, kein Mensch, konnte ihr nun etwas anhaben.
    Während Terror und Panik sich verflüchtigten und gesegneter Erleichterung Platz machten, die auf Giles Antrag folgte, hätte sie beinahe den Kopf umgewandt, um ihren Trotz wie einen Giftpfeil durch den Raum zu schleudern – und den Mann zu erlegen, den sie aus tiefstem Herzen hasste.
    Aber das würde sie nicht tun. Sie würde ihm nicht die Befriedigung geben zu wissen, dass er überhaupt einen Platz hatte in ihrem Bewusstsein. Egal, welch böses Schicksal ihn an diesem Abend hierher verschlagen haben mochte – ohne es zu wissen, war er Zeuge des größten Sieges geworden, den sie je in ihrem Leben errungen hatte.
    Ein Anflug von Zufriedenheit machte sich in ihr breit. Der Schock und die Panik, die sie eben noch verspürt hatte, waren verschwunden. An deren Stelle trat nun Befriedigung, gefärbt mit einem Hauch Boshaftigkeit. Wie außerordentlich passend, dass er gerade in dem Moment auftauchte, da sie ihr größtes Ziel erreichte, wo er doch beinahe ihr Leben zerstört hätte.
    Aber das habe ich nicht zugelassen. Ich habe mich wieder hochgekämpft. Und jetzt sitze ich hier und habe alles erreicht, was ich mir schon mein ganzes Leben lang gewünscht habe. Also fahr zur Hölle, Angelos Petrakos. Verschwinde aus meinem Leben, für immer!
    Nachdem sie ihn auf diese Weise aus ihrem Dasein verbannt hatte, sah sie Giles in die Augen. Er war der Mann, den sie heiraten würde.
    Auf der anderen Seite des Raumes blitzten Angelos Petrakos’ Augen scharf auf wie Messer.
    Der Rest des Abends verging für Thea wie im Flug. Auch wenn sie erfüllt war von grenzenloser Dankbarkeit und Erleichterung, wusste sie doch, dass noch schwerwiegende Probleme vor ihr lagen. Sie war nicht die ideale Braut für Giles – wie könnte sie auch. Aber sie würde alles tun, um sich für ihn als perfekte Frau zu erweisen. Damit er nie bereuen müsste, sie geheiratet zu haben.
    Und irgendwann mochten selbst seine Eltern sie akzeptieren. Sie würde sie nicht enttäuschen, genauso wenig wie Giles. Denn das, was er ihr bot, war mit keinem Geld der Welt zu bezahlen. Nie würde sie riskieren, dass er diesen Schritt bereuen könnte.
    Und es wird mir gelingen! Ich habe mich
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