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Suesse Hoelle

Suesse Hoelle

Titel: Suesse Hoelle
Autoren: Linda Howard
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er es tatsächlich oder bildete sie sich das nur ein?
    Ein helles Licht blendete sie plötzlich, und eine geisterhafte Stimme säuselte: »Hallooo.«
    Sie drückte ab.
    Einige Wagen hielten beinahe gleichzeitig vor dem Haus. Dane hatte den Befehl gegeben, mit Sirenen und Blaulicht zu fahren, weil er hoffte, dass sie vielleicht noch rechtzeitig kommen und ihn so damit vertreiben würden. Er fuhr wie ein Wahnsinniger, betete, wie er noch nie zuvor in seinem Leben gebetet hatte. Es war ihm ganz gleich, wenn sie ihn nicht mehr erwischten. Bitte, Gott, mach, dass wir ihn vertreiben. Lass ihn nicht mehr im Haus sein. Gib, dass er nicht schon im Haus war und seine Tat verrichtet hat. Gott, bitte. Nicht Marlie.
    Endlich angekommen, schwankte der Wagen heftig, als er heraussprang. Er lief schon los, ehe er noch richtig angehalten hatte. Alles im Haus war dunkel. Gott, nein.
    Etwas Schweres traf Dane im Rücken, er fiel zu Boden. Mit einem wilden Knurren und geballten Fäusten sprang er wieder auf die Füße. Trammell war genauso schnell wieder auf den Beinen und griff nach Danes Arm. »Reiß dich zusammen!« brüllte Trammell ihn an, sein Gesicht ebenso grau wie das von Dane. »Du wirst ihr nicht helfen, indem du blind ins Haus stürmst! Mach es so, wie es gemacht werden muss, wie du es gelernt hast!«
    Uniformierte Polizisten umschwärmten das Haus. Dane konnte an nichts anderes denken, als dass Marlie da drinnen war. Er schüttelte Trammell ab und schnellte auf die Tür zu. Sie war geschlossen. Wie ein rasendes Tier warf er sich dagegen, die Macht seines Ansturms ließ das Haus erbeben. Es war eine starke Tür, eingelassen mit Stahl. Das Schloss war das beste, was es auf dem Markt gab. Es hielt seinem Ansturm stand. Doch die Türangeln nicht. Die Schrauben rissen mit einem gequälten Ächzen aus dem Holz.
    Da er Dane nicht aufhalten konnte, half Trammell ihm mit seiner ganzen Kraft, die Tür aus dem Rahmen zu reißen. Dane schrie gellend Marlies Namen, dann warf er sich in die Dunkelheit.
    Er stolperte über etwas, das weich und schwer war, und fiel zu Boden. Sein Herz hörte auf zu schlagen, einen langen, entsetzlichen Augenblick schien die Zeit stillzustehen.
    »0 Gott«, sagte er mit einer Stimme, die er nicht als seine eigene erkannte. »Holt Licht.«
    Einer der Streifenbeamten nahm die lange, starke Stablampe aus seinem Gürtel und knipste sie an. Der helle Strahl erfasste Dane, der auf dem Boden saß mit schreckgeweitetem Blick, und auch Trammell, der genauso erschüttert war. Inmitten des Lichtstrahls lag eine schwarz gekleidete Gestalt, der rasierte Kopf glänzte. Er lag auf dem Rücken, seine blicklosen Augen starrten zur Decke. Der Geruch nach Blut und Tod raubte ihnen den Atem. Rund um den leblosen Körper hatte sich ein großer Blutfleck gebildet.
    »Dane.« Bei diesem beinahe tonlosen Flüstern sträubten sich Danes Haare. »Ich bin hier.«
    Der Lichtkegel schwang in die Ecke des Raumes, Marlie zuckte zusammen unter der Helligkeit, sie schloss die Augen und wandte den Kopf ab. Auf ihrem weißen Hemd glänzte es dunkel und feucht. Sie hielt die Pistole noch immer fest, beide Hände schlossen sich darum.
    Dane schaffte es nicht aufzustehen. Er kroch zu ihr hin, konnte immer noch nicht glauben, dass sie lebte. Mit bebenden Händen umfasste er ihr Gesicht und strich ihr das Haar zurück. »Baby. 0 Gott, mein Schatz!«
    »Er hat mich mit dem Messer verletzt«, erklärte sie, als wolle sie sich entschuldigen. »Ich habe auf ihn geschossen, aber er hat nicht aufgehört. Er kam immer wieder auf mich zu, also habe ich immer wieder geschossen.«
    »Gut«, sagte er mit kaum unterdrückbarer Rachsucht. Seine Hände zitterten heftig, aber mit überwältigender Zärtlichkeit bettete er sie auf den Boden. »Leg dich hin, mein Liebling. Lass mich sehen, wo du verletzt bist.«
    »Ich glaube, es ist nicht so schlimm«, erklärte sie vernünftig. »Es ist nur meine Schulter und meine linke Seite, die geritzt wurden. Er hat nicht auf mich eingestochen.«
    Dane konnte sich kaum aufrecht halten. Nur das Wissen, dass sie ihn jetzt brauchte, hielt ihn davon ab, sich auf den leblosen Körper zu werfen und ihn in Stücke zu reißen. Himmel! Zum zweiten Mal in ihrem Leben war ein Verrückter mit dem Messer auf sie losgegangen. Wie konnte sie nur so ruhig sein, wenn er am ganzen Leib schlotterte!
    »Er hat die Drähte durchgeschnitten«, erklärte sie. Und ganz plötzlich klang sie erschöpft. »Ich bin sehr müde. Wenn es dir nichts
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