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Süße Herzensbrecherin

Süße Herzensbrecherin

Titel: Süße Herzensbrecherin
Autoren: Helen Dickson
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du doch gerade die begehrenswerte Miss Cassandra Greenwood mit diesem vielsagenden Ausdruck in den Augen beobachtest. Du bist verdammt versunken in ihren Anblick.“
    William drehte sich um. Sein Freund Sir Charles Grisham stand neben ihm, farbenprächtig in Samt und Seide gewandet, und bedachte ihn mit einem ironischen Lächeln. Wie immer bewegte Charles sich so träge, dass man hätte meinen können, er sei im Begriff, einzuschlafen.
    „Meine Gedanken gehen niemanden etwas an, Charles.“ Williams Lippen kräuselten sich spöttisch, und ein mutwilliges Funkeln trat in seine Augen. „Nur so viel, mein Freund: Sie waren ausgesprochen wertschätzender Natur.“
    „Du hast ein Auge auf sie geworfen, habe ich recht?“, fragte Charles gedehnt und hob seine diamantbesetzte Lorgnette, um die Dame ausgiebig zu studieren. Die Ringe an seinen Fingern glitzerten im Schein des Kronleuchters. „Ich kann dir nicht einmal Vorhaltungen machen, aber falls du vorhast, sie zu einer deiner amüsanten Bettwärmerinnen zu machen, wirst du enttäuscht werden. Viele haben es ver sucht, und keinem ist es gelungen. Es gibt einige Dinge, die dir, da du dem ton in den vergangenen Jahren so oft fern warst, um in Spanien diese verdammten Franzosen zu jagen, nicht bekannt sein dürften und die du über dieses anbetungswürdige Geschöpf wissen solltest.“
    „Klär mich auf.“ William hob eine Braue, und sein arroganter Blick verriet, dass er den Ausführungen seines Freun des mit ebenso viel Misstrauen wie Neugier entgegensah. Charles Grisham, der trotz seines affektierten Gehabes einer der intelligentesten und am besten gebildeten Lebemänner der Stadt war, gehörte zu den einflussreichsten Mitgliedern des Londoner ton. Er zählte achtundzwanzig Jahre und durf te sich einer ungewöhnlich schönen blonden Haarpracht erfreuen. Seine sportlich schlanke Gestalt war stets in die modischste Garderobe gehüllt, und um die Kunstfertigkeit, mit der er sein Krawattentuch zu binden wusste, wurde er von vielen Gentlemen beneidet. Niemals nahm er ein Blatt vor den Mund und brachte bissige Bemerkungen an, wo er sie für richtig hielt. Er war in der Lage, den Ruf eines Menschen innerhalb einer Minute zu zerstören.
    Nachdem Sir Charles eine Prise Schnupftabak genommen hatte, begann er sich über Miss Greenwoods nachteilige Charaktereigenschaften auszubreiten. William konnte kaum glauben, was er hörte: Miss Cassandra Greenwood sollte kalt sein wie ein Eisberg und stachelig wie ein gemeines Dornengewächs – so wie Charles sie darstellte, erschien sie wie ein lästiger Schnitzer der Natur.
    „Übrigens nennt man sie auch ‚die Schneekönigin‘ – ein unfreundlicher, indes passender Spitzname, wenn du mich fragst“, erklärte Charles. „Es ist ein Unglück, da das Mädchen Feuer hat, das ahne ich. Miss Greenwood ist einer jener seltenen exzentrischen Menschen, die zwar häufig auf Abendveranstaltungen wie dieser erscheinen, aber kaum je tanzen – es sei denn, ihnen ist danach zumute. Aus diesem Grund stellt sie für Männer wie mich so etwas wie eine Herausforderung dar. Um genau zu sein, sie besucht derlei Veranstaltungen nur, wenn sie weiß, dass sie dort Gelder für ihr scheußliches Institut auftreiben kann. Weißt du davon?“
    William nickte und ließ Miss Greenwood, die einem älteren Gentleman gerade ein überaus charmantes Lächeln schenkte und ein Glas Champagner von ihm entgegennahm, nicht aus den Augen.
    „Lady Monkton – ihre Tante – nimmt eine verständnisvolle Haltung in dieser Angelegenheit ein. Manche mögen Miss Greenwoods Interessen bewundernswert finden, doch ich für meinen Teil halte ihre Wohltätigkeit für eine Zeitver geudung, und es ist schade um dieses reizende Geschöpf. Ihre Mama wie ihre Tante lassen sie tun und handeln, wie es ihr beliebt, und dies quittiert der ton damit, dass er sie lä cherlich macht.“
    „Was sie deiner Meinung nach auch verdient, wie ich vermute.“
    „Richtig, mein Lieber.“
    William betrachtete Cassandra mit neuem Interesse. „Sie ist Lady Monktons Nichte, sagst du?“
    „Nicht ganz. Miss Greenwoods Mutter und Ihre Ladyschaft sind Cousinen, aber Lady Monkton hat die beiden Mädchen unter ihre Fittiche genommen, als deren Vater starb.“ Sir Charles seufzte. „Ich bin sicher, dass noch kein Mann Miss Cassandras zweifellos köstlich zarte Haut berührt hat – und ich glaube, dass sie nicht ahnt, wie es sich anfühlt, von einem Mann geküsst zu werden.“
    Obwohl ihm Charles’
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