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Sündige Seide: Roman (German Edition)

Sündige Seide: Roman (German Edition)

Titel: Sündige Seide: Roman (German Edition)
Autoren: Sandra Brown
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gesagt, daß er sie und Joshua allein treffen wollte.
    Josh saß auf dem Sofa und sah aus, als wäre er gar nicht gerne hier. Er stand auf, als sie eintraten. Sein ebenso neugieriger wie mißtrauischer Blick sprang zwischen beiden hin und her.
    »Ich warte.« Ariel verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich habe heute nachmittag sehr viel zu tun.«
    »Wollen Sie noch mehr Demonstrationen organisieren?« fragte Cassidy freundlich.
    »Sie haben ihre Wirkung nicht verfehlt, oder? Schließlich hat sie gestanden.«
    »Ich habe Ihren Mann nicht ermordet, Mrs. Wilde.«
    »Was?« Ariel stürzte sich auf Cassidy. »Sie schlafen mit ihr, stimmt’s? Deshalb lassen Sie zu, daß sie das Geständnis widerruft. Warten Sie nur, bis die Presse Wind davon bekommt. Sie werden –«
    »Mrs. Wilde.« Claire sprach leise, aber mit solcher Autorität, daß Ariel verstummte. »Ich habe gestanden, weil ich glaubte, meine Mutter damit zu schützen. Ich dachte, sie hätte Ihren Mann umgebracht.«
    »Warum sollten Sie das glauben? Ihre Mutter spinnt doch.«
    Claire richtete sich zu voller Größe auf und gab sich alle Mühe, ihren Zorn im Zaum zu halten. »Meine Mutter hat emotionale Probleme, das stimmt. Sie hat sie seit dreißig Jahren, nachdem sie sich in einen jungen Straßenprediger namens Jack Collins verliebte, der den Spitznamen Wild Jack trug. Er verführte sie, stahl ihr Geld und ließ sie sitzen, obwohl sie von ihm schwanger war. Wild Jack Collins war Jackson Wilde. Und ich war das Baby.«
    Ariel lachte schrill. »Was soll das denn werden? Haben Sie –« »Halt den Mund, Ariel.« Die unerwartete Zurechtweisung kam von Josh, der Claire aufmerksam betrachtete. »Ich wußte, daß da was war . . . Als ich Sie traf . . . Du bist meine Halbschwester.«
    »Ja. Noch mal hallo, Josh.« Lächelnd reichte Claire ihm die Hand. Er nahm sie und schüttelte sie, ohne den Blick von ihr zu wenden. »Ich hoffe, du vergibst mir, daß ich dich mit meinem Angebot auf die Probe gestellt habe. Du hast mich nicht enttäuscht und es abgelehnt.«
    »Wie rührend«, zischte Ariel, »aber diesen Unsinn glaube ich ganz bestimmt nicht.«
    »Wahr ist jedenfalls«, sagte Josh, »daß Daddy als Wild Jack Collins bekannt war, bevor er meine Mutter heiratete. Ich weiß noch, wie mein Großvater ihn einmal so nannte und Daddy daraufhin fuchsteufelswild wurde.«
    Claire drückte Joshs Hand noch mal, ehe sie losließ und sich wieder Ariel zuwandte. »Ich beabsichtige keineswegs, meine Verwandtschaft zu Jackson Wilde publik zu machen. Ehrlich
gesagt bin ich nicht besonders stolz darauf, und meine Mutter würde ins öffentliche Interesse gerückt, was ich vermeiden möchte.«
    »Was wollen Sie dann hier?«
    »Ich will Ihnen vorschlagen, daß Sie French Silk und alle, die damit zu tun haben, ein für allemal vergessen.«
    »Sonst?«
    »Sonst werde ich die Welt über den wahren Jackson Wilde aufklären. Bestimmt möchten Sie nicht, daß Ihr verstorbener Mann als Mädchenverführer, Frauenheld, Dieb, Lügner und Betrüger bloßgestellt wird. Das wäre nicht besonders gut für Ihre Organisation, oder?«
    Ariels große blaue Augen blinzelten hektisch. Sie hatte offensichtlich Angst, war aber noch nicht bereit, nachzugeben. »Das können Sie nicht beweisen.«
    »Sie können es auch nicht widerlegen. Und die Menschen glauben immer das Schlimmste, nicht wahr, Ariel? Schließlich haben Sie sich genau das zunutze gemacht, sobald Sie meinen Namen in den Mund genommen haben.«
    Ariel wollte was sagen, brachte aber keinen Ton heraus.
    »Ich war sicher, daß Sie meinen Vorschalg annehmen würden«, sagte Claire. »Ich glaube, es ist für uns beide am besten, wenn wir die Sache auf sich beruhen lassen. Ich will nichts von Jackson Wilde. Nicht einmal seinen Namen. Wenn ich meinen Geschäften nachgehen kann, ohne daß Sie mir weiter Knüppel zwischen die Beine werfen, wird die Vergangenheit Ihres Mannes unser Geheimnis bleiben. Falls Sie aber Ihren Kreuzzug gegen mich und French Silk fortsetzen sollten, wäre ich gezwungen, meine Haltung zu überdenken.« Claire lächelte. »Ich bin fast sicher, daß Sie das nicht tun werden.«
    Sie sah Josh an. »Adieu für heute. Ich melde mich bald wieder.« Sie drehte sich um und ging zur Tür.
    Cassidy blieb stehen und gab noch einen letzten Schuß ab. »Ich werde den Mord an Ihrem Mann weiter untersuchen, Mrs. Wilde. Ich habe neues Beweismaterial, das mit Sicherheit zu einer Verurteilung führen wird. Bis dahin rate ich Ihnen, sich
aus meiner
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