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Sündige Seide: Roman (German Edition)

Sündige Seide: Roman (German Edition)

Titel: Sündige Seide: Roman (German Edition)
Autoren: Sandra Brown
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wird Sie aus dem Gerichtssaal jagen, wenn Sie nicht beweisen können, daß Petrie in jener Nacht im Fairmont war.«
    »Ich kann es beweisen.«
    »Sie können es beweisen?«
    »Ich habe einen Augenzeugen.«
    Crowders Braue flog hoch. »Wen?«
    »Andre Philippi.«
    »Andre?« entfuhr es Claire.
    Cassidy nickte. »Er hat gestern abend mehrmals versucht, mich zu erreichen, und als das nicht möglich war, hat er sich an Glenn gewandt, der ihn seitdem nicht mehr aus den Augen gelassen hat. Als ich die Nachricht heute morgen bekam, bin ich zu den beiden hingegangen. Claire wird das verstehen. Sie auch, wenn Sie ihn erst kennengelernt haben, Tony. Er hält es für seine Pflicht, die Intimsphäre seiner Gäste zu beschützen. Das ist so was wie ein Ehrenkodex für ihn. Schon beinahe eine Leidenschaft. Er hat Claires Geheimnis gehütet, bis wir ihn damit konfrontiert haben, erinnern Sie sich? Genauso hat er Petries gehütet. Bis heute morgen.«
    »Warum hat er sich plötzlich entschlossen, ihn zu verpfeifen?«
    »Anscheinend hatte Andre noch eine zweite Leidenschaft – Yasmine.«
    »Das stimmt«, mischte sich Claire ein. Sie erzählte ihnen von
Andres Mutter und der Ähnlichkeit beider Frauen. »Andre hat seinen Vater immer dafür verachtet, daß er seine Mutter zwar finanziell unterstützte, sich aber nie zu ihr bekannte. Ein paar Tage vor Yasmines Selbstmord rief er mich an. Er machte sich schreckliche Sorgen um sie. Bestimmt hat er die Parallelen zwischen ihrem tragischen Ende und dem seiner Mutter gesehen.«
    Cassidy führte weiter aus: »Er weiß, daß Yasmine sich wegen Petrie umgebracht hat. Und da Petrie Yasmine durch den Schmutz ziehen läßt und gemeine Lügen über sie verbreitet, fühlt sich Andre nicht länger verpflichtet, ihn zu decken. Er schwört beim Grab seiner Mutter, daß Petrie die Nacht zusammen mit Yasmine im Fairmont verbracht hat. Er ist kurz nach elf gekommen und gegen sieben Uhr morgens wieder verschwunden, noch bevor Ariel Wildes Leichnam entdeckte und wir das Haus abriegelten. Andre hat Yasmine persönlich ein Taxi gerufen. Sie fuhr zum Flughafen, um sich zur vereinbarten Zeit mit Claire zu treffen. Ich wette, niemand im Doubletree kann unter Eid aussagen, daß er Petrie zwischen elf Uhr abends und sieben Uhr morgens gesehen hat.«
    »Warum sollten die Geschworenen diesem Andre glauben?«
    »Sie werden ihm glauben«, bekräftigte Cassidy zuversichtlich.
    »Und außerdem werden sie Belle glauben.«
    »Seiner Frau?« rief Crowder aus.
    »Richtig. Es würde mich nicht überraschen, wenn sie von dem Mord wüßte. Sie hat bis jetzt zu Alister gehalten, aber irgendwie glaube ich nicht, daß sie einen Mord deckt.«
    »Das glaube ich auch nicht«, sagte Claire ruhig. »Ich bin ihr vor Jahren ein paarmal begegnet, und sie kam mir vor wie eine Frau, die ihre Haut nicht zu Markte trägt.«
    Crowder zupfte an seiner Unterlippe. »Vielleicht gibt Petrie Ihnen den Schwarzen Peter zurück, indem er behauptet, Yasmine hätte Wilde ermordet. Sie hatte ein Motiv, und die Mordwaffe gehörte ihr. Vielleicht beschuldigt er sogar Miss Laurent.«
    »Vielleicht«, sagte Cassidy mit selbstbewußtem Grinsen. »Aber
trotzdem wird rauskommen, daß er die Nacht mit seiner Geliebten im Fairmont-Hotel verbracht hat. Er ist so und so dran. Zumindest ist er schuldig, der Polizei in einem Mordfall wichtige Informationen vorenthalten zu haben.«
    Cassidy beugte sich über Crowders Schreibtisch. »Ich will den Dreckskerl, Tony. Ich will mit allen Männern verdeckt gegen ihn ermitteln. Er fragt sich bestimmt, warum Claire die Tat gestanden hat, und nimmt wahrscheinlich ganz richtig an, daß sie damit Yasmine oder Mary Catherine decken will. Jedenfalls glaubt er, daß er mit einem Mord davonkommt. Er hat sich getäuscht.«
    Tony hielt Cassidys Blick ein paar Sekunden lang stand, schaute dann auf Claire und blickte schließlich wieder auf seinen Stellvertreter. »Gehen Sie vorsichtig und unauffällig vor, aber nageln Sie den Hurensohn fest.«
     
    Auf Cassidys Klopfen hin öffnete Ariel Wilde mit der Herzlichkeit einer Klapperschlange die Tür. Ihre Begrüßungworte blieben ihr im Hals stecken, als sie sah, wer ihn begleitete.
    »Ich dachte, sie wäre längst hinter Gittern.«
    »Ich habe Mr. Cassidy um dieses Treffen gebeten«, sagte Claire.
    »Dürfen wir hereinkommen?«
    Voller Feindseligkeit trat die Witwe beiseite und ließ sie in ihr Hotelzimmer. Ohne einen Grund anzugeben, hatte Cassidy vor einer Stunde angerufen und ihr
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