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Sündige Seide: Roman (German Edition)

Sündige Seide: Roman (German Edition)

Titel: Sündige Seide: Roman (German Edition)
Autoren: Sandra Brown
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nur, was ich mir sowieso schon gedacht hatte.«
    »Es beweist überhaupt nichts«, Crowder blätterte ungestüm in den Papieren.
    »Hören Sie zu, Tony. Eine ganze Menge Leute und mehr als eine Handvoll Unternehmen haben Wildes Organisation Geld zugeschoben. Glenn hat ein paar aufgetrieben, die zugeben werden, daß es sich dabei um Schweigegeld gehandelt hat.«
    »Joshua hat mir gestanden, daß sein Vater gegen eine angemessene Summe die Absolution erteilte«, bestätigte Claire Crowder.
    »Mir auch«, ergänzte Cassidy. »Diese Block Bag and Box Company ist eine Scheinfirma und gehört der Familie von Petries Frau. Gleich nachdem er eingeheiratet hat, wurde er zum Präsidenten des Unternehmens ernannt. Es ist ein Alibiposten, damit er ein ordentliches Gehalt bezieht. Auf diese Weise hat er Zugang zu den Büchern und kann Schecks ausstellen.«
    Cassidy deutete auf den Computerausdruck auf Crowders Schreibtisch. »Warum in aller Welt sollte die Block Bag and Box Company der Missionsgesellschaft des Fernsehpredigers über hunderttausend Dollar spenden, Tony? Angefangen hat es vor fast einem Jahr mit einem Scheck über fünftausend Dollar. Die Beträge haben sich kontinuierlich gesteigert.«
    »Irgendwann hätte jemand die Bücher überprüft.«
    »Wenn jemand ihn danach gefragt hätte, hätte Petrie wahrscheinlich erklärt, die Spenden seien aus steuerlichen Gründen notwendig. Und wer will sich schon mit dem Schwiegersohn des Besitzers anlegen?«
    Crowder nagte an seiner Unterlippe. »Wieso sollte Wilde ihn erpressen? Die beiden sind sich doch gegenseitig in den Hintern gekrochen.«
    »In der Öffentlichkeit, weil das beiden nutzte. Ich vermute, daß Wilde von Petries Affäre mit Yasmine gewußt und ihm gedroht hat, damit an die Öffentlichkeit zu gehen.«
    Claire sagte: »Yasmine hat mir ein paarmal gesagt, daß Petrie Jackson Wilde eigentlich haßte. Er brauchte ihn nur als Wahlhelfer.«
    »Petrie wußte von Yasmines Waffe, Tony. Er hätte sie wegnehmen,
in der Mordnacht benutzen und beim nächsten Treffen wieder zurücklegen können. Er war bestimmt schlau genug, Handschuhe zu tragen, damit er keine Fingerabdrücke hinterläßt.«
    »Wie ist er in Wildes Suite gekommen?«
    »Vielleicht hat Wilde ihn erwartet. Vielleicht sollte ihm Petrie eine weitere ›Spende‹ bringen«, überlegte Cassidy zynisch. »Er hätte sich nichts dabei gedacht, Petrie mitten in der Nacht in sein Zimmer zu lassen.«
    »Nackt?« fragte Claire.
    »In der Zeitung stand, daß die beiden am Nachmittag gemeinsam in einem Fitneßstudio trainiert hatten. Wilde brauchte sich nicht vor Petrie zu schämen.« Cassidy wandte sich an Crowder.
    »Gestern stand ich da drüben am Fenster. Ich habe gesehen, wie Petrie das Haus verlassen hat. Seine Begleiter haben ihm in einen Kleinbus geholfen. Einen weißen Kleinbus mit blauen Polstern. Es ist ein Chrysler, Tony.«
    Claire kombinierte noch schneller als Tony. »Der Teppich in dem Bus ist der gleiche wie in meinem LeBaron«, ereiferte sie sich.
    »Höchstwahrscheinlich. Petrie hat den Bus in der Mordnacht benutzt. Er schleppte die Teppichfasern in Wildes Zimmer.«
    Crowder preßte die breiten Fingerspitzen gegeneinander. »Das ist alles ganz interessant, aber es reicht nicht. Was haben Sie sonst noch?«
    »Petrie ist gewitzt genug, so zu zielen, daß es aussieht, als hätte eine Frau Wilde ermordet.«
    »Es hat geklappt. Er hat Sie von Anfang an auf eine falsche Fährte gelockt.«
    »Genau«, gab Cassidy grimmig zu. »Wahrscheinlich glaubte Petrie, daß Ariel unsere Hauptverdächtige sein würde. Er kannte die Wildes gut genug, um zu wissen, daß ihre Ehe nicht gerade im Himmel geschmiedet worden war. Vielleicht hat er sogar von ihrer Affäre mit Josh gewußt.«
    »Warum ist er dann gestern zu uns gekommen?«
    »Um seine Haut zu retten. Wenn wir weitere Nachforschungen
über Yasmine angestellt hätten, wäre ihre Affäre irgendwann ans Licht gekommen und er wäre mit dem Mord in Verbindung gebracht worden. Er hat eine Sünde gebeichtet, um eine andere zu verheimlichen.«
    »Aber er hat Zeugen im Doubletree, die aussagen werden, daß er die Nacht dort verbracht hat«, wandte Crowder ein.
    »Er war dort. Er hat sich am Empfang eingetragen und dafür gesorgt, daß man ihn bemerkt. Aber den größten Teil der Nacht verbrachte er im Fairmont.«
    Crowder schüttelte störrisch den Kopf. »Das sind alles nur Vermutungen und Schlußfolgerungen, Cassidy. Ein Verteidiger – und er kann sich den besten leisten –
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