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Sündige Seide: Roman (German Edition)

Sündige Seide: Roman (German Edition)

Titel: Sündige Seide: Roman (German Edition)
Autoren: Sandra Brown
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zuzudrücken. Irgendwie mußte er seiner Frau doch die kühle Verachtung austreiben können, mit der sie ihn behandelte.
    »Ich habe es satt, immer im Gästezimmer zu schlafen, Belle«, sagte er gehässig. »Wie lange willst du mich noch ins eheliche Sibirien verbannen? Ich habe schließlich zugegeben, daß ich ein ungezogener Junge war, wann läßt du mich also endlich wieder in meinem gottverdammten Bett schlafen?«
    »Brüll nicht so. Die Kinder könnten dich hören.«
    Er stürzte sich auf sie, schlug ihr das Zierkissen aus der Hand und packte sie an den Schultern. »Ich habe mich schon tausendmal entschuldigt. Was willst du denn noch von mir?«
    »Ich will, daß du mich losläßt.« Die Worte klangen scharf und spröde wie Eiszapfen. In Verbindung mit dem arktischen Glitzern in ihren Augen brachten sie Alisters Temperamentsausbruch augenblicklich zum Erliegen. Er ließ sie los und machte einen Schritt zurück.
    »Es tut mir leid, Belle. Der letzte Monat war ein einziger Alptraum für mich.«
    »Ja. Wahrscheinlich geht es nicht mal an dir spurlos vorüber, wenn sich deine Geliebte vor den Augen deiner Tochter das Gehirn aus dem Kopf bläst.«
    »Herrgott. Du gibst aber auch kein bißchen nach.«
    Er hatte sie immer wieder gebeten, ihm die Affäre und ihr garstiges Ende zu verzeihen. Bis jetzt hatten seine Selbstbezichtigungen Belles Panzer nicht einmal angekratzt. Die kurzfristige eheliche Harmonie nach dem Ende der Liaison war seit Yasmines Selbstmord wieder verflogen. Als ihre Waffe mit dem Mord an Wilde in Verbindung gebracht worden war, hatte er sich in panischer Angst Belles Gnade ausgeliefert und sie um Hilfe angefleht.
    »Ich habe alles getan, was du gesagt hast, Belle«, sagte er jetzt. »Ich habe Tony Crowder und diesem Cassidy meine Affäre gebeichtet.« Petries Blick verdüsterte sich. »Ich werde alles tun, damit er nicht der neue D. A. wird. Dieser eingebildete Fiesling. Du hättest hören sollen, wie er mit mir geredet hat. Er hat mich sogar angegriffen!«
    Das schien sie vollkommen kaltzulassen.
    »Also gut, ich bin in die Klemme geraten. Wir mußten Cassidys Ermittlungen abwürgen, bevor meine Affäre mit Yasmine publik wurde. Zum Glück war Crowder mir noch was schuldig. In ein oder zwei Tagen wird niemand mehr von Yasmines Selbstmord reden, weil alle sich auf das Geständnis dieser Laurent stürzen werden. Können wir diese Angelegenheit nicht endlich begraben? Kann ich heute nacht in meinem Bett schlafen?«
    »Du hast mir nicht gesagt, daß sie schwarz war.«
    »Was?«
    »Deine Geliebte war eine Schwarze .« Belle hatte die Fäuste geballt. Ihre Nasenflügel bebten vor Entrüstung und Abscheu. »Es ist beschämend für uns beide, daß du dich außerhalb deines Schlafzimmers vergnügen mußtest. Aber die Vorstellung, daß der Vater meiner Kinder mit einer . . . Hast du sie auf den Mund geküßt? O Gott!« Sie wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. »Bei dem Gedanken wird mir übel. Du machst mich krank. Deshalb will ich dich nicht in meinem Bett haben.«
    Alister war nicht gewillt, sich runterputzen zu lassen wie ein
Zwölfjähriger, der beim Wichsen erwischt wird. Er hatte sich gestern im Büro des D. A. schon einiges gefallen lassen müssen. Jetzt schlug er zurück. »Wenn du nur halb so gut im Bett wärst wie Yasmine, dann hätte ich gar keine Geliebte gebraucht. Weder weiß noch schwarz.«
    Belles Blick bohrte sich in seine Augen. Sie hob nicht einmal die Stimme, aber ihre leise Warnung klang unheilvoller als jedes Brüllen. »Nimm dich in acht, Alister. Du hast schon genug Dummheiten gemacht. Wenn du mich nicht hättest, säßest du wahrscheinlich bis über beide Ohren im Dreck. Du hast es meinem Geschick zu verdanken, daß du bis jetzt für keinen deiner Fehler büßen mußt.«
    Sie drehte sich um und holte etwas aus der Schublade des Nachttischs. »Ich bin neugierig, was für Missetaten noch ans Licht kommen werden.« Sie warf den Gegenstand wie eine Münze in die Luft und fing ihn wieder auf. »Ich weiß, daß du dich am Tag vor dem Mord mit Reverend Wilde gestritten hast. Als du am Abend neben ihm auf dem Podium saßest, habt ihr zwar ausgesehen wie ein Herz und eine Seele, aber das Bild hat getäuscht.«
    Sie betrachtete das Streichholzheftchen mit dem Aufdruck des Fairmont-Hotels in ihrer Hand und legte es in die Schublade zurück. »Ich hoffe, ich irre mich, aber ich befürchte, du hast meinen Vorschlag, deine Affäre zu gestehen, nur deshalb so eifrig befolgt, weil du
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