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Sündenzeit

Sündenzeit

Titel: Sündenzeit
Autoren: Heather Graham , Constanze Suhr
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sein Erbe, es lag ihm im Blut. Er war hierher an diese Granitfelsenküste gekommen und hatte sich ein feines Einkommen erwirtschaftet, indem er Ausflüge auf wunderschönen Schiffen organisierte. Elegante Schiffe mit hohen Masten und geblähten Segeln. Sie wohnten in einer prächtigen Villa, und ihnen fehlte es an nichts. Der Respekt, den er ihr zollte, und seine jahrelange Fürsorge für eine alte Verwandte bewiesen ihr, dass er ein guter, liebevoller Mensch war.
    Ein guter Geschäftsmann war er außerdem, arbeitete zusammen mit diesem neuen jungen Kollegen Cal und mit Eddie Ray …
    Ihr Lächeln verblasste, als sie sich daran erinnerte, Eddie in ihrem Traum gesehen zu haben.
    Eddie Ray wurde vermisst.
    Einer der besten Kapitäne der Ostküste. Er war mit seinem liebsten Schiff aus der Flotte, der Sea Maiden, hinausgefahren. Seitdem hatte man nichts mehr von ihm gehört. Er war verschwunden.
    Aber sie hatte ihn im Traum gesehen, vor dem Cottage, mit dieser warnenden Geste. Und es gab keinen Grund, warum er dort sein sollte, wo er doch schon immer hier in den Staaten gelebt hatte.
    Gerade als ihr dieser Gedanke durch den Kopf ging, flog die Tür zu ihrem Zimmer auf. Kat stand einen Moment dort im Türrahmen wie eine königliche Galionsfigur, die sich gegen das Auf und Ab des Meeres behauptete. Katherine Mary O’Riley, ihre Großnichte. Sie war Seans Tochter und so jung und schön, wie Bridey es auch einmal gewesen war.
    „Ach, Tante Bridey!“, rief Kat niedergeschlagen.
    „Was ist denn, mein Kind?“, fragte Bridey und schob die Kissen zurecht, um sich etwas aufzusetzen.
    Kat kam hereingelaufen und warf sich neben Bridey aufs Bett.
    „Sie haben die Sea Maiden gefunden, sie trieb vor einer der Inseln.“
    Bridey erschauerte. Hatte sie nicht gerade Eddie gesehen, den Kapitän der Sea Maiden, in einem irischen Tal, in das er gar nicht gehörte?
    Und hatte er sie nicht gerade vor den Schatten gewarnt?
    „Und Eddie?“, erkundigte sie sich leise, während ihre Angst langsam zur Gewissheit wurde.
    Kat sah Bridey mit ihren blauen Augen besorgt an. „Kein Anzeichen von ihm“, flüsterte sie den Tränen nahe. Dann setzte sie sich wieder gerade auf.
    „ Sie steckt dahinter“, sagte sie wütend und starrte Bridey mit zusammengekniffenen Augen an. „Diese Hexe. Ich weiß nicht, wie, aber ich bin sicher, Amanda hat was damit zu tun.“
    „Aber, aber, Kindchen. Deine Mutter hätte sicher nichts dagegen gehabt, dass dein Vater noch mal mit einer anderen glücklich wird.“
    „Ach, Bridey!“, rief Kat. „Sie ist ein Ekel! Amanda ist kaum fünf Jahre älter als ich, gerade mal einunddreißig. Sie hat Vater wegen seines Geldes geheiratet – das weißt du doch auch! Und jetzt ist Dad im Krankenhaus in Dublin, und das Schiff ist gerade gefunden worden, ohne eine Spur von Eddie. Ich weiß … Ich weiß es einfach, dass sie dahintersteckt!“
    „Nun mal langsam, mein Mädchen, wie soll das denn gehen? Dein Dad ist in Irland, und Eddie ist kurz vor der Abschiedsparty verschwunden. Du hast doch selbst gesehen, dass Amanda da noch mit deinem Vater zusammen war“, versuchte Bridey sie zu beruhigen.
    „Das ist mir egal. Sie steckt dahinter … irgendwie hat sie es getan. Sie hat meinen Vater vergiftet“, beharrte Kat. „Sie ist böse. Durch und durch böse.“
    „Kat!“
    Bridey versuchte sich ihre Gefühle nicht anmerken zu lassen, aber die Gedanken rasten durch ihren Kopf. Warum war Sean nur so darauf versessen gewesen, diese junge Blondine zu heiraten … wie hatten sie sie genannt? Strohkopf. Das war es, und es beschrieb Amanda O’Riley nur zu gut.
    So etwas konnte sie natürlich nicht in Gegenwart von Kat sagen. Das würde alles nur verschlimmern. Sie strich ihrer Großnichte übers Haar. „Mach dir keine Sorgen. Hast du mir nicht gesagt, du würdest Zach Flynn darum bitten, deinen Vater gesund und sicher nach Hause zu bringen?“
    Kat nickte. „Ich habe ihn heute Morgen angerufen, er wird schon unterwegs sein.“ Dann schenkte sie Bridey ein Lächeln. „Und diese Idee stammt von dir.“
    „Du hast gut daran getan, dem Folge zu leisten“, entgegnete Bridey. „Er bringt deinen Dad ganz bestimmt sicher nach Hause.“ Sie war froh, dass Kat sich so weit beherrscht und Zach gebeten hatte, ihren Vater zu holen. Amanda war Seans Ehefrau. Wenn er hilflos und krank war, hatte sie das Sagen. Eine wütende Kat, die sie mit Beschuldigungen bombardierte, wäre ihm keine große Hilfe. Nicht allein das. Sollte er sich
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