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Suendenpakt

Titel: Suendenpakt
Autoren: James Patterson
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Schaukel in der Ecke wirken auf mich immer anheimelnder.
    Während MC und ich uns im Gras ausstrecken, bringt mir Hank ein Glas Weißwein. »Versprich mir, dass du Bescheid gibst, wenn du eine Pause brauchst«, ermahnt er mich.
    »Das hier ist meine Pause, Hank.«
    Komisch, wie sich die Dinge entwickelt haben. Theresa kennt Hank seit der Grundschule, und alle in der Familie, einschließlich mir, haben geglaubt, Theresa würde zum Hausmütterchen werden. Aber wenn ich sehe, wie sehr die zwei ihr Leben hier draußen genießen und wie ihre Freunde bei ihnen ein- und ausgehen, denke ich langsam, dass ich die Dumme bin.
    Aber natürlich ist die beste Partnerin in ihrem Leben MC, die, man glaube es oder nicht, ausgerechnet nach mir benannt wurde, dem so genannten Erfolg in der Familie.
    Apropos Lieblingsnamensvetterin, ich glaube, sie hat sich wieder davongeschlichen, weil ich sie nirgends sehe.
    »Hat irgendjemand Mary Catherine gesehen? Hat irgendjemand dieses schmuddelige, kleine Balg gesehen? Nein? Das ist echt komisch, weil ich schwören könnte, ich habe sie vor einer Minute genau unter diesem Tisch gesehen. Wunderschönes rotes Haar. Große grüne Augen. Hallo, Mary Catherine? Mary Catherine?«
    Es ist so ruhig und friedlich hier - im Moment jedenfalls.

10
    Tom
    Eine Nacht auf dem Sofa mit Wingo und den Mets macht das Drama auch nicht mehr wett. Ich gehe ins Marjorie’s, das nicht nur hier draußen, sondern im ganzen bekannten Universum meine Lieblingskneipe ist. In den Hamptons gibt es Hunderte von scheußlichen Pinten für Wochenendausflügler, aber ich würde lieber Bingo im Elch-Club spielen, als einen Fuß in eins von diesen Dingern zu setzen.
    Im Marjorie’s werden Städter zwar schief von der Seite angeschaut, aber die Wirtin, Marjorie Seger, heißt jeden willkommen, der kein Arsch ist, egal, wie schlecht seine Referenzen sind. Deswegen hat diese Kneipe nicht diesen bitteren Wir-gegen-sie-Beigeschmack einer eingefleischten lokalen Einrichtung wie, sagen wir, das Wolfie’s.
    Außerdem würde man mich im Wolfie’s ewig aufziehen, wenn ich einen Grey Goose Martini bestelle, aber das ist genau das, was ich jetzt will und brauche, und genau das, was ich bei Marjorie bestelle, wenn ich mir an der Außenbar auf dem Kai einen Hocker schnappe.
    Marjories Augen leuchten, und während sie ein Glas aufs Eis legt und ihren Shaker ausspült, lausche ich den ächzenden Tauen und den Wellen, die gegen die Rümpfe der großen Schleppnetzfischerboote schlagen, die nur zehn Meter entfernt festgemacht sind.
    Irgendwie nett.
    Ich habe gehofft, dass ein oder zwei meiner Basketballkollegen schon da sind. Sind sie aber nicht. Ich muss mich mit Billy Belnap begnügen, der mit mir auf der East Hampton
High im Geschichts- und Englischkurs saß. Seit fünfzehn Jahren gehört er zur Polizeitruppe von East Hampton.
    Belnap, in Uniform und im Dienst, sitzt auf dem Hocker neben mir, raucht eine Zigarette und hält sich an einer Cola fest. Was heißen könnte, er trinkt Cola mit Rum oder mit Jack Daniels oder, was eher unwahrscheinlich ist, eine Cola mit nichts.
    Na ja, das ist eine Sache zwischen ihm und Marjorie, die sich allerdings im Moment auf meinen Cocktail konzentriert. Als sie das geeiste Glas vor mich stellt und das halb durchsichtige Elixier einschenkt, unterbreche ich mein Gespräch mit Billy, um ihr mit meinem Schweigen meinen gebührenden Respekt zu erweisen, bis der letzte Tropfen das Glas beinahe zum Überlaufen bringt wie das Wasser in diesen unendlich großen Zweihunderttausend-Dollar-Swimmingpools.
    »Du weißt hoffentlich, wie sehr ich dich bewundere«, sage ich und neige den Kopf zu einem ersten, vorsichtigen Schluck.
    »Halte dich im Zaum, Dunleavy«, warnt Marjorie. »Noch ein paar mehr von diesen Dingern, und du grabscht mir an den Arsch.«
    Während der Grey Goose seinen Dienst tut, überlege ich, ob ich Billy, inoffiziell natürlich, von den Ereignissen am Nachmittag erzählen soll. In unserer kleinen Stadt passiert so wenig, dass es fies wäre, ihm eine gute Geschichte vorzuenthalten.
    Also lege ich los, versuche aber, zwischen Bescheidenheit und Humor die Balance zu wahren. Schließlich komme ich zum Höhepunkt - Michael Walker hält seine Waffe an Feifers Kopf. »Ich war mir sicher, ich würde von Wilsons Eine-Million-Dollar-Spielfeld das Blut abkratzen müssen.«

    Belnap lächelt nicht. »War Wilson da?«, fragt er.
    »Nein. Ich habe gehört, er hat Angst, noch einen Fuß auf sein Grundstück zu
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