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Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)

Titel: Sündenheilerin 03 - Die Reise der Sündenheilerin: Historischer Roman (Sündenheilerin-Reihe) (German Edition)
Autoren: Melanie Metzenthin
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du mit ihm ausgemacht?«
    »Nichts, das dich kümmern sollte.«
    »Du weißt, mir liegt dein Wohl am Herzen.«
    »Dann gib mir noch etwas von deinen Tränken mit auf die Reise. Du weißt schon, welche ich meine.«
    »Sagst du mir wenigstens, wohin es gehen soll?«
    »Zunächst nach Hamburg. Wie ich hörte, schiffen sich dort gute Bekannte von mir nach Venedig ein.«
    »Du willst Graf Philip nachreisen? Warum?«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Thea, für wie dumm hältst du mich? Die ganze Gegend spricht davon, dass der Graf mit seiner Frau und seinem heidnischen Freund nach Ägypten reisen will. Von Hamburg nach Venedig und dann nach Ägypten.«
    »In dieser Gegend wird ein bisschen zu viel geschwatzt. Nun ja, das ist auch Hinnerk zum Verhängnis geworden.« Thea schlürfte die Suppe. »Hätte er’s Maul gehalten, hätten sie uns keine Falle stellen können.«
    »Ich habe mich schon gewundert, wo du so lange warst. Die Bauern erzählen, dass Joachim letzte Woche hingerichtet wurde.«
    »Kann schon sein.«
    »Kann schon sein, kann schon sein«, äffte Gundula ihre Besucherin nach. »Red gefälligst anständig mit mir! Also, was ist geschehen?«
    »Wenn du es unbedingt willst. Du gibst sonst ja keine Ruhe.«
    »So ist es, Kind.«
    »Du kennst doch den Hohlweg, der von Alvelingeroth in Richtung Halberstadt führt, nicht wahr?«
    Gundula nickte.
    »Wir haben dort gewartet. Stundenlang. Die Kälte war kaum noch auszuhalten. Meine Zehen waren schon taub gefroren, und dann fing es auch noch an zu schneien. Ich habe Hinnerk gefragt, ob er sich sicher sei, dass die Kaufleute wirklich hier vorbeikämen.
    Selbstverständlich, meinte er. Er habe die reichen Pfeffersäcke in der Dorfschenke beobachtet. Sein Gesicht war stark gerötet. Vermutlich hatte er wieder zu viel getrunken. Da hätte ich schon misstrauisch werden müssen. Aber als der Kaufmannswagen kurz darauf in den Hohlweg einbog, war ich beruhigt. Auf dem Bock saß ein einzelner Mann. Ich dachte, was für ein leichtsinniger Narr, und gab das Zeichen.
    Hinnerk und Fritho griffen dem Gespann von vorn in die Zügel. Die drei anderen sprangen von hinten auf den Wagen. Hinnerk lachte noch, doch dann traf ihn ein Pfeil in die Brust. Unter der Wagenplane hatten sich Waffenknechte mit Armbrüsten verborgen. Wir waren hoffnungslos unterlegen. Fritho fiel als Nächster, dann Gero und Hannes. Nur der kleine Joachim wurde lebend überwältigt. Tja, und ich war zu langsam. Einer der Mistkerle sah mich, als ich mein Pferd herumriss, und traf mich mit seiner verfluchten Armbrust in die Schulter.« Thea bewegte die Finger der linken Hand. Immerhin war das Gefühl nach einigen Tagen zurückgekehrt. Anfangs hatte sie noch befürchtet, dauerhafte Folgen davongetragen zu haben.
    »Wer hat dir geholfen?«
    Thea schnaubte. »Unser edelmütiger Graf Philip von Birkenfeld. An Einzelheiten kann ich mich nicht mehr erinnern. Irgendwann stürzte ich erschöpft vom Pferd, und als ich wieder zu mir kam, war ich auf Burg Birkenfeld, und Philips arabischer Freund entfernte gerade den Pfeil aus meiner Schulter. Sie hatten mich im Wald aufgelesen und mitgenommen.«
    »Philip ist ein anständiger Mann.«
    »Anständig, ja? Er hat uns verraten, Gundula! Er ist schuld daran, dass mein Vater tot ist.«
    »Ich wusste gar nicht, dass du deinen Vater so sehr geliebt hast«, bemerkte die Alte spöttisch. »Hat es dich nicht viel eher gekränkt, dass Philip eine andere geheiratet hat?«
    »Ich hasse es, wenn du alles besser weißt!«
    »Und warum willst du ihm dann nachreisen?«
    »Ich habe meine Gründe.«
    »Die du mir natürlich nicht verrätst. Ich weiß. Ich könnte sie dir ja ausreden.«
    »Nein. Aber das ist eine Angelegenheit, die dich nichts angeht.«
    Gundula seufzte. »Es ist gefährlich für eine Frau, allein auf eine so weite Reise zu gehen.«
    Auf einmal fiel Thea auf, wie alt ihre Ziehmutter geworden war. Das Haar, das unter ihrer Haube hervorblitzte, war schneeweiß geworden. Im letzten Sommer war es noch blond gewesen.
    »Für mich nicht.« Thea berührte den Knauf ihres Schwertes. »Mach dir keine Sorgen. Ich weiß mich zu wehren.«
    »Es ist auch für einen alleinreisenden Mann gefährlich.«
    »Möglicherweise. Aber ich beherrsche alle Waffen. Die der Männer und die der Frauen. Was soll mir da schon widerfahren?«
    Gundula schüttelte den Kopf. »Ich kann dich also nicht davon abbringen?«
    »Nein.«
    »Dann lege ich dir wenigstens die Runen, damit du weißt, was dich
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