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Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Titel: Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit
Autoren: Shannon McKenna
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manipulieren lasse? Du denkst, ich lasse mich von dir ein drittes Mal mit Füßen treten? Fick dich, Sean McCloud!«
    Sein Kiefer verkrampfte sich schmerzhaft. Er schüttelte wieder den Kopf. »Das hatte ich nie vor«, sagte er angespannt. »Niemals. Das schwöre ich bei Gott.«
    Liv legte die Hand vor den Mund. Zwei schimmernde Tränen rannen über ihre Wangen. Er wollte sie einfangen. Ihre Hitze spüren. Ihre Salzigkeit schmecken.
    Sie wollte in ihre Tasche greifen, aber ihr Sweatshirt hatte keine. »Oh, verdammt«, schimpfte sie leise. »Immer das Gleiche.«
    Sean griff in die Tasche seines Mantels und zog ein Päckchen Papiertaschentücher heraus. Er überreichte es ihr mit feierlicher Geste.
    Sie riss es ihm aus der Hand, nahm eines heraus und putzte sich die Nase. »Steh auf, du melodramatischer Mistkerl. Ich spiele dein Spiel nicht mit.«
    »Ich werde nicht gehen, solange ich nicht mit dir gesprochen habe«, sagte er schnell.
    »Dann wirst du sehr lange im Matsch knien«, warnte sie ihn.
    »Ich freue mich schon darauf, wie du das der Handelskammer erklärst.«
    Ihre Augen blitzten vor Zorn. »Du elender Klugscheißer.«
    »Entschuldige.« Mist. Er musste sich seine flapsigen Bemerkungen verkneifen.
    Die Tür des Geschenkeladens ging auf. »Äh, Liv?«, ertönte eine nervöse Mädchenstimme. »Ist alles in Ordnung? Soll ich jemanden anrufen?«
    »Danke, Polly. Alles bestens«, antwortete sie kühl.
    Sean wandte den Kopf um. Polly starrte ihn an, als wäre er eine geifernde wilde Bestie. »Und du bist dir ganz sicher?«, krächzte das Mädchen.
    »Absolut.« Liv schnäuzte sich unbeherrscht in ihr Taschentuch. »Steh auf«, zischte sie. »Dann komm eben rein. Je eher du dein Sprüchlein aufsagst, desto schneller habe ich es hinter mir. Ich habe viel zu tun.«
    Sean war froh, dass sie nach drinnen gingen, wo ihre zarten rosafarbenen Ohren und ihr nackter Hals nicht dem schneidenden Wind ausgesetzt waren. Er wollte sie in seinen warmen Mantel wickeln, aber in ihrer derzeitigen Stimmung würde sie das niemals zulassen.
    Der Geruch von Sägespänen, Gipskarton und Farbe kitzelte ihn in der Nase. Die Handwerker starrten sie neugierig an, aber er war vollkommen auf den eleganten, kerzengeraden Rücken vor sich fokussiert. Nur Liv konnte ein mit Farbe bespritztes Sweatshirt und derbe Arbeitsstiefel tragen und trotzdem noch königlich aussehen.
    Sie führte ihn durch das renovierte, neu ausstaffierte Café und weiter in ein kleines Büro, das noch nicht neu verspachtelt oder gestrichen war. Liv trat ans Fenster und starrte nach draußen, als könnte sie durch die dicke Plastikfolie, die über dem Loch klebte, hindurchsehen.
    Er schaute sich um. Ein Heizgerät blies abgestandene warme Luft auf seine Knöchel. Eine kleine Kochplatte stand auf einem Tisch neben einem Haufen Rechnungen und einer Tasse, aus der ein Teebeutel baumelte. Auf einer billigen Couch lagen ein Schlafsack und ein Kissen.
    »Was zur Hölle hat das zu bedeuten?« Er sah sie fassungslos an. »Schläfst du etwa hier? Hast du keine eigene Wohnung?«
    »Doch, aber manchmal verliere ich jegliches Zeitgefühl. Wenn es spät wird, schlafe ich hier. In manchen Nächten bringe ich es einfach nicht über mich … «
    »Hinaus in die Dunkelheit zu gehen?«, vollendete er.
    Sie runzelte die Stirn. »Nicht, dass dich das irgendetwas anginge.«
    Er schluckte hart. »Du solltest hier nicht allein sein, Liv. Niemals.«
    Ihr abfälliges Schnauben sagte mehr als tausend Worte. »Tja, das nenne ich Pech.«
    Sean streckte die Hand aus, um über ihre glänzende Mähne zu streicheln. Sie spürte seine Bewegung instinktiv und zuckte zurück.
    »Also?«, fragte sie. »Wie stehen die Dinge?«
    Er kam nicht mit. »Welche Dinge?«
    »Du weißt schon. In deiner Familie. Wie geht es Erin und Margot?«
    »Ach so. Gut«, sagte er, froh darüber, einen Einstieg zu haben. »Erin ist fast so weit. Nur noch ein paar Wochen, dann bin ich Onkel. Connor dreht völlig durch. Er lässt sie keine Sekunde aus den Augen. Das macht sie ganz verrückt.«
    »Ja«, meinte Liv säuerlich. »Schön für sie.«
    Sean sprach hastig weiter. »Und bei Margot ist auch alles in Ordnung. Langsam sieht man den Bauch. Letzte Woche hat sie gespürt, wie das Baby sich bewegte. Sie war so aufgeregt, dass sie jeden angerufen hat.«
    »Das ist wundervoll«, flüsterte Liv. »Wie läuft es bei Miles und Cindy?«
    »Bestens. Miles’ Hand und Arm sind komplett geheilt. Cindy geht es auch gut. Sie unterrichtet Musik
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