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Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Titel: Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case
Autoren: James Patterson
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number one, top of the list, king of the hill.«
    Ich nahm Emily an die Hand. » Sehen Sie, ich habe doch gesagt, unsere Abteilung ist erste Klasse«, schwärmte ich. Ich tanzte mit ihr unter den Kristallleuchtern hindurch und an den Spiegeln mit handgeschnitzten Rahmen vorbei durch den Saal. Wenn wir nicht tanzten, tranken wir. Champagner, natürlich. Als wir zum Essen Platz nahmen, lachten wir wie zwei Wahnsinnige, wahrscheinlich auch zu laut, was uns aber nicht im Mindesten störte.
    Die Kellner umschwärmten uns auf eine Art, wie ich es noch nie erlebt hatte. Ein Glas Champagner nach dem anderen. Aus Neugier spähte ich auf die Getränkekarte. Eine Flasche kostete drei- bis vierhundert Dollar.
    » Sie haben ganz schön viel Mut aufgebracht, vorhin in der Börse, Emily«, sagte ich und kippte das nächste Dreißig-Dollar-Glas. » Sie haben da drin ein richtig gutes Bild abgegeben.«
    Plötzlich spritzte mir Veuve Clicquot aus der Nase, als Parker unter dem Tisch meinen Schenkel berührte.
    » Was für ein Zufall.« Sie blickte mir in die Augen, während sie ebenfalls ihr Glas leerte. » Sie geben hier drin auch ein richtig gutes Bild ab, Detective.«
    Emily und ich brachten das Abendessen aus guten Gründen rasch hinter uns. Unsere Löffel klapperten über die Tiramisu-Teller, noch bevor die meisten unserer Kollegen überhaupt angefangen hatten zu essen.
    » Wohin wollt ihr?«, fragte meine Chefin, als wir uns verabschiedeten. » Ihr seid die Stars der Party. Parrish und Mason sind ja noch gar nicht da.«
    » Äh«, begann ich, » Emily muss, äh …«
    » Den Flug erwischen«, beendete sie den Satz für mich. » Ich muss heute Abend noch nach Hause. Zurück nach Washington. Ich darf das Flugzeug auf keinen Fall verpassen.«
    Die Fahrt mit dem Taxi zu Emilys Hotel war heiß und heftig und viel zu kurz. Sie bestand aus dem, was jeder perfekte Abend in New York zu bieten hat – umherwirbelnde Lichter auf dem Times Square, Seide, Nylon, lange, rote Fingernägel, ein grinsender, neidischer Fahrer.
    Wir rannten beinahe eine Schulklasse um, als wir in den Fahrstuhl hechteten. Gerade noch rechtzeitig schob ich meinen Arm zwischen die sich schließenden Türen, die sich mit einem Gong wieder öffneten.
    » Was, zum Teufel, machst du da?«, wollte Emily wissen.
    » Ich habe mich nur an was erinnert«, begann ich zaghaft.
    » Es ist das Kindermädchen, oder?«
    Ich erwiderte nichts.
    » Sie ist es, Mike. Es ist eindeutig das Kindermädchen, ob du es merkst oder nicht. Also gut.«
    Mit einem letzten Kuss packte sie mich am Revers und rammte ihre Lippen auf meine. Sie fühlte sich warm an, so in meiner Nähe. Ich wollte ihr noch viel näher sein. Ich glaube nicht, dass ich die passenden Worte finde, um auszudrücken, wie gerne ich mit dem Fahrstuhl nach oben gefahren wäre.
    Noch heftiger, als sie mich an sich gezogen hatte, stieß sie mich wieder von sich, sie trat mir sogar mit ihrem hohen Absatz gegen das Schienbein, um mich aus dem Fahrstuhl zu befördern.
    » Selbst schuld, Kollege«, zischte sie ziemlich sauer. Aber sie sah mit ihrer herausgerutschten Bluse, den roten Wangen und dem zerzausten, roten Haar auch ziemlich scharf aus. » Echt selbst schuld, Bennett, du verdammtes Arschloch.«
    Mir stockte der Atem, als sie hinter den sich schließenden Türen meinem Blick entschwand.
    Ja, selbst schuld, dachte ich.
    » Da hat sie wohl recht«, sagte ich auf dem Weg nach draußen zum Portier.

99
    Ich spürte noch immer kein Bedauern, als ich nach Hause kam. Transparente und Luftballons füllten den Flur, im Kühlschrank taute ein extra großer Kuchen auf. Seamus, der Zeremonienmeister für Mary Catherines Überraschungsparty, hielt in der Küche Hof und gab Anweisungen für die Dekoration und die Essensvorbereitungen.
    » Sag mal, Opa, wenn das hier eine Party ist, wer ist dann der DJ?«, fragte Shawna.
    » Na, wer denn wohl?« Seamus klang beleidigt. » Schwester Sheilah nennt mich nicht umsonst ›Pater zwei Plattenteller und ein Mikrofon‹.«
    » Was ist mit dem Clown, Opa?«, fragte Chrissy, unsere Kleinste. » Und ich sehe keine Tierballons.«
    » Stehen auf der Liste, Kind. Sei nicht so kleingläubig!« Seamus hob sein Klemmbrett. » So, Julia, wie weit sind wir mit den Würstchen im Schlafrock?«
    Als alles fertig war, rief ich Mary Catherine im Dachgeschoss auf ihrem Mobiltelefon an.
    » Mary, ich habe gerade einen Anruf erhalten und muss dringend zur Arbeit. Seamus ist leider nirgends aufzutreiben. Könntest du
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