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Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Titel: Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case
Autoren: James Patterson
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sterben, Edwin«, gestand Parrish mit tränennassen Augen. Er schien mehr mit sich als mit sonst jemandem zu sprechen. » Aber, hey, ich hatte ein gutes Leben. Und wirklich viel Glück. Ich habe immer versucht, mein Bestes zu geben. Und wenn ich gehe, kommt mein Geld wenigstens meinem Jungen und einem guten Zweck zugute – der Aids Research Alliance.«
    » Das hast du gut gesagt, Howard«, stimmte Edwin Mason zu und drückte Parrishs Schulter. » Genauso muss man die Dinge sehen. Meine Knete geht an Amfar. Millionen von Menschen werden von dem profitieren, was wir erreicht haben.«
    Moment mal! Schon wieder das Thema Wohltätigkeit?
    » Wer erledigt Ihre Rechtsgeschäfte, Mr. Mason? Wer hat Ihr Testament aufgesetzt?«, fragte ich.
    » Ericsson, Weymouth und Roth«, antwortete Mason.
    Ich wusste nicht, wessen Augen bei der Erwähnung von Mooneys Kanzlei größer wurden, Emilys oder meine.
    » Das ist komisch. Die Welt ist doch klein. Ich habe dieselbe Kanzlei«, sagte Parrish.
    Emily und ich zogen uns in eine Ecke des Busses zurück.
    » Wohltätigkeitorganisationen und Testamente«, sagte sie. » Da besteht eindeutig ein Zusammenhang. Mooney war doch der Leiter der Immobilien- und Treuhandabteilung.«
    » Moment mal. Verdammt!«, fluchte ich. » Was hatte Mooney noch in unserem letzten Gespräch gesagt? Etwas über das Karfreitagsevangelium.«
    Ich zerrte mein Telefon heraus und drückte die Kurzwahltaste für Seamus’ Nummer. Manchmal ist es ganz praktisch, einen Priester in der Familie zu haben.
    » Hör zu. Ich brauche dringend deine Hilfe, Seamus«, sagte ich. » Kein Rumgezicke. Das heutige Evangelium. Lies es mir noch einmal vor.«
    » Sag nicht, du hast nicht zugehört. Erinnere mich daran, dir die Ohren langzuziehen, wenn wir uns das nächste Mal sehen. Okay, ich hab’s gleich hier. Schauen wir mal. Matthäus 6 , 1 – 4 : ›Habet Acht, dass ihr euer Almosen nicht gebet vor den Menschen, um von ihnen gesehen zu werden; wenn aber nicht, so habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater, der in den Himmeln ist. Wenn du nun Almosen gibst, sollst du nicht vor dir her posaunen lassen, wie die Heuchler tun in den Synagogen und auf den Straßen, damit sie von den Menschen geehrt werden. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin. Du aber, wenn du Almosen gibst, so lass deine Linke nicht wissen, was deine Rechte tut, damit dein Almosen im Verborgenen sei, und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten.‹«
    » Moment. Lies das mit den Almosen noch mal.«
    » ›Damit dein Almosen im Verborgenen sei‹«, wiederholte Seamus.
    Das war’s!
    Ich fasste Emily am Arm, als ich das Telefon zuklappte.
    » Ich hab’s! Mooney gibt Almosen im Verborgenen!«
    » Er gibt was?« Emily war verwirrt.
    » Almosen. Wohltätigkeitsaktionen. In allen Fällen hatten die Familien einen menschenfreundlichen Zug. Und in allen Fällen würde das Kind als Alleinerbe alles bekommen. Als Mooney erfuhr, dass er sterben würde, hat er das Ganze als Möglichkeit ausgeheckt, die Kinder auszuschalten und wohltätigen Organisationen so viel Geld zukommen zu lassen wie möglich!«
    Emilys Mund stand weit offen.
    » Er ist ein schlauer Fuchs. Das erklärt die Prüfungen, denen er die Kinder unterzogen hat. Er wollte herausfinden, ob ihr soziales Bewusstsein groß genug war, um das Erbe ihrer Eltern anzutreten. Das erklärt, warum er die Tochter der Familie Haas am Leben ließ. Aber wie bringt uns das jetzt weiter?«
    » Das kann ich Ihnen sagen«, antwortete ich. » Mooney will die Jungs nicht gegen ihre Väter austauschen. Ganz und gar nicht. Mason und Parrish sind beide nicht verheiratet. Sobald Mooney die Väter sieht, wird er alle umbringen. Die Väter, die Söhne und sich selbst. Und das Geld werden die wohltätigen Organisationen erben.«
    Carol Fleming kam zu uns.
    » Wie geht’s weiter? Schicken wir die Väter rein oder nicht?«
    » Auf keinen Fall, Chefin«, antwortete ich. » Aber ich glaube, ich habe einen Plan.«

92
    » Reden wir über den Schrecken der modernen Welt, der der Gier in diesem Saal zu ihrem Wachstum verholfen hat«, sprach Mooney auf dem Balkon ins Mikrofon.
    » Gehen wir die Verbrechen durch, bei denen ihr alle geholfen habt. Die Verhöhnung der Umwelt, die Ausbeutung der Arbeiter und wie sie zu Tode kommen, die öffentliche Korruption und die Steuerflucht. Denkt ihr auch mal an die schwarzen Lungen und die Asbestverseuchung, die eure Unternehmensbosse ihren Arbeitern bescheren? Die Luftverschmutzung,
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