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Suche einen für immer und ewig

Titel: Suche einen für immer und ewig
Autoren: Campus
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müssen
     sich von der Illusion lösen, der andere könne so sein wie sie selbst, so denken, handeln und empfinden. Sie müssen schließlich
     akzeptieren, dass der andere auch störende Eigenschaften besitzt oder Ansichten vertritt, die den eigenen schlimmstenfalls
     genau entgegengesetzt sind.
    Diese Desillusionierung ist für manche Menschen schwer zu ertragen. Sie klammern sich an die Vorstellung, der andere sei kein
     eigenständiger Mensch, sondern in seinem ganzen Wesen mit ihnen identisch. Doch im Laufe der Zeit treten eben die Unterschiede
     zwischen den Partnern immer offener zutage. Zwei Menschen sind nicht stets einer Meinung und manchmal sind sie sogar gänzlich
     anderer Überzeugung. Das alles ist normal. Es gehört auch in der Liebe dazu, verleiht ihr Spannung und belebt sie zuweilen.
    Wenn zwei Menschen sich näher kommen, lernen sie sich natürlich genauer kennen. Man könnte auch sagen: Wir schauen den anderen
     aus viel größerer Nähe an und entdecken somit zwangsläufig Neues und bislang Unbekanntes. Klar, dass wir im Laufe der Zeit
     auch zu ganz neuen (Er-)Kenntnissen über |193| ihn gelangen. Doch die sind schließlich nicht nur negativ oder unangenehm! Sondern eben nur realitätsnäher!
    Tipp: Freuen Sie sich darüber, dass Ihre neue Beziehung aus der Phase der halb-blinden Verliebtheit in die der tragfähigeren, reiferen
     Liebe übergehen kann – auch wenn dabei die Schwerelosigkeit und Sorglosigkeit der Anfangszeit schwinden. Dafür wächst unsere
     Einsicht und unser Vertrauen in das Wesen des anderen, und damit hat auch die Liebe eine Chance. Diese Übergangsphase, die
     häufig im zweiten halben Jahr einer Beziehung stattfindet, wird von Psychologen als Probezeit angesehen. Beide Partner prüfen
     sich in dieser Phase gegenseitig und hinterfragen auch immer wieder, ob sie sich selbst eine dauerhafte Beziehung mit dem
     anderen vorstellen können, bevor sie sich auf eine »echte« Liebe mit tiefen Gefühlen einlassen
    Schaffen Sie Raum für Auseinandersetzungen
     
    Keine Liebe verläuft auf Dauer nur in völliger Harmonie und gegenseitiger Übereinstimmung. Sie streiten aber nicht gerne?
     Das ist verständlich. Dennoch müssen Sie sich mit Ihrem Partner auseinandersetzen und Meinungsverschiedenheiten offen austragen.
     Wie sonst soll aus Ihrer Verliebtheit Liebe werden? Sie müssen sich ja nicht gleich das Geschirr um die Ohren werfen – aber
     streiten gehört nun mal dazu, auch wenn man sich liebt!
    Der erste Streit ist oft ein Meilenstein in der Beziehung eines Paares. Denn es lernt sich über die Auseinandersetzung um
     vieles besser kennen. Und es kann die Erfahrung machen, dass   |194| die Partnerschaft nicht nur in guten Zeiten hält, sondern auch schwierige Momente übersteht. Das schafft Sicherheit. Nach
     einer glücklich überstandenen Auseinandersetzung fühlen sich viele Paare daher deutlich stärker miteinander verbunden als
     zuvor.
    Heute gibt es erheblich mehr Themen und Anlässe für Auseinandersetzungen oder klärende Gespräche als früher. Für unsere Großeltern
     waren die Rollen von Männern und Frauen noch klar verteilt. Auch, wie eine Beziehung gelebt wurde, bestimmte weniger das Paar
     selbst als die gesellschaftliche Tradition. Solche für alle gültige Konventionen gibt es heute (zum Glück!) nicht mehr. Dafür
     müssen wir aber sehr vieles neu miteinander aushandeln, vor allem am Anfang einer Beziehung. Wann stellt er sie seinen Eltern
     vor? Wie oft sieht man sich? Zahlt er das Essen im Restaurant oder teilen sich beide die Rechnung? Das alles ist heute nicht
     mehr selbstverständlich, sondern muss erst in einem Gespräch, manchmal auch immer wieder neu, geklärt werden. Gelegentlich
     entsteht aus so einem Gespräch auch ein heftiger Streit, wenn nämlich beide andere Meinungen vertreten.
    Es gibt auch noch einen weiteren Grund, der die Auseinandersetzung mit dem Partner heute so wichtig macht. Jeder von uns ist
     in einer anderen, höchst individuellen Weise durch seine Familie, die Erziehung, die Herkunft geprägt. Gerade weil es kein
     allgemein gültiges Modell für eine Partnerschaft mehr gibt, spielen solche familiären Prägungen und Gepflogenheiten heute
     eine ungleich größere Rolle als früher.
    Das betrifft ganz unterschiedliche Bereiche, etwa den Umgang mit Geld, das Maß an beruflichem Engagement oder die privaten
     Lebensziele, die wir uns stecken. Das alles und noch viel mehr wird vom Elternhaus – meist unbewusst – stark
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