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Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Titel: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah
Autoren: Richelle Mead
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meine Wohnung mit meinem Exemplar von The Glasgow Pact und kehrte zur Arbeit zurück, ohne auf den Nieselregen zu achten. Ein weiterer Vorteil des Gestaltwechsels. Fans schlenderten ziellos im Hauptgeschäftsbereich herum und waren ganz begierig, den Mann zu sehen, dessen neuestes Buch nach wie vor die Bestsellerlisten anführte, sogar noch nach fünf Wochen. Ich drückte mich an der Gruppe vorbei zur Treppe, die in die zweite Etage führte.
    »Jugendbücher sind da drüben an der Wand.« Dougs freundliche Stimme ertönte irgendwo aus der Nähe. »Sagen Sie mir Bescheid, wenn Sie etwas benötigen.«
    Er wandte sich von dem Kunden ab, dem er gerade geholfen hatte. Sein Blick fiel auf mich, und er ließ prompt den Stapel Bücher fallen, den er in der Hand gehalten hatte.
    Kunden wichen zurück und sahen ihm höflich zu, wie er sich hinkniete, um die Bücher wieder aufzuheben. Ich erkannte die Einbände sofort. Es waren Paperbacks von Seth Mortensens älteren Titeln.
    »Sakrileg«, bemerkte ich. »Dass sie den Boden berührten! Jetzt musst du sie verbrennen, wie eine Flagge.«
    Doug reagierte gar nicht, sammelte weiterhin die Bücher auf und bat mich dann außer Hörweite. »Nett von dir, heimzugehen und dir etwas Bequemeres anzuziehen. Mein Gott, kannst du dich damit überhaupt bücken?«
    »Was, meinst du etwa, das müsste ich am heutigen Abend?«
    »Na ja, kommt drauf an. Ich meine, schließlich ist Warren hier.«
    »Grob, Doug. Sehr grob.«
    »Selbst schuld, Kincaid.« Er warf mir widerstrebend einen anerkennenden Blick zu, bevor wir die Treppe hinaufgingen. »Obwohl du ziemlich gut aussiehst.«
    »Danke sehr. Ich wollte Seth Mortensen auf mich aufmerksam machen.«
    »Glaub mir, wenn er nicht schwul ist, wird er auf dich aufmerksam werden. Wahrscheinlich sogar dann.«
    »Ich sehe doch nicht zu nuttig aus, oder?«
    »Nein.«
    »Oder billig?«
    »Nein.«
    »Ich wollte vornehm sexy wirken. Was meinst du?«
    »Ich glaube, jetzt habe ich deinem Ego genügend Futter gegeben! Du weißt bereits, wie du aussiehst.«
    Wir erreichten den oberen Treppenabsatz. Eine große Anzahl Stühle waren aufgestellt worden, die den größten Teil des normalen Sitzbereichs des Cafés vereinnahmten und sich bis zu den Gartenbüchern und Landkarten ausbreiteten. Paige, die Geschäftsführerin und unsere Vorgesetzte, versuchte sich gerade an einigen Kunststücken mit Kabeln, Mikrofonen und Soundsystem. Ich wusste nicht, wozu dieses Gebäude gedient hatte, bevor Emerald City Books eingezogen war, aber es war akustisch gesehen nicht gerade ein idealer Ort, auch nicht für größere Gruppen.
    »Ich helfe ihr«, sagte Doug zu mir, sehr ritterlich. Paige war im dritten Monat schwanger. »Ich gebe dir den Rat, nichts zu tun, bei dem du dich um mehr als zwanzig Grad in irgendeine Richtung bewegen musst. Oh, und falls dich jemand dazu bringen will, die Hände hinterm Rücken zu verschränken, lässt du das besser, hörst du?«
    Ich versetzte ihm einen heftigen Stoß in die Rippen, sodass er die Bücher fast wieder fallen gelassen hätte.
    Bruce, der immer noch hinter der Espressotheke stand, machte mir meinen vierten White Chocolate Mocha des Tages, und ich wanderte zu den Geografiebüchern hinüber, um ihn dort zu trinken, während ich darauf wartete, dass die Dinge ihren Lauf nahmen. Bei einem Blick zur Seite erkannte ich den Typen wieder, mit dem ich zuvor über Seth Mortensen diskutiert hatte. Er hatte nach wie vor seine Ausgabe von The Glasgow Pact in der Hand.
    »Hallo!«, sagte ich.
    Beim Klang meiner Stimme schreckte er hoch, da er offenbar völlig in einen Reiseführer über Texas versunken gewesen war.
    »Entschuldigung«, sagte ich zu ihm. »Wollte Sie nicht erschrecken.«
    »Ich … nein, nein, h-haben Sie nicht«, stotterte er. Er vereinnahmte mich rasch mit dem Blick von Kopf bis Fuß und verweilte nur ganz kurz auf meinen Hüften und den Brüsten, aber am längsten auf meinem Gesicht. »Sie haben sich umgezogen.« Da ihm anscheinend die unendliche Vielzahl an Möglichkeiten aufging, was eine solche Bemerkung bedeuten konnte, fügte er eilig hinzu: »Nicht dass das schlimm wäre. Ich meine, das ist gut. Öh, ja, das ist …«
    Zunehmend verlegen wandte er sich von mir ab und versuchte ungeschickt, das Buch über Texas ins Regal zurückzuschieben, und zwar falsch herum. Ich verbarg ein Lächeln. Dieser Knabe war einfach bewundernswert. Heutzutage begegneten mir nicht mehr häufig schüchterne Burschen. Ein moderner Flirt verlangte
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