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Styling deluxe / Roman

Styling deluxe / Roman

Titel: Styling deluxe / Roman
Autoren: Carmen Reid
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scherzte er.
    »Danke, du bist brav.«
    »Sehr, sehr brav«, erinnerte er sie. »Wetten, du hast nichts wegen der Frontscheibe des Jeeps unternommen?«
    Ach, Mist!
    Der große klapprige schwarze Jeep, in dem sie immer noch in London herumdüste, hatte einen ernstzunehmenden Knacks in der Windschutzscheibe. Auf der Versicherungspolice stand ihr Name, also hätte sie anrufen müssen, um die Sache zu klären.
    »Tut mir leid, ich versuche, daran zu denken«, entgegnete sie.
    »Wo steckst du überhaupt?«, wollte Ed wissen. »Wann kommst du nach Hause? Und was möchtest du essen?«
    »Was immer du kochst«, schlug sie vor. »Das ist immer gut. Ich brauche noch ein bisschen Zeit; Svetlana will, dass ich sie zu Hause besuche, in Mayfair! Und wir erwarten den Anruf, du weißt schon, von dem Fernsehproduzenten.«
    »Uuh! Wegen Geld?«
    »Hoffen wir’s.«
    »Ich habe meine Frührente schon beantragt«, zog Ed sie auf.
    »Habe ich auch was davon?«
    »Oh ja, keine Angst, hin und wieder wirst du zu einem kleinen Trip auf die Jacht eingeladen. Wenn du dich von deinen hektischen Fernsehterminen freimachen kannst.«
    »Das ist sehr großzügig! Du, sonnenbraun und durchtrainiert, das ganze Jahr über mit dem Boot unterwegs …«
    »Ja, der absolute Annie-Magnet.«
    »Schön …« Annie überließ sich noch ein wenig dieser Vorstellung, musste dann jedoch die Jacht verlassen und in die Wirklichkeit zurückkehren. »Und wie geht’s den anderen?«, fragte sie.
    »Gut«, antwortete Ed. »Lana ist noch in der Schule, muss bis sechs an irgendeinem Projekt arbeiten, dann kommt sie zum Essen nach Hause, und danach geht sie zu Greta, angeblich, um über das Projekt zu sprechen. Owen übt ein bisschen auf der Geige, dann bringe ich ihn zu den Pfadfindern.«
    Das Familienleben war unerbittlich. »Schaffst du das alles?« Jetzt hatte sie ein schlechtes Gewissen. »Wolltest du dir nicht irgendein Konzert anhören?«
    Ed war Musiklehrer, Musiker und begeisterter Konzertgänger. Für ihn bedeutete der Besuch eines Konzerts, eines Auftritts oder ganz allgemein einer Musikveranstaltung Entspannung; wenn er das nicht ein paar Mal pro Woche hatte, wurde er brummig.
    »Nein, ist schon gut«, beteuerte er, »ehrlich. Fahr nur nach Mayfair. Triff dich mit der Ukrainerin.«
    Vor Dr. Yasmins Praxis winkte Annie ein Taxi heran. Kostspielig, aber sie konnte doch schlecht mit dem Bus fahren, oder? Nicht mit einer Prada-Einkaufstüte und dem Gesicht voller Botox.
    Außerdem schaffte sie es dank der Zeitersparnis durch ein Taxi vielleicht noch nach Hause, wenn Ed unterwegs war, um Owen zu den Pfandfindern zu bringen. Dann könnte sie ihre vier Tragetaschen voller Beute in ihr Büro hinaufschmuggeln, ohne peinliche Fragen beantworten zu müssen.
    Sie sah auf die Uhr … ja, aber dann musste sie sich beeilen. Bei dem Gedanken, was Finn ihnen in der nächsten Stunde mitteilen würde, wurde ihr flau im Magen.

[home]
    2.
    Svetlana in ihrem Fitness-Studio:
    Weißer Catsuit aus Lycra (Move Dancewear)
    Goldene Armbanduhr mit Diamanten (Cartier)
    Einkarätige Diamant-Ohrringe (Ehemann Nr. 2)
    Diamantring, drei Karat, mit Rubinen (Ehemann Nr. 3)
     
    Geschätzte Gesamtkosten: 197 600 £
    »Vielleicht solltest du mit mir trainieren …«
    D ie Taxifahrt von der Harley Street bis Mayfair führte zwanzig Minuten lang durch einige der allerschicksten Straßen von London. Vorbei an den Flagship-Stores von Oxford Street, an den eleganten Autosalons von Park Lane entlang und durch Straßen mit den vornehmsten, imposantesten roten Backsteinhäusern, die London zu bieten hat.
    Durch stille Straßen, an denen schwarze Geländer auf Hochglanz poliert, wo Haustüren dunkel und glänzend wie Lackleder waren und selbst die Pflanzen und Blumen in den Fensterkästen manikürt wirkten.
    Und dann die Fußgänger! Standen womöglich Wachtposten an der Grenze zu Mayfair, um Leute abzuwehren, die ihr Haar nicht gestylt und mit Strähnchen aufgefrischt, kein topmodisches Designer-Outfit angezogen und keine sehr, sehr teure Handtasche gekauft hatten?
    Der Taxifahrer hielt vor einem Haus, das so imposant war, dass Annie noch einmal die Hausnummer überprüfte, bevor sie sich traute zu klingeln.
    Ja, laut dem Zettel, den sie hinten in ihr großes ledernes Filofax gesteckt hatte, war Nummer sieben eindeutig richtig. Du liebe Zeit, sie musste aktualisieren, ihren Terminplaner aus Leder und Papier ausrangieren und einen weiteren Vorstoß in die digitale Datenwelt wagen! Inzwischen
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