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Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Sturz in die Zeit: Roman (German Edition)
Autoren: Julie Cross
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schleuderte.
    Sie wandte sich ab und ging zu ihrem Schreibtisch, wo sie durch einen Stapel Papier blätterte. »Gut. Du hast recht. Ist nicht weiter wichtig.«
    Ihre Stimme troff von Sarkasmus. Und sie kam wie ein eisiger Windstoß bei mir an. Ich fuhr mir mit den Fingern durchs Haar und versuchte, mir etwas Vernünftiges einfallen zu lassen. Oder entschlossen die Flucht anzutreten. Stattdessen wechselte ich das Thema. »Hast du … irgendwas verloren? Ich meine nur, weil du in deinem Schrank rumgewühlt hast.«
    »Ja. Eine Speicherkarte.« Sie knallte ein Buch auf den Schreibtisch und drehte mir weiter den Rücken zu. »Ich muss jetzt wirklich lernen, hörst du?«
    Ich sammelte ein paar Schuhe vom Boden auf und warf sie zurück in den Schrank. »Vielleicht könnte ich dir ja helfen …«
    »Nein«, sagte sie schnell und schaltete ihren Computerbildschirm ein. Sie atmete aus, und ihre Schultern entspannten sich. »Ganz im Ernst, Jackson, geh einfach, damit ich noch was geschafft kriege. Bitte.«
    Der Sarkasmus war aus ihrer Stimme verschwunden, zurück blieb nur ein erschöpfter und leicht genervter Tonfall. Sie machte es mir leicht, mich aus diesem Streit davonzustehlen. Aber plötzlich überkam mich die Neugierde und ich fragte: »Warum bist du so genervt, Hol?«
    Sie schüttelte leicht den Kopf. »Ich bin nicht sauer auf dich.«
    Ich stöhnte frustriert auf. »Was denn dann?«
    Was willst du von mir? , wollte ich sagen, weil ich es wirklich nicht wusste. Aber mir blieben die Worte im Hals stecken, als ich den Tropfen sah, der auf das Blatt vor ihr fiel. Ich machte ein paar Schritte auf sie zu, und als sie sich umdrehte, konnte ich eine Sekunde lang ihre Tränen sehen, bevor sie ihren Kopf an meine Brust drückte und so ihr Gesicht verbarg. »Nie sagst du mir irgendwas. Das ist … das ist, als hättest du ein komplettes anderes Leben und ich gehörte nicht dazu.«
    Die Tränen in ihrer bebenden Stimme zu hören setzte mir mehr zu, als ich erwartet hatte. Ich hätte doch wegrennen sollen, als ich die Chance dazu hatte. Ich legte meine Arme um sie und drückte ihre Schultern. »Ich möchte dich gar nicht ausschließen. Tut mir wirklich leid.«
    Holly schlüpfte aus meinen Armen und ließ sich aufs Bett fallen. Ihre blonden Haare legten sich wie ein Fächer um ihren Kopf. Sie stöhnte laut. »Ich hasse das, dass ich dir nicht lange böse sein kann.«
    Mir war gar nicht bewusst gewesen, dass ich den Atem angehalten hatte. Jetzt atmete ich aus, legte mich neben sie und vergrub mein Gesicht an ihrem Hals. »Ich dachte, du bist nicht sauer.«
    Sie schlug die Hände vors Gesicht. »Ich war sauer. Vergangenheitsform.«
    »Heißt das, dass wir jetzt gleich Versöhnungssex haben werden?«
    Sie lächelte kurz, doch dann bildete ihr Mund wieder eine dünne Linie. »Nur, wenn du mir versprichst, keine Geheimnisse mehr vor mir zu haben, nie mehr.«
    Geht nicht. Auf keinen Fall.
    Sie setzte sich auf, und ich ließ meine Finger über ihren Rücken gleiten. »Du gibst doch so oder so nach.«
    Sie drehte sich mir zu und zog eine Augenbraue hoch. »Willst du’s drauf ankommen lassen?«
    »Okay, ich versprech’s.«
    »Lügner.« Sie zog mir lachend das Hemd aus und warf es über die Lampe. »Lydia wird mir morgen die Hölle heiß machen.«
    Ich zog sie wieder nach unten und löste den Gürtel ihres Bademantels. »Sie ist um mindestens zweihundert Dollar reicher, es gibt also keinen Grund zur Beschwerde. Außerdem: Wann ist sie mal nicht sauer?«
    »Nie. Aber danke, dass du mir eine Nacht ohne feministische Vorträge erkauft hast.«
    Ich beugte mich über sie und flüsterte: »Betrachte es als Versöhnungsgeschenk.«
    Sie wand sich aus ihrem Bademantel. »Kriege ich sonst noch was?«
    »Wie zum Beispiel ein neues Auto?«, fragte ich.
    »Nein.«
    »Eine Riesentafel richtig teure laktosefreie Schokolade?«
    Sie küsste meinen Hals. »Du weißt, was ich will.«
    Ich stöhnte laut auf. »Keine Chance.«
    »Bitte.«
    »Du verwandelst mich in einen kompletten Idioten. Oder schlimmer noch – in ein Mädchen.« Ich beging den Fehler, den Kopf zu drehen. Ein Blick auf die noch nassen Tränen auf ihren Wangen, und ich gab nach. »Wenn du es jemandem erzählst, trete ich dir in deinen süßen kleinen Hintern. Hast du verstanden?«
    Sie tat so, als verschlösse sie ihre Lippen und kuschelte sich an mich. »Meinst du, du kriegst diesmal einen britischen Akzent hin?«
    Ich lachte und küsste sie auf die Stirn. »Ich werd’s versuchen.« Adam
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