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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3
Autoren: Nicole Peeler
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sehr witzig. Aufgepasst, Komiker dieser Welt – hier kommt Trill Kelpie!«
    Trill stieß ein komisches krächzendes Geräusch aus, das ich erst nach langer Zeit als ihre Version eines mädchenhaften Kicherns erkannt hatte.
    »Tja, alles ›ponymäßige‹ ist nun mal besser. Besonders pony-style.«
    Ich ließ meinen Kopf wieder auf den Felsen sinken und kniff die Augen zusammen. »Hilfe, redest du etwa gerade über Ponysex? Weil, wenn ja, dann hast du mich vermutlich fürs Leben versaut.«
    Allein der Gedanke an zwei kleine Kelpies, die es miteinander treiben, ließ mich erschaudern.
    Trill krächzte noch einmal ihr raues Kichern, und dann hörte ich, wie sie sich aus dem Wasser hievte. Ich quiekte protestierend, als kalte Wassertropfen auf meine sonnenwarme Haut trafen. Die perlgraue Haut der Kelpie schimmerte matt im Sonnenlicht, ihre Hände mit den schwarzen Fingernägeln – meerkalt – stupsten mich wie eisige Klingen an, damit ich zur Seite rutschte und ihr Platz machte. Zuerst weigerte ich mich, denn es war einfach zu bequem, um sich vom Fleck zu rühren, doch dann drohte sie mir damit, ihr grünes Algenhaar über meinem Bauch auszuwringen. Da rutschte ich schließlich doch zur Seite, damit Trill auf meinem Felsen Platz fand.
    Wir lagen in kameradschaftlichem Schweigen nebeneinander und dösten mindestens eine halbe Stunde vor uns hin. Aber ich wusste, so ein Frieden konnte nicht lange währen, und schon bald drängte sich Trills glitschige Stimme in mein gemütliches Päuschen.
    »Wie fühlst du dich diese Woche?«
    Vom ersten Moment unseres Kennenlernens an war Trill meine Freundin und meine Schwimmgefährtin gewesen. Aber nach den Ereignissen in Boston hatte sie es sich außerdem zur Aufgabe gemacht, auch noch meine Therapeutin zu spielen.
    Ich wünschte mir, ihr sagen zu können, dass ich ihre Hilfe nicht brauchte, aber ich wusste es besser.
    Wenn ich ehrlich war, war ich ziemlich fertig, als ich aus Boston zurückkam. Mir war natürlich klar, dass ich sehr viel Glück gehabt hatte. Im Gegensatz zu den beiden Frauen, die wir gesucht hatten, Edie und Felicia, war ich noch am Leben. Ich hatte keine einzige körperliche Narbe von den Schlägen zurückbehalten, die Graeme, der sadistische Vergewaltiger-Elb, mir zugefügt hatte. Ich sah genauso aus wie die Jane True, die zuvor mit ihrem Freund in ein romantisches Valentinstags-Wochenende gefahren war.
    Aber diese Jane True war ich nicht … nicht mehr.
    Natürlich gab es Momente, vor allem, wenn ich mit meinen Freunden zusammen war oder wenn ich trainierte, in denen ich mich an eine Zeit ohne Schuldgefühle erinnerte. Aber wenn ich allein war, konnten meine Gedanken ganz schön bedrückend sein.
    Mir war schon immer klar gewesen, dass das Leben nicht fair war. Der Verlust meiner Mutter und von Jason hatten mich schon früh gelehrt, dass auch anständigen Leuten Schlimmes widerfahren kann, weil das Leben eben launenhaft ist und der Tod unberechenbar. Aber bis letzten Februar hatte ich das Universum nie für grausam gehalten. Der Ausdruck in Graemes Augen, als er mir in die Lippe biss, das Fehlen jeglicher Emotion in Phädras Gesicht, als sie Conleth den Kopf abhackte, und Conleths Blick, als er mich kurz vor seinem Tod um Hilfe anflehte … All das hatte mich ganz schön mitgenommen. Ich war nicht in der Lage gewesen, irgendwem zu helfen, nicht einmal mir selbst und schon gar nicht den beiden Frauen, die durch Graemes Hand gestorben waren, weil wir nicht schlau oder nicht schnell genug für ihre Rettung gewesen waren.
    Und dann waren alle Beteiligten – ausgenommen der Toten natürlich – einfach wieder zum Alltag übergegangen. Ryu war nach Boston zurückgekehrt, ich nach Rockabill. Und Phädra und ihre Truppe in den Verbund. Phädra war eine Alfar, und ihre Lügen, dass Conleth für all die Morde – sowohl in Boston als auch in der Grenzregionsstadt Chicago – verantwortlich sei, wurden ihr anstandslos geglaubt. Ryu hatte noch nicht einmal den Versuch unternommen, der Wahrheit zu ihrem Recht zu verhelfen, weil er wusste, dass die Alfar sich sowieso immer auf die Seite der Alfar stellten und dass das Königspaar sich somit nie gegen Jarl und seine Handlangerin Phädra wenden würde.
    So hatte mein Bild von einem launenhaften Universum düstere, noch unheilvollere Töne angenommen. Das Leben war nicht bloß unfair … es war grausam. Die Schwachen würden immer von den Starken besiegt werden, und niemand – auch keine höhere Macht – hinderte sie
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