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Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3

Titel: Sturmtosen - Peeler, N: Sturmtosen - Tempest's Legacy (Jane True) Book 3
Autoren: Nicole Peeler
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wütend auf ihn, obwohl ich wusste, dass das total irrational von mir war. Es war der unsinnige Zorn unerwiderter Liebe, und ich war nicht stark genug, seiner Versuchung zu widerstehen.
    »Was soll schon mit Anyan sein«, erwiderte ich hitzig. »Und ich bin dumm, wenn ich geglaubt habe, da sei mehr zwischen uns. Es fängt ja schon mal damit an, dass Anyan nie hier ist. Außerdem ist er eine Nummer zu groß für mich. Und er hat in mir nie mehr gesehen als jemanden, auf den er aufpassen muss. Ich mag ja durchaus Macken haben, aber ganz bestimmt keinen Vaterkomplex. Ich will doch mit keinem Mann zusammen sein, der denkt, er wäre mein Babysitter. Im Übrigen muss ich mir über meine Gefühle für Ryu klarwerden, ohne dass Anyan da reinspielt. Ich bin Ryu mehr schuldig als das.«
    »Bist du das? Ryu mehr schuldig als das? Und würdest du für Anyan genauso empfinden?«
    Ich schnitt Iris eine Grimasse. »Ich weiß nicht, was in mir vorgeht. Aber ich darf meine Gefühle für den Blutsauger nicht auf der Basis meiner Gefühle für den Höllenhund einordnen, der ganz offensichtlich nicht einmal weiß, dass ich überhaupt existiere. Abgesehen davon steht das gar nicht zur Debatte. Zumindest noch nicht. Ryu ist in Boston, ich bin in Rockabill, Anyan ist irgendwo. Also ignoriere ich einfach alles, bis mir die ganze Sache um die Ohren fliegt. Und dann bekomme ich Panik und renne zu dir.«
    Iris lachte. »Deine Pläne sind wie immer Schrott, Jane. Aber du weißt ja, ich bin für dich da, wenn du mich brauchst.«
    Und ich sollte ihre Hilfe schon bald benötigen. Im Gegensatz zu Ryus kryptischen Äußerungen wusste ich ganz genau, was Iris meinte. Sie wollte mir sagen, dass sie meine Freundin war und für mich da sein würde, wenn ich sie brauchte, genauso wie jeden einzelnen Tag zuvor in den letzten Monaten. Ich lächelte sie dankbar an und legte meine Hand auf ihre.
    »Danke, Lady. Du weißt, wie lieb ich dich habe.«
    Die Elbe lachte. »Ja, ich weiß, du sagst es mir jedes Mal, wenn du betrunken bist.«
    »Auf betrunkene Liebeserklärungen«, sagte ich und erhob das Glas. Wir stießen erst miteinander an und dann mit allen anderen aus unserer Runde.
    Ich sah meine Freunde strahlend an, wohl wissend, wie glücklich ich mich schätzen konnte, sie zu haben. Wir unterhielten uns noch eine gute Stunde, bis Tracy und Grizzie sich verabschiedeten. Kurz darauf heftete sich Iris unauffällig an die Fersen des Swinger-Pastors und seiner Frau. Als dann auch noch Sarah und Marcus gute Nacht sagten, ging auch ich und widmete mich der einen weiteren Sache, die mir genauso viel bedeutete wie meine Freunde und meine Familie.
    Meinem Meer.

A m nächsten Tag lag ich wohlig auf meinem Lieblingsfelsen und genoss die Strahlen der Nachmittagssonne, die träge am Horizont hing.
    Erst seit letztem Monat beherrschte ich meine Unsichtbarkeitsaura und konnte somit endlich auch tagsüber schwimmen gehen. Nachdem ich jetzt jederzeit ohne Angst vor Entdeckung im Meer baden konnte, gab es für mich kein größeres Paradies, als auf einem warmen Felsen zu liegen, der an einer seichteren Stelle aus dem Wasser ragte, die schäumende See nur eine Armlänge entfernt.
    Von außen mochte ich völlig friedlich und entspannt aussehen, aber insgeheim trainierte ich. Heute hatte ich zwar offiziell meinen freien Tag, sowohl von der Arbeit als auch von meiner magischen Ausbildung. Aber nachdem ich gestern Abend schon aus war, wollte ich nicht noch mehr Zeit verlieren. Auf den ersten Blick lag ich also zwar untätig herum, übte jedoch, kleine Kraftschübe auszulösen, mit denen ich Wasser schöpfte und neben meinem Kopf ausschüttete. Es erforderte viel Kontrolle und eine sehr dicht gewirkte Kraft, um Flüssigkeit festzuhalten, die Übung war also tatsächlich sehr anspruchsvoll.
    »Du sollst dich doch ausruhen, Jane«, ertönte eine ölglatte Stimme irgendwo aus der Nähe meiner Füße. Widerwillig hob ich den Kopf und sah stirnrunzelnd zu meinem ungebetenen Gast hinunter. Es war meine Kelpie-Freundin Trill. Kelpies waren bimorph wie Selkies, nur dass sich Trill, anstatt wie meine Mutter in einen Seehund, in ein komisches kleines Unterwasserpony verwandeln konnte. Gerade hatte sie aber ihre menschliche Form, um sich besser mit mir zusammen sonnen zu können.
    »Ich ruhe mich doch aus«, sagte ich. »Bin ich in der Horizontalen oder nicht?«
    »Was ich so höre, machst du jede Menge Sachen in der Horizontalen, die rein gar nichts mit Ausruhen zu tun haben.«
    »Ha ha,
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