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Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker

Titel: Sturmklänge - Sanderson, B: Sturmklänge - Warbreaker
Autoren: Brandon Sanderson
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so große Angst haben müssen. Die Hallandrener sollen doch tun, was sie wollen. Mir ist das egal, solange sie uns in Ruhe lassen.«
    Mab hackte die Knollen klein und schaute dabei nicht auf.
    » Wir haben doch das Abkommen, Mab«, fuhr Siri fort. » Vater und Vivenna sorgen dafür, dass wir in Sicherheit sind und bleiben, und deshalb werden uns die Hallandrener nichts tun.«
    » Und was ist, wenn sie es doch tun?«
    » Das wird nicht passieren. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.«
    » Sie haben die besseren Armeen«, meinte Mab, während sie weiterhackte. Noch immer hielt sie den Blick gesenkt. » Und besseren Stahl und mehr zu essen und diese… diese Dinger. Das macht den Menschen Angst. Dir vielleicht nicht, aber den Vernünftigen schon.«
    Die Worte der Köchin konnte Siri nicht einfach abtun. Mab besaß über ihren Instinkt für Gewürze und Brühen hinaus eine große Weisheit. Aber sie neigte auch dazu, sich andauernd zu sorgen. » Du machst dir Gedanken über nichts, Mab. Du wirst schon sehen.«
    » Ich sage nur, dass es eine schlechte Zeit für eine Prinzessin ist, mit Blumen in der Hand herumzulaufen, sich von der Masse abzuheben und damit Austres Missfallen zu erregen.«
    Siri seufzte. » Also gut«, sagte sie und warf die letzte Blume in den Topf. » Jetzt heben wir uns alle von der Masse ab.«
    Mab erstarrte, rollte mit den Augen und hackte eine Wurzel klein. » Ich nehme an, das war eine Vanavelblume?«
    » Natürlich«, antwortete Siri und schnupperte an dem brodelnden Topf. » Ich würde doch keinen guten Eintopf verderben. Ich behaupte immer noch, dass du übertreibst.«
    Mab sog scharf die Luft ein. » Hier«, sagte sie und holte ein weiteres Messer hervor. » Macht Euch nützlich. Es müssen noch viele Wurzeln gehackt werden.«
    » Sollte ich nicht bei meinem Vater vorsprechen?«, fragte Siri, ergriff eine krumme Vanavelwurzel und machte sich daran, sie zu zerkleinern.
    » Er würde Euch nur hierher zurückschicken, damit Ihr zur Strafe in der Küche arbeitet«, meinte Mab und schlug wieder mit ihrem Messer gegen den Topf. Sie glaubte fest daran, dass sie am Klang des Topfes hören konnte, wann ein Gericht fertig war.
    » Austre möge mir helfen, wenn Vater je erfährt, dass es mir hier unten gefällt.«
    » Ihr mögt einfach nur die Nähe zum Essen«, sagte Mab, während sie Siris Blume aus dem Topf fischte und beiseitewarf. » Wie dem auch sei, Ihr könnt gar nicht zu ihm gehen. Er bespricht sich gerade mit Yarda.«
    Siri reagierte nicht auf diese Worte; sie hackte einfach weiter. Aber ihr Haar wurde blond vor Aufregung. Vaters Besprechungen mit Yarda dauern für gewöhnlich viele Stunden, dachte sie. Da hat es keinen Sinn, einfach herumzusitzen und darauf zu warten, dass er fertig wird …
    Mab drehte sich um und stellte etwas vom Tisch. Als sie sich wieder den Töpfen zuwandte, war Siri bereits durch die Tür geschossen und auf dem Weg zu den königlichen Stallungen. Nur wenige Minuten später galoppierte sie fort vom Palast, wobei sie ihren braunen Lieblingsmantel trug und eine beglückende Erregung verspürte, die ihre Haare tiefblond färbte. Ein netter, schneller Ritt war die beste Art, den Tag abzurunden.
    Schließlich würde sie so oder so bestraft werden.
    Dedelin, der König von Idris, legte den Brief auf den Tisch. Er hatte die Zeilen nun lange genug angestarrt. Es war Zeit für die Entscheidung, ob er seine älteste Tochter in den Tod schicken sollte oder nicht.
    Obwohl es allmählich Frühling wurde, war es kalt in seinem Zimmer. Wärme war etwas Seltenes im Hochland von Idris; sie war begehrt und wurde genossen, aber sie blieb jeden Sommer nur kurz. Das Zimmer war karg eingerichtet. In der Einfachheit lag große Schönheit. Sogar ein König besaß nicht das Recht, seine Überheblichkeit durch Prunk zur Schau zu stellen.
    Dedelin erhob sich und schaute durch das Fenster auf den Hof. Gemessen an den Normen der Welt war der Palast klein– nur ein Stockwerk hoch, mit einem hölzernen Spitzdach und gedrungenen Steinmauern. Aber für Idris wirkte er groß und beinahe überladen. Das war verzeihlich, denn der Palast diente auch als Versammlungshalle und Kommandozentrale für das gesamte Königreich.
    Der König beobachtete Yarda aus den Augenwinkeln heraus. Der stämmige Mann stand wartend da und hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt; sein dichter Bart war zu drei Zöpfen geflochten. Er war die einzige andere Person im Raum.
    Dedelin warf noch einmal einen Blick auf den
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