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Sturm ueber den Highlands

Titel: Sturm ueber den Highlands
Autoren: Suzanne Barclay
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der Familie. Er versuchte, mir beizubringen, wie ich mich verhalten soll. Ich sagte ihm, ich brauche seinen Rat nicht ... nicht, wenn es darum geht, mit meiner Elspeth zu sprechen.“ Fest und kameradschaftlich drückte er ihre Schultern. „Du bist wie ich. Offene Worte, das schätzen wir. Kein unnützes Gerede. Es war nicht dein Fehler. Raebert trägt alleine Schuld an allem, was mir geschehen ist.“
    „Aber ... ich hätte ihm doch die Juwelen geben sollen.“ „Niemals. Gib einem Schurken einmal nach, und er frisst dich als Ganzes. Als Nächstes hätte er den Schlüssel zur Burg verlangt und das Essen für unsere Clansleute gestohlen. Ein Carmichael ergibt sich nicht.“
    „D...doch dein Bein“, stammelte Elspeth. So gern wollte sie an ihres Vaters Vergebung glauben, doch wagte sie es noch nicht.
    Sein Blick verdüsterte sich, und er rieb sich den Schenkel. „Das Bein schmerzt und wird steif, wenn ich zu lange sitze“, sagte er ruhig. „Doch Megan hat Wunder vollbracht mit den Kräuterumschlägen, die schon ihre Mutter verwendet hatte, als ihr eigenes Bein gebrochen war. Wenn sie gehen kann, ohne zu hinken, dann kann ich es auch.“
    „Oh, Vater.“ Elspeths Augen füllten sich mit Tränen.
    „Nun, muß wohl das Kind sein, das du unter deinem Herzen trägst, denn früher warst du nicht so weinerlich“, sagte er grimmig.
    „Ja, das wird es wohl sein.“ Elspeth schniefte und wischte sich mit dem weiten Ärmel ihres Gewandes die Tränen von den Wangen.
    „Kannst du nicht einen Becher Ale für deinen durstigen Vater herbeischaffen? Und etwas zu essen.“ Schalk blitzte aus seinen Augen. „Ich schwöre, ich habe nicht mehr richtig gegessen, seit ich von deiner Ehe mit Lucais gehört habe.“
    „Du bist mit ihm nicht einverstanden?“ fragte Elspeth ängstlich und folgte ihrem Vater auf dem Weg zurück.
    Er blieb unvermittelt stehen. „Ich hatte Angst, er könnte nicht zu dir passen. Ross lehnte es ab, dir zu Hilfe zu kommen ... sagte, es gehe dir gut. Und ich war nicht in der Lage, selbst zu kommen. “ Sein grimmiger Ausdruck zeigte ihr, wie sehr dies an seinem Stolz genagt hatte. „Nach allem, was mit Raebert geschehen ist, war ich bei Lucais nicht sicher. Ich konnte Raebert niemals leiden. Wie kann man einem Mann vertrauen, der bei Hofe herumhängt und auf die Brosamen wartet, die vom Tisch des Königs abfallen, statt sich selbst seinen Platz in der Welt zu suchen! “
    Du weißt nicht einmal die Hälfte, dachte Elspeth.
    „Du hättest gleich zu uns zurückkehren sollen, als Raebert dich misshandelt hatte“, murrte er. „Ich hätte Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, damit dich die Kirche und die Munros freigeben, wenn ich damals gewusst hätte, was ich heute weiß.“
    „Ich ... ich konnte nicht.“
    „Stolz.“ Ihr Vater seufzte und hob den Blick zu den zerklüfteten Berggipfeln. „Wir haben alle zu viel Stolz ... das sagt jedenfalls deine Mutter. Das ist ein Segen und ein Fluch zugleich.“ Mit durchdringendem Blick sah er Elspeth an. „Bist du wirklich glücklich mit Lucais?“
    „Glücklicher, als ich es verdiene.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte einen Kuss auf die stoppelige Wange ihres Vaters. „Lucais ist ebenso nachsichtig wie du, Papa. Er liebt mich, obwohl ich ihn beleidigt und abgewiesen habe. Er liebt mich trotz meiner Unvollkommenheit.“
    „Unvollkommenheit“, wiederholte ihr Vater. „Du bist das hübscheste, tapferste Mädchen in der Welt. Und vergiss das nicht. Er hat Glück, dass du über seine niedrige Herkunft hinwegsiehst und ..."
    „Lucais ist wohl alles andere als niedrig. Seine Leute nennen ihn den Löwen des Nordens“, fügte sie leise hinzu. Besser, ihr Vater hörte es jetzt von ihr als später von anderen.
    Schmerz verdunkelte die Augen ihres Vaters, als er seinen Blick über das weite Feld zu dem großen Mann mit kastanienbraunem Haar schweifen ließ, der von jubelrufenden Sutherlands umgeben war. „Nach dem, was Ross erzählte und was ich selbst bisher gesehen habe, verdient er es, diesen Namen zu tragen.“ Elspeth lächelte durch die Tränen, die ihr unentwegt über die Wangen liefen. „Wenn das Kind ein Junge wird, nennen wir ihn Lion.“
    „Ist Lucais damit einverstanden?“
    „Ich bin nicht sicher, ob Lucais in dieser Angelegenheit etwas zu sagen hat, nachdem er hinter meinem Rücken an dich schrieb.“
    „Ein Mann tut, was er tun muss, um seine Frau zu beschützen.“ Als ob das eine Entschuldigung für alles wäre. Doch
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