Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sturm auf mein Herz

Titel: Sturm auf mein Herz
Autoren: Elizabeth Lowell
Vom Netzwerk:
Cains heimlicher Liebkosung.
    »Und was ist mit Squeeze?«, erkundigte sie sich.
    »Wie hält ein Helm auf einem Schlangenkopf?«, fragte Cain mit gespielter Nachdenklichkeit.
    Der Junge kicherte. »Mit Tesafilm?«
    »Gar kein so schlechter Gedanke.«
    Cain hob die Hand, die unter Shelleys Haar vergraben gewesen war. Seine Nasenflügel blähten sich, als er den Duft ihres Parfüms an seinen Fingerspitzen roch. Er betrachtete sie durchdringend, wollte das seidige Gewicht ihres Haares noch einmal fühlen, wollte tief von ihrem Mund kosten.
    Während er sie beobachtete, fragte er sich, ob sie denselben elementaren Ruck verspürt hatte wie er, als er sie berührte.
    Und dann wusste er auf einmal, dass es so war.
    Sie verriet sich durch das leichte Zittern ihrer Lippen, als sie nun zu ihm aufblickte, und die sinnlich geweiteten Pupillen.
    In diesem Moment musste er alle Willensanstrengung aufbieten, um nicht mit ihr auf den Boden zu sinken und sich tief in ihr zu vergraben, um ein ganzes Leben voller Sehnsucht und Einsamkeit hinter sich zu lassen.
    »... Squeeze nehmen?«, fragte Billy.
    Cain versuchte, seine brodelnden Gedanken zur Ordnung zu zwingen. Es gelang ihm nicht. Alles, woran er denken konnte, war die Minute, in der sein Körper sich mit Shelleys vereinte, festgehalten in ihrer samtigen Wärme.
    »Ein Kissenbezug«, stieß sie mühsam hervor.
    Abrupt schloss sie die Augen, da sie die Intimität von Cains Blick einfach nicht länger ertragen konnte. Sie zwang sich, tief Atem zu holen und die erschreckende Erregung, die ihren Körper förmlich elektrisierte, wieder unter Kontrolle zu bekommen.
    Nie war sie sich der Gegenwart eines Mannes so bewusst gewesen. Sie meinte, jeden seiner Atemzüge zu fühlen, sah den
    bronzenen Schimmer, den das Sonnenlicht in sein dichtes Haar zauberte, bewunderte den herrlichen, kastanienbraunen Schnauzer über dem schönsten männlichen Mund, den sie je gesehen hatte - hart und dennoch voll, ein Mund, der gerne lachte, der dauernd hungrig war.
    Ja, hungrig. Das vor allem.
    »Ein Kissenbezug«, wiederholte sie mit heiserer Stimme, die Augen noch immer geschlossen.
    »Was ist damit?«, fragte der Junge.
    »Ich transportiere Squeeze in einem Kissenbezug.«
    »Oh, gute Idee. Ich hasse diese Dinger sowieso. Mutter muss dem Dekorateur gesagt haben, dass ich ein Mädchen bin.«
    Shelley wandte sich von Cain ab und begann mit raschen, effizienten Bewegungen eins der Kissen abzuziehen. Sie sah sofort, wieso Billy froh war, den Bezug loszuwerden. Der pastellblaue Stoff sah mehr aus wie Lingerie als wie Bettwäsche.
    Zweifelnd beäugte sie den Spitzenstoff in ihrer Hand und dachte an den kräftigen Schlangenkörper.
    »Vielleicht sollten wir -«, begann sie, sich zu Cain umwendend.
    Aber für Zweifel blieb keine Zeit mehr. Junge und Mann mühten sich gerade, eine knapp einen Meter zwanzig lange, kräftige und alles andere als kooperative Boa Constrictor von Cains Arm zu wickeln. Trotz guter Absichten war Billy mehr im Weg als eine Hilfe.
    »Hier«, sagte Shelley und schob ihm den Kissenbezug hin. »Halt den für mich auf.«
    Mit beiden Händen versuchte sie, Squeeze von Cains Arm zu wickeln. Sie konnte dabei nicht umhin, seine Haut zu fühlen und auch die Härte und Kraft seines Unterarms. Was sie jedoch am meisten verblüffte, war die enorme Hitze, die er verströmte. Er strotzte geradezu vor Vitalität.
    »Ein Wunder, dass Sie Squeeze nicht bei lebendigem Leib gekocht haben«, murmelte sie.
    Er beugte sich zu ihr, um dicht an ihrem seidigen dunklen Haar zu flüstern: »Komisch, dasselbe hab ich mir auch gedacht, als ich die Schlange von Ihnen runterwickelte. Heiß genug, um einen Mann in Flammen aufgehen zu lassen.«
    Ihre Hände rutschten weg, dann bekam sie das sich protestierend windende Reptil besser in den Griff. Die Hälfte von Squeezes beachtlicher Länge löste sich von Cains Arm. Die andere Hälfte nicht.
    »Ich bin bereit, wenn ihr’s seid«, sagte Billy.
    »Warte noch«, stöhnte Shelley.
    »Passen Sie auf«, warnte Cain lachend. »Er - zu spät.«
    Triumphierend schlang Squeeze sich einmal um Shelleys Arm. Doch mit einer raschen Armbewegung wickelte sie Squeeze wieder ab, so dass nun drei Viertel der Schlange frei waren.
    Das letzte Viertel jedoch war fest, sehr fest sogar, um Cains Arm geschlungen.
    »Was macht ein nettes Mädel wie Sie mit einer solchen Schlange?«, erkundigte er sich grinsend.
    Sie warf ihm einen fassungslosen Blick zu, pustete sich das Haar aus dem Gesicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher