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Stützpunkt Roter Stern

Stützpunkt Roter Stern

Titel: Stützpunkt Roter Stern
Autoren: Alfred Bekker
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Einheiten ließen sich in etwa vorausberechnen und so auch die Punkte, an denen sich der Raketenkurs und der Kurs eines Angreiferschiffs schnitten.
    Der Großteil der Raketen wurde natürlich von den Nahbereichsgrasern der Kridan getroffen und zerstört. Aber selbst wenn nur ein kleiner Teil der Lenkwaffen sein Ziel erreichte, war das schon ein Erfolg. Und da die Raketen im kosmischen Maßstab gesehen winzigste Objekte waren, die trotz ihrer Antriebssignatur nicht ganz leicht zu orten waren, konnte man davon ausgehen, dass zumindest einige von ihnen auch ins Schwarze trafen.
    Oder zumindest so nahe herankamen, dass sie bei einer Explosion, die durch die Bekämpfung mit kridanischen Graserstrahlen ausgelöst wurde, immer noch erheblichen Schaden an dem angreifenden Kridan-Schiff anzurichten vermochten.
    Eines der Kridan-Schiffe wurde durch eine Rakete voll getroffen. Es platzte auseinander und die glühenden Trümmerteile irrlichterten wie Sternschnuppen durch das All. Eine weitere Rakete wurde von den Kridan nicht früh genug bemerkt. Der Breitband-Graserstrahl brachte die Rakete zur Explosion. Die Außenhülle des Kridan-Schiffs wurde auf einer Länge von zehn Metern aufgeschmolzen. Brände breiteten sich im Inneren des Schiffs aus. Wenig später war es manövrierunfähig. Mit einem chaotisch schlingernden Kurs drang es in jene Zone ein, die bereits von den Gauss-Geschützen der Star Corps-Schiffe erfasst werden konnte. Die Gauss-Projektile durchlöcherten es wie einen Schweizer Käse. Die Wuchtgeschosse drangen in die Außenhülle ein und zogen Kanäle mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern mitten durch das Schiff. Die meisten dieser auf halbe Lichtgeschwindigkeit beschleunigten Projektile traten auf der den Star Corps Einheiten abgewandten Seite des Schiffs wieder aus – jetzt auf 0,24 LG abgebremst. Damit waren sie immer noch schnell genug, um auch noch weitere Objekte zu durchschlagen, falls sich diese in der Nähe befanden.
    Die Kridan nutzten den taktischen Vorteil einer weit auseinandergezogenen Angriffsformation, die dem Geschosshagel der Star Corps-Schiffe einfach weniger Angriffsfläche bot. Außerdem hielten sie sich möglichst nur am Rand jener Zone auf, in der die Salven der Star Corps Einheiten ihre volle Feuerkraft entfalten konnten. So flogen die Kridan keinen einfachen Frontalangriff. Die meisten Kurse der Angreifer glichen einer Kurve. Man näherte sich den Verbänden der Solaren Welten zunächst an und nahm dann einen gebogenen Kurs. Eine Kurve, die so eng wie möglich sein musste – das Maximum dessen, was die momentane Geschwindigkeit des Kridan-Schiffes in dieser Hinsicht gerade erlaubte. Bestenfalls konnte das eine Art Hyperbel-Bahn ergeben. Ziel war es dann, so schnell wie möglich die gefährliche Zone wieder zu verlassen, in der ihnen die Projektile gefährlich werden konnten. Nachdem sie dann einen Bogen geflogen waren, griffen sie erneut an.
    Dieses taktische Verhalten war in den mittlerweile zahllosen Gefechten, die sich Star Corps-Schiffe inzwischen mit den Streitkräften des Heiligen Imperiums geliefert hatten, immer wieder zu beobachten gewesen. In den taktischen Stäben des Star Corps wurde das Manöver auch mitunter als Standard-Geier-Sturzflug bezeichnet, was auf höherer Ebene nicht so gern gehört wurde.
    Trotz der Tatsache, dass man es bei den Kridan mit einem unbarmherzigen Gegner zu tun hatte, der keinerlei Kompromisse einging und sich auf einer heiligen Mission wähnte, wollte man jedoch jeden Anflug von Rassismus vermeiden. Auch und gerade im Star Corps.
    Dutzende von Kridan-Schiffen flogen dieses Manöver und sorgten dabei für einen möglichst großen Abstand untereinander, ständig mit ihren Graserkanonen feuernd.
    Die TAMERLAN, ein Zerstörer, der sich auf der Steuerbordseite der TARRAGONA in der Formation der bei D 334 positionierten Star Corps Flottille eingeordnet hatte, wurde von einem Graserstrahl voll erwischt. Ein zweiter Strahl – abgegeben von einem anderen Angreifer-Schiff – erfasste es ebenfalls. Captain Brenda McClellan blieb noch nicht einmal mehr Zeit für einen Notruf, geschweige denn dafür, Rettungskapseln oder gar Landefähren auszusetzen. Die Außenhülle der TAMERLAN wurde auf breiter Front aufgeschmolzen. Wolken aus kondensierender Atemluft traten ins All aus. Dann brachen Brände aus, fraßen sich in rasender Geschwindigkeit durch das Schiff. Die TAMERLAN explodierte, verwandelte sich in eine künstliche Sonne. Ein Leichter Kreuzer in
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