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Stützpunkt Roter Stern

Stützpunkt Roter Stern

Titel: Stützpunkt Roter Stern
Autoren: Alfred Bekker
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Vorsitzenden des Hohen Rates, November 2251
     
    Während sich im Sol-System die Invasion der Msssarrr ereignete und die Solaren Welten ihre dünne Existenzbasis beinahe durch einen Putsch selbst zerstörten, wurde bei New Hope verzweifelt um den Bestand dieses fragilen Sternenreichs gekämpft. Heute wissen wir, dass uns die Starr durch ihre Unterstützung des Putsches erst in die Lage brachten, dass wir uns von ihnen helfen lassen mussten.
     
     
    Commodore Minton Derreks in einem
    Referat zur sicherheitspolitischen Lage
    der Solaren Welten während
    einer Sitzung des zentralen
    Verteidigungsstabes des Sol-Systems.
    Die Aufzeichnung erfolgte illegal
    und durch Unbekannte.
    Sie war vom 3.3.2237 bis 4.6.2238
    im Mediennetz zu finden:
     
    Auch ohne den Putsch hätte die Msssarrr-Invasion das Ende der Solaren Welten bedeutet. Die Starr haben uns geholfen. Seien wir ihnen dankbar.
    Aber es wäre vollkommen naiv anzunehmen, sie würden uns dafür nicht irgendwann die Rechnung präsentieren.
    Im Moment können wir uns damit herausreden, dass die Kridan-Gefahr noch lange nicht gebannt ist und wir mit weiteren Angriffswellen des Heiligen Imperiums rechnen müssen. Wir können weiter ins Feld führen, dass es durchaus auch im Interesse des Arashlan liegt, dass die Solaren Welten ein stabiles Bollwerk gegen das Kridan-Reich bilden, da ansonsten absehbar wäre, dass sich der Kreuzzug dieser fanatisch religiösen Rasse früher oder später auch gegen die Starr richten würde.
    Sehen wir den Gegebenheiten realistisch ins Auge: Die Menschheit war nicht in der Lage, ihre Sicherheit aus eigener Kraft zu gewährleisten und auch wenn sich derzeit die politische Klasse noch scheut, dies offen auszusprechen, bringt uns das in eine gewisse Abhängigkeit.
    Ich sehe auf Dauer keine realistische Möglichkeit, die Solaren Welten aus dem Konflikt zwischen dem J'ebeem-Reich und den Starr herauszuhalten.
    Als besonders unglücklich empfinde ich die Tatsache, dass wir die Entscheidung, auf welche Seite des Konfliktes wir uns stellen, nicht selbst treffen konnten. Denn – wie immer ein künftiges Engagement der Solaren Welten zugunsten des Arashlan auch aussehen mag – die Menschheit wird damit in diesem Konflikt den Aggressor und nicht den Angegriffenen unterstützen. Das spricht den Werten, auf denen der Bund der Solaren Welten und die Verfassungen seiner Mitgliedsplaneten aufgebaut sind, Hohn.
    Ich weiß, dass ich damit weit in die Zukunft vorausgreife. Aber wenn Aggression unterstützt wird, ist das nicht nur in unserem Verhältnis zu anderen extraterrestrischen Völkern bedenklich – ich denke da an das noch fragile Bündnis (falls dies denn überhaupt der richtige Ausdruck sein sollte) mit den Mantiden, auf deren weiteren Willen zur friedlichen Koexistenz wir angewiesen sind.
    Ich denke, dass die Unterstützung von militärischer Aggression für die Zukunft auch ein nicht zu unterschätzender Sprengsatz für das Binnenverhältnis der Mitgliedsplaneten untereinander sein kann.
    Die Gegensätze einzelner Planeten oder Planetengruppen – ich nenne hier nur stellvertretend die Drei Systeme mit Genet an der Spitze – zu den Institutionen und der Gesetzgebung des Bundes, sind schon heute kaum zu übersehen. Und ich fürchte, wir werden den Tag erleben, an dem Teile der Solaren Welten aus dem Bund herausbrechen und sich Menschen von unterschiedlichen Welten in einem militärischen Konflikt gegenüberstehen, weil sie glauben, ihre Vorstellungen von Recht und Unabhängigkeit mit Gewalt durchsetzen zu können.

 
Kapitel 1 – Nach der Schlacht ist vor der Schlacht
     
    Das Zentrum der Kampfformation von Star Corps-Schiffen bildete eine Einheit der Dreadnought-Klasse. Zylinderförmig war sie, wie nahezu alle Schiffe im Star Corps of Space Defence, die während des ersten Kridan-Krieges verwendet wurden. Der 834m lange Dreadnought trug den Namen TARRAGONA und stand unter dem Kommando von Commodore Ray Malmgren. 421 Gauss-Geschütze besaß die TAREAGONA an jeder ihrer vier Breitseiten oben, unten, rechts und links. Flankiert wurde sie von einigen Kreuzern, Zerstörern und Leichten Kreuzern.
    Zusammen bildeten sie einen kompakten Verband, der sich in der Nähe des Zwergplaneten New Hope D 334 formiert hatte. New Hope war das wichtigste System am Rande des sogenannten Niemandslandes zwischen dem von den Solaren Welten beanspruchten Territorium und der sich ständig ausdehnenden Grenze des Heiligen Imperiums der vogelartigen Kridan. Milliarden
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