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Stützpunkt Roter Stern

Stützpunkt Roter Stern

Titel: Stützpunkt Roter Stern
Autoren: Alfred Bekker
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es durchaus möglich, eine Kurve zu fliegen, die eine relativ rasche Rückkehr zum Ausgangspunkt des Manövers bei D 334 gewährleistete. Denn dieser Punkt musste unbedingt gehalten werden. In den strategischen Überlegungen des Star Corps Kommandostabs für das New Hope System spielte er eine entscheidende Rolle bei der Sicherung des gesamten inneren Bereichs dieses Sonnensystems.
    Die TARRAGONA durfte sich daher nicht allzu weit von D 334 entfernen, zumal die Evakuierungen ansonsten vielleicht auf längere Sicht nicht durchgeführt werden konnten, sobald sich die Kridan-Schiffe wieder geordnet hatten oder eine neue Angriffsflottille auftauchte.
    Und letzteres war genau in diesem Moment der Fall. Der Ortungsoffizier der TARRAGONA meldete Commodore Ray Malmgren das Auftauchen von insgesamt zwei Dutzend Kridan-Raumern in einem Abstand von 2 AE in senkrechter Richtung zur Systemebene.
    Dieser Verband näherte sich also gewissermaßen »von oben«, wenn man die Ausrichtung der künstlichen Schwerkraft an Bord des Dreadnought-Schlachtschiffs in dieser Hinsicht als Maßstab nahm.
    Die TARRAGONA kehrte also zurück. Einzelne Kridan-Einheiten aus dem mehr oder minder zersprengten Verband näherten sich dem Cordon der Kreuzer und Zerstörer.
    Hier und da gab es Treffer auf beiden Seiten. Ein Kridan-Schiff wurde zerstört, den anderen gelang es, sich wieder zu entfernen, ehe sie den Gauss-Geschützen der Star Corps-Einheiten zu nahe kamen. Es machte sich nun bemerkbar, dass die Trefferwahrscheinlichkeit bei vereinzelten Kridan-Einheiten ungleich geringer war, als wenn man eine ganze Formation von Angreifern vor sich hatte. Mit dieser Strategie der Nadelstiche versuchten die Taktiker der Kridan offenbar die verbliebene Restflotte bei D 334 so lange zu beschäftigen, bis die frischen Einheiten den Ort des Kampfgeschehens erreicht hatten.
    Die Cordon-Formation der Star Corps Einheiten auseinandersprengen oder den Verband vertreiben konnten diese einzelnen Einheiten nicht. Aber sie waren sehr wohl dazu in der Lage, zu verhindern, dass die Star Corps-Schiffe bei D 334 eine zur Abwehr der neuen Angreifer besser geeignete Formation einnehmen konnten.
    Schwere Schäden wurden indessen vom Zerstörer MONTGOMERY gemeldet. Das Schiff hatte einen Graserstrahl in die Triebwerkseinheit bekommen. Der Bergstrom-Antrieb hatte nichts abbekommen, dafür war der Ionenantrieb hinüber. Ein Brand fraß sich jedoch in benachbarte Sektoren voran und es war noch nicht klar, ob das Schiff aufgegeben werden musste oder eventuell gerettet werden konnte. Das hing davon ab, ob es gelang, ein Übergreifen des Brandes auf die Sektion der Energieerzeugung zu verhindern.
    Die TARRAGONA änderte den Kurs. Sie flog nun nicht mehr auf direktem Weg auf D 334 zu, sondern hielt auf einen Rendezvouspunkt zu, den auch die gerade aus dem Zwischenraum getretenen Kridan-Schiffe erreichen würden.
    Das Schlachtschiff schickte sich auf diese Weise an, den angreifenden Einheiten den Weg abzuschneiden und zu einem Zeitpunkt die Konfrontation zu suchen, in dem die Spreizung des Verbandes noch nicht so weit fortgeschritten war.
    Der Kommandant dieser Kridan-Flottille schien ein außergewöhnliches taktisches Genie zu sein, denn er erfasste diese hinter der Kursänderung der TARRAGONA stehende Absicht recht schnell.
    Er gab daher den Befehl, die Spreizung schon sehr viel früher vorzunehmen, als dies normalerweise bei angreifenden Kridan-Verbänden der Fall war.
    Die Kridan-Raumer strebten auseinander und entfernten sich so weit es ging voneinander. Die Flagg-Einheit ihres Verbandes berechnete dabei die Kurse, die die einzelnen Schiffe zu nehmen hatten, um jeweils Positionen mit maximaler Entfernung voneinander zu erreichen.
    Durch diese vorzeitige Spreizung des Kridan-Verbandes verlängerte sich jedoch für so gut wie alle Schiffe dieser Flottille der Weg bis D 334.
    Sie würden länger brauchen, um den Ort des Kampfgeschehens zu erreichen, später eingreifen können und vor allem wären ihre Angriffe nicht so massiert.
    Die Taktik Malmgrens hatte also schon jetzt bis zu einem gewissen Grad Erfolg.
    Der Rendezvouspunkt änderte sich natürlich geringfügig durch die Kursänderungen der Kridan-Schiffe. Vor allem war es schwieriger zu berechnen, wo die TARRAGONA vermutlich auf die größte Anzahl von gegnerischen Schiffen treffen würde, wobei es immer darauf ankam, wie viele davon auch tatsächlich im Hochwirkungsbereich ihrer Gauss-Geschütze waren.
    Um so etwas zu errechnen,
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