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Stürmische Romanze

Stürmische Romanze

Titel: Stürmische Romanze
Autoren: SHARON KENDRICK , Pößneck GGP Media GmbH
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als würden sie in der Luft hängen.
    „Sie wurden vor langer Zeit erbaut, um Eindringlinge fern zu halten“, erklärte Giovanni.
    „Wohin fahren wir denn?“ fragte Kate.
    „Zum Lago di Pergusa. Dort am See wurde der Legende nach Persephone entführt.“
    Kate rief sich die alte sizilianische Sage wieder ins Gedächtnis, als Giovanni den Wagen um den See lenkte. Zu ihrer Enttäuschung führte fast direkt am Ufer eine breite Straße entlang. Und auf dem See selbst wimmelte es von Menschen, die Wasserski und mit Motorbooten fuhren.
    Giovanni parkte den Wagen. Eine Weile saßen sie schweigend da, und Kates Herz klopfte wie wild.
    „Wie gefällt dir meine Insel, Kate?“ Giovanni hätte nur zu gern gewusst, was in Kate vorging. Doch ihre Miene war undurchdringlich.
    „Ich hätte mir gewünscht, unter anderen Umständen hierher zu kommen.“
    „Hast du dich zumindest ein wenig erholt?“ fragte er sanft.
    Bis es ihr besser geht.
Wieder musste sie an Giovannis Worte denken, die er damals zu Lucy gesagt hatte.
    „Ja, sehr gut. Ich hatte ja auch nicht viel Zeit, mich mit der Schwangerschaft zu beschäftigen, bevor …“ Sie atmete tief ein und fuhr fort: „Vielleicht hat mir das geholfen.“
    „Ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen und vieles ungeschehen machen, Kate.“
    Sie wandte sich zu ihm um, und ihre grünen Augen wirkten unnatürlich groß. „Alles?“ fragte sie mit bebender Stimme.
    Giovanni schüttelte den Kopf. „Nein, nur die Momente, in denen ich wütend oder ungeduldig mit dir war.“ Er blickte ihr tief in die Augen.
    Eine leise Hoffnung regte sich in Kate. „Und die guten Momente?“ fragte sie leise.
    Sein ganzes Leben lang hatte Giovanni seine Gefühle für sich behalten. Doch plötzlich hatte er den Wunsch, sie Kate mitzuteilen. „Am liebsten würde ich sie immer wieder erleben“, erwiderte er sanft. „Schon als ich dich das erste Mal sah, verspürte ich …“
    „Lust.“ Kate biss sich auf die Lippe.
    Giovanni schüttelte den Kopf. „Nein, es war nicht Lust,
cara
, sondern etwas, das ich noch nie zuvor empfunden habe.“
    „Nicht einmal mit Anna?“
    „Nein.“ Giovanni wusste, er musste ihr die Wahrheit sagen. „Anna und ich respektierten und mochten uns sehr. Und wir haben uns beide eine glückliche Ehe gewünscht.“ Er zuckte die Schultern. „Aber im Leben kommt es nun einmal oft anders als geplant. Als ich dich kennen lernte, wurde mir klar, dass es Gefühle gibt, gegen die Vernunft machtlos ist.“
    Kates Herz schlug heftiger. „Was für Gefühle meinst du?“
    Giovanni schwieg eine Weile, die ihr wie eine Ewigkeit erschien. „Ich meine natürlich Liebe,
cara“
, gestand er leise.
    Unfähig, etwas zu sagen, blickte Kate ihn an. Sie wagte kaum, seinen Worten zu glauben.
    „Ich liebe dich, Kate.
Ti vogghiu beni.
Ich brauche dich an meiner Seite und in meinem Herzen. Für immer.“
    „O Giovanni.“ So lange hatte Kate sich danach gesehnt, ihn diese Worte sagen zu hören. Und plötzlich liefen ihr Tränen über die Wangen.
    „Warum weinst du denn,
cara
?“
    „Ich … ich habe geglaubt, du würdest mich nicht mehr wollen“, antwortete sie schluchzend. „Du hast mich nicht mehr berührt, seit …“
    „Seit du das Baby verloren hast?“ fragte Giovanni ernst. „Ich habe mir bittere Vorwürfe gemacht. Wenn ich damals nicht mit dir geschlafen hätte …“
    „Aber es wäre vielleicht auch sonst passiert.“
    „Das weiß ich jetzt auch.“ Zärtlich trocknete er ihr die Tränen. „Maria hat mir geholfen, die Dinge zurechtzurücken.“
    Kate hätte niemals gedacht, dass er mit seiner Tante über solche persönlichen Dinge reden würde.
    „Maria hat gemerkt, dass mich etwas quälte“, erklärte er. „Und sie hat auch bemerkt, dass uns sehr starke Gefühle verbinden, die wir um keinen Preis aufs Spiel setzen dürfen. Sie machte mir klar, dass einige Dinge auch ohne unser Zutun passieren.“
    „Ich hätte dir niemals solche Schuldgefühle machen dürfen“, sagte Kate stockend. „Aber ich verspürte selbst so tiefen Schmerz, dass ich dir nicht helfen konnte. Und du wirktest so kühl und distanziert. Nach der Fehlgeburt hast du mich nicht ein einziges Mal berührt.“
    „Ich hatte Angst, du würdest mich wegstoßen.“
    Unter Tränen lächelte Kate. „Und ich dachte, du würdest mich nicht mehr begehren.“
    Liebevoll blickte Giovanni sie an. „Ich möchte alles, was du mir zu geben bereit bist“, erwiderte er ernst.
    „Dann nimm meine Liebe,
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