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Stürmische Romanze

Stürmische Romanze

Titel: Stürmische Romanze
Autoren: SHARON KENDRICK , Pößneck GGP Media GmbH
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darin, deine wahren Gefühle zu verbergen. Die ganze Zeit spielst du mir gegenüber den zuvorkommenden, höflichen Gastgeber, während du eigentlich …“ Kate verstummte. Sie hatte ihre Gefühle nicht mehr unter Kontrolle und befürchtete, in Tränen auszubrechen.
    „Kate …“
    Heftig schüttelte sie den Kopf. „Vielleicht habe ich es auch nicht besser verdient. Schließlich habe ich ihr wirklich etwas Furchtbares angetan und …“
    „Nein,
ich
habe ihr etwas angetan“, unterbrach Giovanni sie energisch, „und ich bin dafür verantwortlich. Du wusstest damals ja gar nichts von Anna. Ich hätte dir niemals die Schuld für meine Schwäche geben dürfen.“
    Schwäche
? dachte Kate. Ich werde dir zeigen, wie stark ich bin! „Ich weiß nicht, ob ich in der Lage sein werde, mit deinen Eltern zu essen“, sagte sie ruhig. „Würden Sie dadurch nicht in einen Konflikt geraten? Und wäre Anna nicht furchtbar wütend?“
    „Das bezweifle ich.“
    Entgeistert blickte Kate ihn an. „Du meinst, es würde Anna gefallen, wenn sich ihre zukünftigen Schwiegereltern und die Geliebte ihres Verlobten anfreunden?“
    Giovanni runzelte die Stirn. „Ich möchte nie wieder hören, dass du dich so bezeichnest.“ Jetzt ist es genug, dachte er. Am liebsten hätte er Kate an sich gezogen. Doch sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah ihn empört an. „Kate, Anna wird meinen Bruder heiraten.“
    Kate blickte ihn an, als wollte sie ihren Ohren nicht trauen. Und er konnte es ihr nicht verdenken. Ihm selbst war es ja kaum anders ergangen.
    „Ich habe dir doch erzählt, dass er in Rom arbeitet. Dort hat Anna ihn getroffen und …“ Er zuckte die Schultern und lächelte. „Es stellte sich heraus, dass Guido und sie füreinander bestimmt sind. Mit ihm ist Anna glücklicher als jemals zuvor.“
    Kate war hin- und hergerissen zwischen Verwirrung und unbändiger Freude. Doch dass Giovanni sich nicht mit Anna aussöhnen würde, bedeutete noch lange nicht, dass er sie, Kate, wollte.
    „Seit wann weißt du das?“ fragte sie leise.
    Er blickte ihr in die Augen. „Seit dem Tag, an dem ich nach London kam …“ An jenem Abend hatte er sich gefühlt, als wären plötzlich die Fesseln von ihm abgefallen. Annas neues Liebesglück hatte ihn frei gemacht.
    „Hat es dich in deinem Stolz verletzt?“ fragte Kate kühl.
    Giovanni zog die Augenbrauen hoch und überlegte, ob er sie mit einem Kuss bestrafen sollte. In diesem Moment klingelte es an der Tür. Er seufzte und erhob sich.
    Kate stand ebenfalls auf und strich ihr Kleid glatt. Mit einem Mal war ihr kalt. Vielleicht hatte sie Angst davor, Menschen zu treffen, die sie sicher nicht mögen würden. Vielleicht lag es aber auch an dem Gespräch mit Giovanni.
    Was seine Familie betraf, so hatte Kate sich offensichtlich getäuscht, wie sie wenig später feststellte. Allerdings betrachteten seine Mutter und die beiden Tanten sie bei der Begrüßung prüfend.
    Kate wurde der Platz zwischen Giovannis Vater und dessen Schwester Maria zugewiesen, die eine äußerst sympathische, warmherzige Frau mit ausgeprägtem Sinn für Humor war. Zu essen gab es
Pasta alla Norma
, ein traditionelles Gericht aus dem Osten Siziliens. Angeblich war es nach der Bellini-Oper benannt worden, wie Giovanni Kate erzählte, während er seiner Tante Wein einschenkte.
    „Wie ich höre, kennen Sie Lady St. John“, sagte Giovannis Mutter.
    Kate schluckte nervös. „Ja. Ich habe ihr Haus und ihre Londoner Wohnung neu eingerichtet.“
    „Sie spricht mit großer Anerkennung von Ihnen.“ Mrs. Calverri lächelte. „Wir haben uns vor langer Zeit kennen gelernt. Mein Onkel arbeitete damals in der Botschaft in Rom und Lady St. Johns Vater ebenfalls. Gemeinsam haben wir einen wundervollen Sommer verbracht!“
    Zum Nachtisch gab es
Cannoli
, mit Ricotta und kandierten Früchten gefüllte Teigröhrchen. Michelina brachte frischen Kaffee und zog sich danach zurück. Maria wandte sich an ihren Neffen: „Würdest du mir deinen wunderschönen Garten zeigen, Giovanni? Ich bin schon so lange nicht mehr dort gewesen“, sagte seine Tante, hakte sich bei ihm ein und ging mit ihm nach draußen in die Sonne.
    Der Garten der Villa war wunderschön. Giovannis alter Gärtner pflegte ihn voller Stolz und Liebe. Es gab blaugrüne Zypressen, die ihre Baumspitzen in den Himmel streckten. Die sattgrünen Büsche bildeten einen reizvollen Kontrast zu den unzähligen exotischen Blumen auf dem perfekt gepflegten Rasen. Im Februar war
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