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Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)

Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)

Titel: Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)
Autoren: Kathryn Caskie
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knickste flüchtig. »Vielen Dank, Mylady.«
    Lady Letitia wandte sich zum Gehen, doch dann blieb sie stehen und schaute noch einmal zurück zu Jenny. »Es ist bitterkalt. Zieh dich warm an - ach, warum nimmst du nicht Lady Violas pelzgefütterten Mantel? Ich sage ihr Bescheid, dass du ihn dir borgst. Wir wollen schließlich nicht, dass du
und das Kind …« Sie verstummte abrupt und starrte Jenny an. »Nun, wir wollen schließlich nicht, dass du dir eine Erkältung holst.«
    »Nein, Mylady. Vielen Dank.«
    Sobald Lady Letitia das Zimmer verlassen hatte, kehrte Jenny ans Fenster zurück und schaute hinaus auf die vereiste Landschaft. Natürlich führten die Feathertons wieder irgendetwas im Schilde. Aber sie konnte ihrer Herrschaft gegenüber nicht ungehorsam sein.
    Es spielte auch keine Rolle. Ein leises, wehmütiges Lächeln stahl sich auf Jennys Lippen. Was immer es war, es wäre der Mühe wert, schon allein, um Lady Violas herrlichen hermelingefütterten, königsblauen Mantel tragen zu dürfen. Jenny drehte sich um und eilte die Treppe hinunter.
     
    Es war schon fast dunkel, als die Equipage Laura Place erreichte. Als sich die Tür auf das Klopfen des Lakaien hin auftat, führte Lord Argylls Butler, Winston, Jenny durch das Haus zu einer großen Terrassentür.
    »Da bist du ja, Jenny!«, erscholl Merediths aufgeregte Stimme, während das Mädchen mit Edgar im Schlepptau den Flur entlanggelaufen kam.
    Jenny sah Meredith streng an. Wenn sie sich beeilten, würde sie Callum vielleicht nicht einmal sehen und ihrem Herzen damit ein wenig von der Qual ersparen. »Sie werden zu Hause erwartet, Miss Meredith. Ich bin gekommen, um Sie abzuholen.«
    Meredith lachte nur. »Ehrlich gesagt, nein, Jenny. Du bist gekommen, um mit Lord Argyll zu sprechen. Ich war nur das Mittel zum Zweck, um dich hierher zu locken.«
    »Wie bitte?« Jenny schnürte sich der Magen zusammen, als sie spürte, wie die gut geölte Falle der Feathertons zuschnappte.

    Meredith legte ihren Arm um Jennys Taille und zog sie an sich. »Ich gehe jetzt heim, aber Edgar wird hierbleiben, unten in der Küche … du weißt schon, um den Anstand zu wahren.«
    Jenny machte große Augen. »Aber ich kann nicht … nicht jetzt.«
    Doch es war zu spät. Meredith war schon an der Haustür und winkte zum Abschied, während sie zur Kutsche ihrer Tanten eilte.
    »Miss Penny«, sagte Winston und deutete auf die Terrassentür. »Mylord erwartet sie im Garten.«
    Im Garten? Bei diesem Wetter ?
    Doch als Winston die Terrassentür öffnete, trat sie gehorsam hinaus. Flackerndes Licht zu ihrer Rechten zog ihren Blick an, und als sie den Kopf umwandte, wurde sie eines wahrlich atemberaubenden Spektakels ansichtig.
    Weiße Kerzen von der Art, die man beim feinsten Kerzenzieher in der Trim Street bekam, säumten beide Seiten eines Gehwegs, der zu einem hell erleuchteten Kreis führte, um den wohl zwanzig lodernde Kohlebecken aufgestellt waren.
    Die Flammen in den Kohlebecken züngelten so hoch, dass eine undurchsichtige Wand aus strahlend goldenem Licht es Jenny unmöglich machte, in den Kreis hineinzuschauen.
    Ihre Neugier gewann die Oberhand über ihre Beklommenheit, und sie schritt vorsichtig den glitzernden, eisverkrusteten Pfad entlang, durch die schmale Öffnung zwischen zwei Kohlebecken hindurch und schließlich in den Kreis aus Licht hinein.
    Oh … mein … Gott . Jenny verschlug es die Sprache, und sie konnte nichts weiter tun, als auf die Märchenwelt zu starren, die sich vor ihr auftat.
    Vier eisüberzogene Kirschbäume, behängt mit winzigen Glaslaternen, bildeten einen leuchtenden sternengleichen
Baldachin aus funkelnden Lichtern über einem für zwei gedeckten Tisch.
    Der von Kerzen beleuchtete Tisch war mit makellosen schneeweißen Blütenblättern weißer Gewächshausrosen bestreut, und wenn ihre Nase sie nicht trog, zierten Kränze aus Orangenblüten zwei Kristallkelche.
    Träumte sie? Jenny blinzelte, dann entschlüpfte ihr ein leises Kichern.
    »Jenny«, ertönte Callums tiefe Stimme direkt hinter ihr, und sie erbebte innerlich, während sie sich ganz langsam zu ihm umdrehte.
    Aus Angst, abermals die Traurigkeit in seinen Augen zu sehen, hob sie nur zögernd ihren Blick, um ihn anzuschauen. Doch statt des Schmerzes, den sie erwartet hatte, sah sie Hoffnung.
    Er holte eine einzelne weiße Rose hinter seinem Rücken hervor und reichte sie ihr. Jenny nahm sie, und die Gefühle, die in ihr hochwallten, drohten ihr die Brust zu sprengen.
    Die zarte Haut um
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