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Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)

Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)

Titel: Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)
Autoren: Kathryn Caskie
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du damit sagen, das ist alles, was du noch an Vorrat hast? Nun, Herzchen, ich an deiner Stelle würde unbedingt mehr von der Prickelcreme machen, und zwar auf der Stelle.«
    »Wieso sollte ich mehr brauchen?« Jenny zog argwöhnisch die Augenbrauen hoch, während eine düstere Ahnung in ihr keimte.
    Annies Ohrläppchen leuchteten feuerrot unter ihrer schneeweißen Morgenhaube. »Nun ja … ich habe ganz zufällig gehört, wie Lady Avery Lady Oliver von ihrer aufregenden Entdeckung
einer Wundercreme erzählt hat. Natürlich wusste ich sofort, dass sie von der Prickelcreme sprach. Und, Jenny, Lady Oliver war sehr interessiert.«
    Jenny bekam einen Schreck, so dass es ihr kalt den Rücken herunterlief. »Du willst damit doch nicht sagen, dass noch andere feine Damen davon wissen? Himmel, das ist ja entsetzlich.«
    »Ach, Jenny, du regst dich ganz unnötig auf. Was ist denn so schlimm daran, wenn eine Zofe sich nebenbei ein kleines Zubrot verdient? Wer weiß, deine Verbindungen zur feinen Gesellschaft könnten dir einen florierenden Handel verschaffen und dir helfen, endlich deine Schulden zu bezahlen.«
    Jenny lachte verächtlich, doch als sie sich den Gedanken langsam durch den Kopf gehen ließ, wurde sie sehr still.
    Du liebe Güte . Die Idee war verlockend, wenn auch ein wenig verrückt. Doch je mehr sie darüber nachdachte, desto reizvoller erschien sie ihr.
    Nein, nein, das Ganze war lächerlich. Sie konnte niemals genügend Creme herstellen, um ihre Schulden zu tilgen - nicht, ohne von ihrer Herrschaft erwischt und entlassen zu werden.
    Oder doch?
    Jenny stand auf, ging zu ihrem Vorratsschrank, öffnete den hölzernen Riegel und spähte hinein. Sie war zutiefst enttäuscht von dem, was sie sah - oder besser von dem, was sie nicht sah. Der Schrank war praktisch leer. Sie würde mehr Bienenwachs brauchen. Viel mehr. Und mehr Tontiegel. Und natürlich musste sie mehr Mitcham-Minze destillieren.
    Es würde viel Arbeit werden.
    Doch sie würde es tun. Wenn sie wirklich hart arbeitete, könnte sie ihren Schuldenberg abgetragen haben, noch bevor die letzte Frühlingsknospe ausgetrieben hatte. Sie hatte schließlich Verbindungen zur feinen Gesellschaft.

    »Jenny, hörst du mir noch zu?«
    Sie blickte verständnislos auf.
    »Ich muss bei Bartleby’s vorbeischauen und ein paar Bänder für meine Lady abholen. Willst du mitkommen?« Annie nahm sich eine Münze vom Tisch und schnippte sie in die Luft. Sie grinste, als Jenny blitzschnell ihre Hand ausstreckte und die Münze auffing, bevor sie wieder auf den Tisch fiel.
    »Warum nicht.« Jenny warf das funkelnde Geldstück auf den Haufen, dann schob sie mit einer geschickten Bewegung alle Münzen zurück in den Seidenbeutel. Sie schaute auf und strahlte.
    Annie lachte. »Dem Ladenbesitzer werden die Augen übergehen, wenn du mit dem ganzen Geld etwas von deinen angeschriebenen Schulden abbezahlst .«
    Jenny schnitt verlegen eine Grimasse. »Vielleicht nicht mit dem ganzen Geld. Ich denke, ich werde beim Apotheker vorbeigehen und ein paar neue Zutaten besorgen.«
    Annie sah sie mit großen Augen aufgeregt an. »Bedeutet das, dass du es wirklich tun wirst - einen richtigen Handel anfangen?«
    »Einen Handel? Oh, ich weiß nicht.« Jenny ging zu den Kleiderhaken an der Wand und setzte sich ihre neue Samtkappe auf, dann zog sie sich schwungvoll ihre perfekt dazu passende Pelisse über. »Aber es kann nicht schaden, ein paar zusätzliche Töpfe der … Prickel creme zur Hand zu haben, oder was meinst du?«
    Jenny und Annie hielten sich die Hände vor den Mund, damit die Herrschaft ihr Kichern nicht hören konnte, und eilten zur Tür hinaus Richtung Milsom Street.
     
    »Der Mann ist einfach unmöglich!« Jenny schlug lautstark die Ladentür von Bartleby’s hinter sich zu. »Ich habe ihm fast das ganze Geld gegeben, und er hat mir trotzdem nicht erlaubt,
die Perlenohrringe anschreiben zu lassen.« Jenny schaute neidisch auf Annies sorgfältig eingewickeltes Paket mit den Bändern.
    Annie stopfte das Paket in ihren Korb und deckte es mit dem Leinentuch zu, so als wolle sie es vor Jennys Blicken verbergen. »Du musst ihm eine ganz schöne Stange Geld schulden.«
    Jenny zuckte mit den Achseln. »Kann sein. Aber ich bin eine Stammkundin. Er sollte mehr Vertrauen haben.«
    »Darf ich fragen … wie viel genau schuldest du ihm denn?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe all seine Mahnungen in den Abfalleimer geworfen. Schließlich muss er mich wirklich nicht daran erinnern, dass ich ihm
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