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Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)

Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)

Titel: Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)
Autoren: Kathryn Caskie
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Geld schulde. Es ist ja nicht so, als hätte ich es vergessen.«
    »Und dann ist da noch Smith and Company, vergiss das nicht. Was hast du da noch anschreiben lassen?«
    »Einen Muff aus schwarzem Bärenfell. Du solltest dir auch einen kaufen. Die sind in dieser Saison wirklich der allerletzte Schrei.« Jenny runzelte die Stirn, während sie weitergingen. »Ich hätte ihn heute tragen sollen. Der hätte meine Hände gewärmt wie ein Kaminfeuer.«
    Annie seufzte. »Und dann ist da der Juwelier im Lower Walk - vier Granatknöpfe waren es dort, oder nicht?«
    »Nun, du musst aber zugeben, dass die ein Schnäppchen waren. Ich muss nur die Perlmuttknöpfe gegen die Granatknöpfe austauschen, und mein graues Kleid ist wie verwandelt. Ich habe durch den Kauf dieser Knöpfe glatt das Geld für ein neues Kleid gespart. Das nenne ich gutes Haushalten.«
    Annie baute sich vor Jenny auf und fasste sie bei den Schultern. »Schau dich doch nur an, Jenny. Wir gehen zum Einkaufen, und du trägst eine Pelisse aus apfelgrünem Kaschmir
mit Satinbesatz! Warum tust du das? Was brauchst du feine Kleider und glitzernden Tand? Du verschwendest das wenige Geld, das du verdienst, für diese Kinkerlitzchen. Du bist die Zofe einer Lady, Jenny. Keine wirkliche Lady.«
    »Doch, das bin ich.« Jenny packte Annies Handgelenke und stieß sie von sich weg. »Oder zumindest wäre ich das gewesen … wenn mein Vater Mama geheiratet hätte. Er war nämlich ein hochgeborener Gentleman, musst du wissen.«
    »Ja, das weiß ich. Aber, Herzchen, er hat deine Mutter nicht geheiratet, und du bist keine Lady, da kannst du dich noch so fein anziehen und mit Schmuck behängen.«
    Jenny wollte gerade eine wütende Antwort geben, als die Sonne gleißend von etwas Großem, Glänzendem reflektiert wurde und sie blendete.
    Als ihre Augen sich wieder erholt hatten, sah Jenny vor sich die eleganteste und zweifellos prächtigste Kutsche, der sie je in Bath begegnet war - oder sogar in London.
    »Schau doch nur, Annie. Hast du je etwas so Großartiges gesehen?« Jenny bewegte sich wie in Trance auf die Kutsche zu, so als würde sie magisch von ihr angezogen. »Komm, ich muss hineinschauen.«
    »Jenny, nein .« Annie deutete mit einem Nicken auf das vordere Gespannpaar ebenholzschwarzer Pferde. »Der Lakai. Er wird dich aufhalten.«
    »Ach, verflixt. Du kannst ihn für mich ablenken. Komm schon, Annie, sieh es als Freundschaftsdienst und beschäftige ihn, während ich einen ganz, ganz kurzen Blick hinein werfe, ja?«
    »Jenny, das darfst du nicht.«
    Doch Jennys Stiefelabsatz klapperte bereits auf dem Kopfsteinpflaster, und sie ging direkt auf die Verschlagtür auf der anderen Seite der Kutsche zu.
    Sobald Jenny hörte, wie sich Annies flötende Stimme mit
der des Lakaien vermischte, duckte sie sich ganz tief und schlich um den glänzend lackierten Wagen herum. Auf der anderen Seite angekommen, richtete sie sich auf und spähte mit großen Augen durch das Fenster der Verschlagtür.
    Zu ihrer Freude war die Kutsche leer. Wenn jetzt auch noch die Tür … sie drückte die Klinke herunter, und die Tür ging auf. Jenny lächelte und zwinkerte zum Himmel hinauf, denn dort oben meinte es heute eindeutig jemand gut mit ihr.
    Der Geruch von neuem Leder wallte durch den Spalt heraus, und Jenny sog das würzige Aroma gierig ein. Oh, es übertraf alles, was sie sich erhofft hatte.
    Nachdem die Tür nun schon einmal offen stand, war das doch förmlich eine Einladung, hineinzuschlüpfen, oder etwa nicht? Schließlich schadete es ja niemandem, wenn sie sich einen Moment lang ihren Träumen hingab.
    Jenny schaute sich vorsichtig nach beiden Seiten um. Sobald sie sich vergewissert hatte, dass sie unbeobachtet war, stellte sie ihren Fuß auf das Treppchen und stieg zögernd ein.
    Oh, es war alles schlichtweg atemberaubend. Ihr war fast schwindelig vor Vergnügen, als sie mit den Händen über die mit goldgemusterter, karminroter Seide bespannten Wände strich, deren satte Farbe das dunkle Burgunderrot der Sitze wunderschön zur Geltung brachte.
    Ihre Finger huschten aufgeregt über die Lederpolster, die so weich waren wie frisch geschlagene Butter. Sie ließ sich genüsslich auf die Polster sinken und lehnte ihre Samtkappe gegen die Kopfstütze. »Oh ja «, schnurrte sie. Es war, als würde man auf einer Wolke sitzen.
    Jenny schloss die Augen. Sie stellte sich gerade vor, wie die Kutsche sie geschwind wie der Wind zum Feuer-und-Eis-Ball in die Upper Assembly Rooms trug, als eine strenge
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