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Striptease

Striptease

Titel: Striptease
Autoren: Lindsay Gordon
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entschied ich mich für den Rückzug, um erst einmal meine Gedanken zu ordnen. Zwar starrte Dan weiter in seine Zeitung, aber ich hätte schwören können, dass er nicht eine Zeile las. Ich ging zurück, bis ich wieder im Einstiegsbereich war. Armani war allein im Raum. Er schaute auf, als er mich sah.
    »Es ist alles besetzt«, sagte ich überflüssigerweise.
    Er lächelte.
    Ich erhaschte einen kurzen Blick auf Dan, als sich die Abteiltür hinter mir schloss. Meine Verärgerung war wie weggeblasen. Ich wurde neugierig und starrte Armani im Spiegelglas an und versuchte zu erraten, wie er drauf war. Spielten wir ein Spiel? Es war mir nicht klar, welches.
    Armani hatte sich in ein Buch vertieft. Ich war erneut erstaunt, wie attraktiv er war. Irgendetwas faszinierte mich an ihm. Mir gefiel die Konzentration in seinem Gesicht, während er las. Er war stämmiger, als mir zuvor aufgefallen war. Sein Nacken war ein wenig breit und kurz, und die Arme sahen muskulös aus. Nur die Hände, die das Buch hielten, waren weich und mit langen, schlanken Fingern gesegnet. Passend dazu die perfekt manikürten Nägel.
    Ein plötzliches Schlingern des Zuges oder eine Gleisunebenheit kämen sehr willkommen, dachte ich. All diese Unannehmlichkeiten, für andere Reisende ärgerlich und unbequem, waren geradezu ideal für meine Vorhaben. Schließlich muss sich ein Mädchen irgendwo festhalten, wenn es zu fallen droht, oder? So wünschte ich mir mit aller Kraft, dass der Zug – meinetwegen von einem Erdbeben – erschüttert würde. Die Abteiltür öffnete sich. Völlig unpassend kam ein Mann hereingestolpert, mit viel zu breiten Schultern für öffentliche Verkehrsmittel. Das zwang mich näher zu Armani, damit ich meine Ohren retten konnte, bevor der Koloss sie wegboxte. Er trampelte durch den Raum und hielt kurz an, um ein Sandwich auszupacken. Während er mit der Verpackung kämpfte, machte ich einen hilflosen Eindruck und schmiegte mich noch näher an Armani. So hatte der Kerl mehr Platz für seinen Kampf mit dem Schinken-Salat-Tomaten-Sandwich.
    Ich lächelte Armani entschuldigend an. »Sorry«, wisperte ich, als meine Brust mit ihm Kontakt suchte.
    Ich war sicher, dass er leicht schnaufte, als er zurücklächelte.
    »Kein Problem«, sagte er souverän.
    Und dann schob ich meinen Oberschenkel zwischen seine Beine.
    Armani räusperte sich und verlagerte sein Gewicht. Ich wusste, dass er errötete, kontrollierte es aber nicht. Selbst wenn ich ihm ins Gesicht geschaut hätte, würde er meinen Blick nicht erwidert haben. Stattdessen sah ich zu dem Kerl, der endlich sein Sandwich ausgepackt hatte und sich suchend umsah.
    »Hier«, sagte ich und drückte den Türöffner.
    »Oh, danke. Dachte, es geht automatisch. Danke«, schnaufte er und schüttelte den Kopf wegen seiner Unbeholfenheit.
    Ich verstärkte den Druck meines Schenkels gegen Armanis Schritt. Irgendwie war es rührend.
    »Herzlich willkommen«, sagte ich beiläufig.
    Als der Kerl sich durch die Tür entfernte und Armani und mich allein ließ, ging ich zum Angriff über. Ich drehte mich langsam um und sah, wie Dan mich durch die Glastür beobachtete. Die Zeitung lag ordentlich, in der Mitte gefaltet, auf dem Tisch vor ihm.
    Dan blinzelte mich schadenfroh an, als ich wie zufällig nach hinten gegen Armani fiel. Meine Absätze küssten seine Zehen. Sein harter Penis touchierte meinen Po – das Spiel hatte begonnen. Ich hoffte nur, dass so schnell kein Mitreisender auf die tolle Idee kam, den Speisewagen zu besuchen.
    Ich ruckelte fordernd, aber langsam gegen Armani und widerstand der Versuchung, mich wie eine Nutte zu gebärden.
    Mein unbändiger Wunsch, ihn zu begrabschen und auf der Stelle zu nehmen, schockierte mich. Bei derartigen Aktionen in der Öffentlichkeit bedarf es äußerster Diskretion. Auch wenn wir beide allein im Vorraum waren, so trennte uns nur die Glasschiebetür von den anderen Fahrgästen. Dieser Gedanke allein ließ meine Geilheit wachsen. Aber es rief mir auch in Erinnerung, dass es viel zu riskant war, es mir von ihm besorgen zu lassen.
    Ich bewegte meine Hüfte langsam und rhythmisch mit konstantem Druck. Armani legte seine linke Hand auf die Rückseite meines Oberschenkels. Die Berührung war so vorsichtig und höflich, dass sie kaum spürbar war. Aber sie entzündete auf meiner Haut ein Feuer. Bestätigungssignale, wie ein Stöhnen, eine Berührung oder eine beachtliche Erektion, die deinen Po streift, sind immer eine Erleichterung. Selbst wenn du dir
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