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Striptease

Striptease

Titel: Striptease
Autoren: Lindsay Gordon
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mir jegliche Erfahrung im Knacken von Türen.
    Vermutlich wäre mir auch keine plausible Erklärung eingefallen, hätte man mich dabei ertappt. Eine sechsmonatige Haftstrafe wegen Einbruchs mochte ich nicht riskieren. Ich beließ es deshalb dabei, Robs Taschen nach irgendwelchen vergessenen Beweisen zu durchsuchen und seine Telefonate zu belauschen.
    Eines Abends kam ich aus der Dusche und wollte nach unten gehen. Da hörte ich, wie Rob am Telefon über einen Flug am Abend meines Geburtstags sprach. Ich versteckte mich auf der Treppe, so dass er mich nicht durch die offene Tür des Wohnzimmers entdecken konnte. Ich spitzte meine Ohren und lauerte darauf, dass ein Reiseziel genannt wurde. Aber Rob enttäuschte mich. Er gab nur seine Kreditkartennummer an, bedankte sich und legte auf. Ich kroch die Treppe wieder hoch und schloss lautstark die Badtür. Danach schritt ich ganz normal die Treppe herab.
    Vielleicht plante Rob, dass wir während des Fluges in der Toilette übereinander herfielen, damit wir in den Mile High Club aufgenommen wurden. An unserem Reiseziel würden wir ein Wochenende voller sexueller Höhepunkte erleben. Der Heimflug würde dann genauso wie der Hinflug verlaufen. Ein solches Erlebnis fehlte schließlich noch in unserem Repertoire.
    Ausgefallener wäre vielleicht nur noch, es an Bord des Space Shuttles beim Umkreisen der Erde zu treiben. Aber waghalsig oder lebensmüde waren wir nun doch nicht.
    Je näher mein großer Tag rückte, desto mehr stieg meine Neugierde. Ich war gespannt, welchen Vorwand Rob finden würde, mich samt Gepäck zum Flughafen zu locken. Oder er hatte schon für mich gepackt, um seine Überraschung durchzuziehen.
    An meinem Geburtstag nahm ich mir ein paar Stunden frei, ging zum Friseur, zur Maniküre und Pediküre und gönnte mir ein Waxing der Beine. Ganz spontan orderte ich ein brasilianisches Waxing, denn ich wusste, dass ich Rob mit meiner nackten Pussy überraschen und aufgeilen würde.
    Er holte mich nach der Arbeit ab. Wir fuhren im Taxi zu unserem Lieblingsrestaurant. Dort hatte er ein Überraschungs-Menü bestellt und legte während des Essens überhaupt keine Eile an den Tag. Ich sorgte mich indes ein wenig, ob wir es rechtzeitig zum Flughafen schafften. Da ich ihm seine Überraschung aber nicht verderben wollte, hielt ich erst einmal den Mund.
    Rob schien meine Unruhe zu spüren. Erst warf er mir vielsagende Blicke zu und fragte dann während des Desserts endlich: »Stimmt etwas nicht, Jenny?«
    »Ach, nein, nicht wirklich.« Ich hoffte, überzeugender zu klingen, als ich wirklich meinte.
    »Du benimmst dich wie eine rollige Katze. Was ist los mit dir?«
    »Na ja, ich habe zufällig mitbekommen, dass du für heute Abend einen Flug gebucht hast. Schaffen wir das zeitlich bis zum Abflug?«
    Rob lächelte. Sein Lächeln war mir als Erstes an ihm aufgefallen. Dabei bekam er Lachfältchen um die Augen, die Wangen wurden zu kleinen Äpfelchen, und zu beiden Seiten der Mundwinkel bildeten sich kleine Grübchen. Ich fand das so bezaubernd und unwiderstehlich, dass ich jedes Mal harte Brustwarzen und ein klammes Höschen bekam. Auch an diesem Abend war es nicht anders.
    Rob schüttelte vielsagend den Kopf. Dabei wurde sein Lächeln immer breiter, bis er sich schließlich vor Lachen ausschüttelte. Seine Schultern vibrierten, und eine kleine dunkle Locke zitterte über seiner Stirn.
    »Deine Neugierde hat dich – wie immer – auf die völlig falsche Spur geführt, mein Liebling. Wir nehmen zwar einen Flug, aber kein Flugzeug.«
    »Und womit fliegen wir dann? Mit einem Heißluftballon oder einem Helikopter?«
    »Das erfährst du schon früh genug. Nun iss deinen Pudding auf, bevor ich ihn dir wegnehme.«
    Auch das liebe ich an Rob. Er vertilgt Schokolade und süßes Zeug genauso gern wie ich. Wirklich, ich hasse nichts mehr als einen Typen, der beim Dessert die Nase rümpft.
    Nichts verdirbt mir den Appetit mehr, als wenn mir ein Kerl missbilligend beim Löffeln eines leckeren Puddings zusieht und mir ein schlechtes Gewissen wegen meines breiten Hinterns einflößt.
    Rob dagegen ist der absolute Genießer. Er isst mit größtem Appetit und bittet oft um einen Nachschlag. Und – Sie mögen es glauben oder nicht – den gleichen Appetit hat dieser Mann im Schlafzimmer.
    Und auch dafür liebe ich ihn.
    Nach dem Dinner brachte uns ein Taxi zur Waterloo Station. Während es sich durch den Verkehr schlängelte, fragte ich Rob: »Fahren wir zum Eurostar?«
    »Wie kommst du denn
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