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Streifzüge durch das Abendland - Europa für Anfänger und Fortgeschrittene

Streifzüge durch das Abendland - Europa für Anfänger und Fortgeschrittene

Titel: Streifzüge durch das Abendland - Europa für Anfänger und Fortgeschrittene
Autoren: Bill Bryson
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nz i gst e n und leersten aller Wohnungen w ieder. Sie hatte nur z w e i Z i mmer - e i ne Kü c he, so g r oß w ie e i n Kleiders c hrank, und ein e n Mehr z w eckr a um mit e i n e m T isch, z w e i S t ühlen, ein e m Bett und ein e m tr a gbaren P latt e nspiel e r m it nur z w ei P latt e n, die eine von Gene P i t n e y , die a ndere von e iner e nglis c hen Berg w erksblaskapelle.
    Er fragte mich, w el c he i c h h ö ren w o llte. Ich überließ ihm die Wahl. Er legte Gene P itn e y auf, ve r sch w a nd in der Küche, w o s e ine Frau ihn mit k e if e nd e m Geflüster e m p f i ng, und t a uchte verl e gen mit z w e i Gläsern und z w ei großen, braunen Fl a sch e n w ieder a uf. » N un mach e n w ir e s uns g e mü t lich « , versprach er und goß m ir et w a s e i n, das sich als sehr w a r mes, he l les Bier entpuppte. » O o m « , sagte ich und gab mir M ühe, d a nkbar z u kl i ng e n. Ich w is c hte mir d e n S c h a um v o m M und und fr a gte mich, ob ich ein e n Sprung aus d e m z w e i ten Stock überleben w ürde. Da s a ßen w ir, tr a nk e n Bier und lä c helten uns an. Ich überlegte, w oran mi c h das Bier erinnerte, und k a m schließli c h drauf, daß es einer riesig e n Urinprobe ähnelte, v er m u t lich der eines Elef a nt e n. » Good, yes ? « fragte der Belgier.
    » Oo m « , sagte i c h w ieder, ohne das Glas an die Lippen z u s e tzen. Ich w ar z um erst e n Mal v o n z u Hause fort. Ich bef a nd mich auf ein e m selts a m e n K o nt i nent, auf d e m sie ni c ht me i ne Sprache spr e chen. Ich hatte soeben 4000 Meilen in e i ner Kühlt r uhe m i t Flüge l n zurü c kg e legt, ich h a tte dreißig S tunden ni c ht g e schlaf e n, hatte mich neunund z w a nz i g S t unden n i cht g e w as c h e n und saß nun in e i ner w i nz i gen, spartanis c h e n Wohnung i n e i ner unbek a nnt e n Stadt in Belgien und sollte mit z w e i s o nderbaren Mens c h e n zu A bend essen. Mad a m e Sonderbar erschien mit drei T ellern. A uf j edem l agen z w ei Spiegeleier und sonst nich t s. Scheppernd setzte sie die T el l er ab. Sie und ich n a hm e n a m T isch P latz, w ährend sich i hr Mann auf die Bettkante hockte. » Bier und Eie r « , s a gte i c h, » e i ne in t eressante Zus a mmenstel l ung . «
    Das A bendessen d a uerte vier Sekund e n. » O o m « , sagte ich, w i schte mir das E i gelb v o m M und und tätschelte me i n e n M a gen. »Das w ar ausgezei c hnet. Viel e n D a nk. A ber nun muß i c h w irk l ich g e hen . « Mad a m e Sonderbar f i xie r te m i c h mit e i n e m Bl i ck, der leidens c haftli c hen Haß verrie t , doch Monsieur Sonderbar sprang auf die Beine und packte m i c h bei den Schultern. » N ein, nein, du mußt dir noch die a ndere Seite der P latte anhören. T rinken w ir noch e in Glas Bier . « Er drehte die P latte um, und s c h w e i g e nd a n unser e n Gläsern nippend hörten w ir zu. Ans c hließend brachte er mi c h mit dem Auto i ns Stadtzentrum, zu ein e m kle i n e n Hotel, das einst bessere Zeit e n ges e hen haben m o c hte, das aber nun voll e r nackter Glühbirn e n hing und von e in e m M a nn i n e i n e m Unte r h e md geführt w urde. Der Mann begleitete m i c h a uf d e m l a ngen Ma r sch e i ne w ei t läuf i ge T reppe hinauf und dunkle Korridore entlang, bis er m i c h in e i n e m geräum i g e n Z i mmer m it nackt e m F ußboden allein zurü c kließ. In der schummr i gen W eite des Z i mmers e r kannte i ch ein e n Stuhl mit e i n e m Hand t u c h über der Rü c kenl e hne, e i n a ng e s c hl a gen e s Waschbeck e n, ein e n absurd großen Schrank und e i n g e w al t ig e s Eichenbett.
    Ich ließ me i nen Ru c ksa c k fal l en und w arf mi c h aufs Bett, d i e Schuhe noch an den F üßen. Erst dann b e m erkte i c h, daß sich der Li c hts c halter für die Z w a nz i g w attbi r ne, die irg e n d w o i m H albdunk e l über mir bau m elte, a m a nderen Ende des Z i mmers bef a nd, doch ich w ar z u ers c höpft, um auf z usteh e n, z u ers c höpft, um i r gende t w as anderes zu t un, als mir f l üch t ig die Fr a ge durch d e n Kopf geh e n z u lass e n, ob mein fr o mmer Fr e und a us d e m F l ugzeug w o hl noch i mmer z i mmerlos durch Lux e m b urg irrte. Vielleicht l a g er j etzt zitternd in e i n e m Hause i ng a ng oder auf e iner P arkbank, h a tte s i ch e i nen P ullover na c h d e m anderen angez o gen und si c h die Jeans m it e i n paar Seiten der Luxembourger Zeitung ausg e stopft, um si c h die Kälte v o
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