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Strahlend

Strahlend

Titel: Strahlend
Autoren: Emma Green
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Zeit ist, die Karten auf den Tisch zu legen.
    „Hast du mir etwas zu sagen?“
    Oh Gott, der Schwangerschaftstest …
    Verdammt …
    Soledad, die aufmerksame Spionen im Auftrag des Herrn Milliardär, hat ihren Job wirklich gut gemacht.
    „Nein.“
    „Was nein? Nein, du bist nicht imstande, das Sexleben einer erwachsenen Frau zu führen? Nein, du bist nicht schwanger? Nein, ich bin nicht der Vater?“
    „…“
    „Antworte mir Amandine, oder du siehst mich nie wieder.“
    Auch als zu weinen beginne, beeindruckt ihn das nicht, und er zeigt sich weder mitfühlend noch zärtlich. Der Unterton in seiner Stimme ist drohend, seine Gesichtszüge sind angespannt, verächtlich, ich würde mich am liebsten verstecken, mich im hintersten Winkel verkriechen und einfach verschwinden.
    „Ist es das, was du wolltest? Mir hinter meinem Rücken ein Kind andrehen und den Jackpot knacken?“
    Super … Genau darauf habe ich gewartet!
    Es fühlt sich an, als hätte er mich geohrfeigt, doch ich habe keine Angst mehr und ich lasse mich von diesem Mann, der mich von oben herab erniedrigt, nicht länger einschüchtern.
    „Nein, was ich wollte war, mich von einem Mann, der in keinster Weise dazu imstande ist, Gefühle und etwas Menschlichkeit zu zeigen, immer und immer wieder ficken zu lassen. Du bist eine Maschine, Gabriel, du hast weder eine Seele noch ein Herz und du wirst jämmerlich und alleine enden!“
    Mir war nicht klar, dass in meiner zarten Stimme so viel Volumen steckt. Ich habe so laut geschrien, dass es sich anfühlt, als würden die Wände immer noch wackeln. Ohne nachzudenken, stürme ich aus dem Zimmer, laufe die Stiegen hinauf, sammle meine Sachen ein, eile die Treppen so schnell ich kann wieder hinunter und flüchte aus diesem verhassten Haus.
    Als ich auf dem Rückweg nur noch wenige Schritte von meiner Wohnung entfernt bin, spüre ich eine warme Flüssigkeit … Blut. Mir wird klar, dass ich nicht schwanger bin. Und dass ich Gabriel verloren habe.
    Ein Beep ertönt und für einen Moment glaube ich, dass sich mein Milliardär bei mir entschuldigen möchte. Ich hole mein Handy heraus und entsperre den Bildschirm. Eine SMS von einer unbekannten Nummer wird angezeigt.
    [Ein einziges Wesen fehlt euch und alles ist entvölkert.]

5. Abschiedsworte
    Seit drei Tagen kann ich an nichts anderes mehr denken als an das Zitat von Lamartine. Ich weiß nicht, wer sich in den letzten Wochen an meine Fersen geheftet hat, aber ich würde mit dieser Person gerne einmal Klartext sprechen.
    Jemanden noch zusätzlich zu erniedrigen, der bereits am Boden liegt, ist wirklich nicht fair.
    Aber im Moment habe ich andere Sorgen. Ich habe Gabriel, seine Wertschätzung, sein Vertrauen und seine Zärtlichkeit verloren … Da bin ich mir sicher. Er ist zu weit gegangen und ich auch. Unsere Wut hat uns dazu verleitet, Dinge zu sagen, die besser in unseren Gedanken verborgen geblieben wären. Zumindest in meinem Fall ist das so. Ich hoffe, dass er jetzt nicht von mir denkt, ich wäre eine verlogene, dreckige Göre, die ihm hinter seinem Rücken ein Kind andrehen will und mit jedem x-beliebigen schläft. Und ich hoffe, dass er jetzt keinen Strich unter unsere Beziehung zieht.
    Die Hoffnung stirbt zuletzt …
    Auf die E-Mail, die ich ihm letzte Woche nur eine Stunde nach unserem Streit geschickt habe, hat er nie geantwortet. Als mir das erneut klar wird, danke ich mir innerlich dafür, dass ich es nicht übertrieben habe und ihn nicht angefleht habe, mir zu vergeben und mich wieder zurückzunehmen. Nein, dazu habe ich mich nicht herabgelassen.
    ----
    Von: Amandine Baumann
    An: Gabriel Diamonds
    Betreff: Negativ

    Ich bin nicht schwanger.
Mit freundlichen Grüßen,
Amandine
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    Kurz und bündig. Ich habe ihm klar und deutlich gesagt, was Sache ist, und mir gedacht, dass er darauf reagieren wird und mir sofort antwortet. Ein fataler Irrtum: Der Herr Milliardär hat sich wohl erneut dazu entschieden, die kleine Praktikantin einfach zu ignorieren. Sein Schweigen macht mich wahnsinnig, denn ich weiß nicht, was er mir damit sagen will.
    Es ist aus zwischen uns und er hat mich bereits aus seinem Leben gestrichen?
    Er bestraft mich, weil es ihm Spaß macht?
    Er liegt bereits in den Armen einer schönen Blondine mit großen Brüsten?
    Während ich die Tür zu meiner Wohnung zuschlage, um mich mit Marion zu treffen, führe ich meine Liste, die immer länger wird, in Gedanken fort. In der großen, ausgestorbenen Eingangshalle gehe ich an meinem Briefkasten
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