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Strahlend

Strahlend

Titel: Strahlend
Autoren: Emma Green
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aussehen, denken sie, dass das genügt, um eine Frau zu verführen.
    „Trinkst du einen Mojito?“
    „Willst du mich betrunken machen, um alle Chancen auf deiner Seite zu wissen?“
    „Wenn du daran denkst, bedeutet das, dass du es auch willst …“
    „Träum weiter.“
    „Hat dein Milliardär dir einen Freigang gewährt und dir die Erlaubnis erteilt, mich zu treffen? Er überrascht mich, ich hätte nicht gedacht, dass er so großzügig ist …“
    Grrr …
    Das Schlimmste ist, das er nicht unrecht hat …
    „Zwischen Gabriel und mir ist es aus. Und zwischen uns übrigens auch, wenn ich dich daran erinnern darf …“
    Das hat gesessen!
    Unser gemeinsames Abendessen verläuft erstaunlich gut und ich überrasche mich selbst dabei, wie ich das eine oder andere Mal aus vollem Herzen lache. Auch wenn Ben unzählige Fehler hat, fehlt es ihm weder an Esprit noch an Humor. Meine in Honig geschwenkten Jakobsmuscheln sind vorzüglich und passen perfekt zu dem Sauternes, der uns empfohlen wurde. Je später der Abend, desto mehr breitet sich eine sanfte Euphorie in mir aus. Mit Sicherheit trägt auch der Wein seinen Teil dazu bei, aber auch der Charme meines Ex tut sein Übriges. Ich fühle mich wohl in seiner Nähe und vergesse darüber hinaus, Marion und Louise eine SMS zu schicken, um ihnen mitzuteilen, dass alles in Ordnung ist. Mein Handy liegt ganz unten in meiner Tasche und ich habe überhaupt keine Lust, es herauszuholen …
    Bevor wir unsere Karamellkuchen mit flüssigem Kern genießen, begleite ich Ben nach draußen, um ihm während seiner Zigarettenpause Gesellschaft zu leisten. Mentholzigaretten, wie damals … Er bietet mir auch eine an, doch ich lehne dankend ab. Wir schweigen uns an und Ben sieht mir tief in die Augen, bevor er mich mehrmals von Kopf bis Fuß mustert. Scheinbar gefällt ihm, was er sieht, und eigentlich ist es idiotisch, aber ich habe große Lust, ihn zu beeindrucken, zu überraschen und ihm zu beweisen, dass ich kein Unschuldsengel mehr bin, sondern eine richtige Frau.
    Für einen Moment treffen unsere Lippen aufeinander, berühren und streicheln sich. Doch ich gehe keinen Schritt weiter, denn ich habe keine Lust, seine Zunge zu spüren und ein Feuer in mir zu entfachen, das ich vielleicht nicht mehr löschen kann. Schnell bereue ich meine unüberlegte, absurde und ungerechte Geste wieder. Mit diesem Kuss wollte ich mir beweisen, dass ich kein Opfer bin, und schon gar keine Frau, die von dem Mann, den sie liebt, verlassen wurde. Doch dieser Kontakt erinnert mich ganz im Gegenteil an Gabriels Lippen, die am anderen Ende der Welt zu sein scheinen. Nie mehr wird er mich in die Arme nehmen, nie mehr werde ich die Wärme seiner Haut auf meiner spüren und nie mehr wird sein Penis tief in mich eindringen. Ich reiße mich von meinem Ex los und stammle einige unzusammenhängende Wörter.
    „Entschuldigung, ich weiß nicht, warum ich das getan habe …“
    „Lügnerin, du willst mehr, das sieht doch ein Blinder …“
    Erneut will er mich an sich ziehen, doch ich gehe einen Schritt zurück.
    „Lass mich los, Ben. Du bist nicht der, den ich will, und das weißt du auch!“
    Er steht da, nur vier Meter von mir entfernt … Ich sehe eine Mischung aus Erstauntheit und Wut in Gabriels funkelnden Augen. Ben geht murmelnd davon und ich stehe meinem wunderbaren Milliardär gegenüber. Still und schweigsam stehen wir wie zwei Statuen voreinander. Wir sehen uns unentwegt in die Augen und trotz des kühlen, frühlingshaften Wetters spüre ich, wie er innerlich kocht.
    Er hat alles gesehen!
    Was macht er überhaupt hier?!
    Er kommt auf mich zu, doch ich weiche zurück. Ich fühle seinen Ärger und die drohenden Worte, die er mir gleich an den Kopf werfen wird. Ich erinnere mich wieder an unser letztes Gespräch und bin mutig genug, ihm die Stirn zu bieten.
    „Woher weißt du, dass ich hier bin?“
    „Ich habe den ganzen Abend lang versucht, dich zu erreichen, aber ohne Erfolg. Schließlich habe ich auf Marions Handy angerufen und Tristan hat abgehoben. Er hat mir den Namen des Restaurants verraten.“
    Der Unterton in seiner Stimme ist eisig und missbilligend. Ich habe das Gefühl, einem Fremden gegenüberzustehen.
    „Und da hast du dir gedacht, du könntest ohne Vorankündigung einfach hier auftauchen?“
    „Wenigstens weiß ich jetzt, dass du dich ohne mich nicht langweilst …“
    „Was hast du gedacht, Gabriel? Dass ich mir deinetwegen das Leben nehme? Mich im hintersten Winkel verkrieche und
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