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Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)

Titel: Stormwalker: Durch das Feuer (German Edition)
Autoren: Allyson James
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ausgedörrten Lippen zu einem kleinen Lächeln. »Ist schon okay. Ich frage sie einfach.«
    Nash machte ein finsteres Gesicht. Er beschleunigte das Tempo zu einem zackigen Stechschritt. Wenn ich mit seinen langen Beinen Schritt halten wollte, musste ich keuchend neben ihm hertrotten.
    Ich ließ mich zurückfallen, um mit Mick und Colby zu gehen. Mick warf mir ein verwegenes Lächeln zu, von dem mir sogar unter der brennenden Sonne heiß wurde, und nahm meine Hand. Ich freute mich in mehrerer Hinsicht schon sehr darauf, wieder nach Hause zu kommen.
    Auch Drake bedachte mich mit einem Blick, in dem jedoch unverhohlene Wut lag. Ich wusste, dass er mir die Schuld daran gab, dass ausgerechnet er auserwählt worden war, die Strafe mit uns zu verbüßen. Würde Drake mir in Zukunft Probleme machen? Wahrscheinlich schon. Aber jetzt hatte ich nicht die Energie, um darüber nachzudenken.
    Ich brauchte Wasser; ich hatte seit dem Vortag nichts mehr getrunken. Ich würde halb tot sein, bevor wir auch nur das Ende des Seebettes erreicht hatten. Die Felsblöcke standen unschuldig hinter uns, wo ich sie gelassen hatte. Ich konnte mir vorstellen, wie die Geologen sich ratlos am Kopf kratzten angesichts des Musters, das die Blöcke hinterlassen hatten und das sich von den Rändern des Sees zu einem Kreis in der Mitte zog. Mein Geist würde etwas Lustiges zu beobachten haben, wenn ich nur noch ein trockener Knochenhaufen im Sand war.
    Als wir endlich den schmalen Pfad erreichten, der zu einem Pass zwischen den Bergen führte, waren keine Fahrzeuge in Sicht. Jeder Transporter oder Geländewagen, der sich uns näherte, würde eine hohe Staubwolke aufwirbeln, doch der Himmel blieb klar und hellblau. Niemand kam. Nur wir fünf latschten unter der gleißenden Sonne durch die offene Wüste.
    Hinter mir sagte Colby: »Wenn dir heiß wird, Janet, kannst du ruhig dein Top ausziehen.«
    Ich ignorierte ihn, denn ich war zu erschöpft für solches Geplänkel.
    Die nächste Meile stellte kein Problem für mich dar. Die Drachen haben es uns zu leicht gemacht, dachte ich. Nach den nächsten drei Kilometern war ich schweißüberströmt und hatte einen Sonnenbrand. Das bisschen Schatten der Berghänge auf dem Pass verschwand, je höher die Sonne stieg.
    Nach der siebten Meile stolperte ich nur noch. Die Zunge klebte mir am Gaumen, und ich atmete mühsam. Wir machten Pausen und ließen uns Zeit, aber das nutzte nicht viel.
    Nach gefühlten fünfzehn Kilometern hob Mick mich hoch und trug mich. Wir hatten keine Autos, Pick-ups, Geländewagen, Park Ranger, Wanderer, Camper oder sonst irgendwen gesehen. Die Gegend war gespenstisch verlassen. Ich fragte mich, wie viel Bancroft den Angestellten des Nationalparks bezahlt hatte.
    Mick trug mich ohne Klage. Seine starken Arme zitterten nicht. Aber selbst Nash wurde langsamer – dreißig Kilometer waren vermutlich nicht weit für ihn, aber die Belastung bei Temperaturen von fast vierzig Grad und ohne Wasser machte sich auch für ihn bemerkbar. Die Unterhaltungen waren verstummt, jeder von uns sparte Atem und Feuchtigkeit für den Weg.
    Über uns segelte eine Aaskrähe auf der Suche nach frischen Kadavern. Ich winkte ihr zu.
    »Hier drüben«, krächzte ich.
    »Ruf sie nicht her!«, sagte Colby hinter Mick. »Womöglich will sie sich ihre Vorspeise von lebender Beute holen.«
    Die Krähe schien uns nicht zu sehen. Ich wühlte in meiner Hosentasche, und Mick musste mich absetzen. Ich konnte kaum noch stehen, schaffte es jedoch, die Scherbe des magischen Spiegels herauszuziehen. Ich konnte sie zwar nicht magisch nutzen, aber als das, was sie war – als Spiegel, silberbeschichtetes Glas. Ich bewegte sie hin und her, bis sie die Sonne einfing und einen hellen Lichtpunkt aufblitzen ließ.
    Die Krähe sah ihn. Sie segelte einmal mit schief gelegtem Kopf über uns hinweg, und dann flog sie in den sengend blauen Himmel davon.
    »Was zum Teufel sollte das?«, fragte Nash.
    »Abwarten und Tee trinken«, antwortete ich.
    »Ein Bote«, sagte Colby, und dann verfielen wir wieder in Schweigen.
    Mick trug mich weiter, als wir einen weiteren Hügel hinauf- und in die Senke auf der anderen Seite hinunterstiegen. Ich hörte ein rasselndes Geräusch und begann zu lachen.
    »Wusste ich’s doch, dass sie mich nicht hängen lässt!«
    Meine Worte klangen selbst für mich unverständlich. Mick beugte sich zu mir hinüber. »Was, Baby?«
    Ich antwortete nicht. Auf der Anhöhe vor uns erschien ein verbeulter, staubbedeckter weißer
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